Südbau investiert 18 Millionen Euro
Spatenstich für Ärztehaus am Rechberg

Es geht voran mit dem Ärztehaus am Rechberg – am Dienstagvormittag ist der Spatenstich erfolgt.
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Bretten (hk) Auf dem Rechberg in Bretten wird in naher Zukunft ein Ärztehaus entstehen, das mit Wohnungen für medizinisches und pflegerisches Personal ergänzt wird. Am Dienstag erfolgte der symbolische Spatenstich unter anderem durch Landrat Christoph Schnaudigel, die Südbau-Geschäftsführer Markus Vierling und Ulrich Wickenheißer, Oberbürgermeister Martin Wolff, Bürgermeister Michael Nöltner, Brettener Alt-OB Paul Metzger sowie Dr. Martina Varrentrapp, Ärztliche Direktorin an der Rechbergklinik Bretten.
Vierling, dessen Firma als Projektentwickler für das Fachärztezentrum agiert, sprach in seiner Rede von einem wichtigen Etappenziel. Die Besonderheit in der Neuentwicklung des Rechberg-Geländes liege auch darin, dass alle Gebäude – Klinik, Ärztehaus und der geplante Gesundheitscampus – im Umkreis von wenigen Metern fußläufig erreichbar sind, so Vierling. Außerdem sei ein Fernwärme-Anschluss in Verbindung mit Photovoltaik auf dem Areal vorgesehen. Viele Einheiten im Ärztehaus seien bereits vermietet, darunter für eine Einrichtung des Fachpflegedienstes Irmma aus Bretten.

„Roter Bau“ wird um ein Geschoss aufgestockt

Die Lage in unmittelbarer Nähe zur Rechbergklinik ermögliche zahlreiche Synergieeffekte, von denen sowohl das Klinikum als auch die Praxen und Pflegeeinrichtungen im Ärztehaus profitieren würden, betonte Landrat Schnaudigel. Auch er sprach von einem "Meilenstein, durch den der Gesundheitsstandort Bretten an Kontur" gewinne.
Das Ärztehaus besteht aus einem Bestandsbau, der um ein Geschoss aufgestockt wird und einem neuen Anbau, sagte Südbau-Architekt Sebastian Krumm. Der „Rote Bau“ des Rechbergklinik-Altbaus aus dem Jahr 2003, der während der Abrissarbeiten erhalten wurde, erfährt also eine Geschoss-Aufstockung in Leichtbauweise. Daneben entsteht der fünfgeschossige Neubau. Ergänzend zu den oberirdischen Bauwerken gibt es einen zweigeschossigen Bestandskeller unter dem Roten Bau, der durch ein Kellergeschoss im Neubau ergänzt wird. Die Fassade des Ärztehauses zeichne sich durch eine rasterartige Struktur und großzügige Öffnungen aus, die einen hohen Anteil an Glasflächen bieten würden, so Krumm. Das modulare Plankonzept des Gebäudes ermögliche es zudem, verschiedene Raumgrößen anzubieten. Den fünfgeschossigen Neubau wird außerdem eine Anbindung an die Rechbergklinik ergänzen.

Gesundheitszentren mit guter Erreichbarkeit sind gefragt

Oberbürgermeister Wolff betonte in seiner Ansprache, dass eine „wohnortnahe ärztliche Versorgung und eine menschenwürdige Pflege in einer alternden Gesellschaft wie der unseren zu den wichtigsten Grundpfeilern und dringlichsten Aufgaben gehören.“ Diesen Bedarf habe man als Stadtverwaltung frühzeitig erkannt. Daher werde man mit dem in Kürze beginnenden Bau des Gesundheitszentrums auf dem Sporgassen-Areal selbst aktiv werden. Doch das Engagement der öffentlichen Hand allein werde nicht reichen, um sich in diesem Bereich adäquat für die Zukunft aufzustellen. „Umso mehr freue ich mich, dass hier auf dem Rechberg in privater Trägerschaft ein Ärztehaus entstehen wird“, so Wolff.
Die beiden Einrichtungen – auf dem Rechberg und auf der Sporgasse – stünden dabei in keinerlei Konkurrenz zueinander: „Davon bin ich überzeugt“, bekräftigte der Oberbürgermeister. Während manche Praxen in der Innenstadt Sinn ergäben, seien etwa ein ärztlicher Bereitschaftsdienst, das Klinik-Labor, die Onkologie oder Rheumatologie auf dem Rechberg in unmittelbarer Nähe zum Krankenhaus bestens aufgehoben. Kleine Praxen seien ein Auslaufmodell. Gefragt seien hingegen Gesundheitszentren mit guter Erreichbarkeit, barrierefreiem Zugang und einer Vielfalt an Fachrichtungen, so Wolff.

Bürgerinitiative pro Rechbergklinik (BiR) reagiert kritisch

In einer Stellungnahme, die der Brettener Woche vorliegt, meldete sich der Brettener Alt-OB Paul Metzger und Sprecher der Bürgerinitiative pro Rechbergklinik (BiR) kritisch zu Wort. Die Realisierung eines Fachärztehauses bei der Rechbergklinik sei immer das gemeinsame Ziel von Kreistag, Klinikenholding und der BiR gewesen. Dadurch solle nicht nur die notwendige Fachärzteversorgung im Mittelzentrum Bretten verbreitert, sondern auch das in der Bettenzahl reduzierte Krankenhaus substantiell sicherer gemacht werden, so Metzger. Die Vermarktung des Fachärztehauses sei dabei aber nicht einfach gewesen, behauptet der Alt-OB in seiner Stellungnahme, denn "die gleichzeitige Planung der Stadt auf dem ehemaligen Sporgassenparkplatz war spürbar". Die BiR habe sich gewünscht, dass auch die Stadt zunächst das Vorhaben bei der Rechbergklinik priorisiert hätte. Nun gehe man aber davon aus, "dass die Vermietungen von Praxen in einem städtischen Ärztehaus Sporgasse nicht mit Steuergeldern subventioniert werden", so Metzger. Und weiter: "Das wäre in Bezug auf das privat finanzierte Fachärztehaus ein unzulässiger, nicht akzeptabler Verstoß gegen das gültige Wettbewerbsrecht."

Autor:

Havva Keskin aus Bretten

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