Kurz-Interview mit dem Brettener Oberbürgermeister Martin Wolff zur schwierigen Haushaltslage und Großprojekten
"Nicht in Hysterie verfallen"

Der Brettener Oberbürgermeister Martin Wolff. | Foto: archiv

Bretten (swiz) Die Pandemie hat auch in den kommunalen Haushalten beträchtliche Spuren hinterlassen. Bretten ist da keine Ausnahme und Kämmerer Matthias Enz sprach in der jüngsten Gemeinderatssitzung beim Tagesordnungspunkt "Eckwertebeschluss der Stadt für das Haushaltsjahr 2022" gar von "relativ grausamen Zahlen". Im Kurz-Interview spricht Oberbürgermeister Martin Wolff über die Auswirkungen auf geplante Großprojekte.

Herr Wolff, die Aussichten für den Haushalt 2022 sind düster. Muss man vor diesem Hintergrund und mit Blick auf die steigenden Baukosten das Großprojekt „Sporgasse“ aus Ihrer Sicht doch noch einmal auf den Prüfstand stellen?
Nein. Die Beschlüsse zu diesem Projekt sind gefasst und die Vergaben getätigt. Da gibt es jetzt kein Zurückrudern mehr und man sollte aufgrund der Zahlen auch nicht gleich in Hysterie verfallen.

Dennoch scheint es bei den Haushaltszahlen beinahe unmöglich, für die Ausrichtung der Gartenschau ab sofort jedes Jahr zwischen einer und 1,5 Millionen Euro zurückzulegen.
Das wird nicht einfach, aber ich lasse mich von einem Jahr mit schlechteren Zahlen auch nicht ins Bockshorn jagen. Zudem haben wir durch den konsequenten Schuldenabbau in den letzten Jahren auch wieder mehr finanzielle Luft bekommen.

Muss man aber nicht jetzt schon zugestehen, dass man die kleine Gartenschau nicht im geplanten Umfang veranstalten kann?
Das Vorhaben ist mit Sicherheit sportlich, aber es wird Bretten ungemein voranbringen. Wichtig ist mir, dass wir in dem Prozess auch die Bürger beteiligen. Aktuell zerlegen wir die Machbarkeitsstudie zur Gartenschau in einzelne Projekte und ermitteln die mögliche Umsetzbarkeit und die eventuellen Kosten. Dabei kann es gut sein, dass manches Vorhaben noch über Bord geworfen wird und ein anderes Vorhaben vielleicht noch dazukommt. Der Zeitplan sieht dann so aus, dass wir vier Jahre Planungszeit und danach vier bis fünf Jahre für die Umsetzung haben.

Autor:

Christian Schweizer aus Bretten

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