Sommer im Kraichgau: Muss Sonnencreme teuer sein?
Sonnencremes gibt es in allen Ausführungen und Preisklassen. Es gibt sie zum Sprühen oder als Öl, mit hohem und niedrigem Sonnenschutzfaktor, als Markenprodukt oder aus der Apotheke. Worauf muss man beim Sonnencreme-Kauf achten? (Mehr zum Sommer im Kraichgau.)
Eine gute Sonnencreme sollte gegen beide Arten von potentiell schädigender Ultra-Violetter (UV) Strahlung schützen: UVA und UVB. UV-Strahlen sind elektromagentische Strahlen, die von der Sonne ausgesendet werden. UVA dringt in die tieferliegenden Hautschichten ein und kann Hautkrebs oder vorzeitige Hautalterung verursachen, während UVB an der Oberfläche wirkt und so zu Bräune, aber auch zu Sonnenbrand führt.
Sonnencreme muss nicht teuer sein
Sonnencremes gibt es bereits unter zwei Euro zu kaufen. Alle in Deutschland verkauften Cremes müssen dank EU-Richtlinien einen Mindeststandard an Sonnenschutz erfüllen. Das erkennt man an dem UVA-Siegel. Es kann also auch gern zu günstigen Produkten gegriffen werden. Teure Markenprodukte enthalten meist noch zusätzliche hautpflegende Komponenten.
Allerdings steigt der Preis auch mit dem Lichtschutzfaktor. Besonders sehr hellhäutige Hauttypen sollten hier nicht am falschen Ende sparen. Auch Kinder benötigen einen besonders hohen Sonnenschutzfaktor, am besten 50.
Was sagt der Lichtschutzfaktor aus?
Der Lichtschutzfaktor sagt aus, wie lange sich eine Person mit einem bestimmten Hauttyp in der Sonne aufhalten kann. Der Zahlenwert gibt an, um wie viel sich die Schutzdauer verlängert. Ein Lichtschutzfaktor von 20 verlängert die Eigenschutzzeit der Haut also um das 20-fache.
Daher sollte man den eigenen Hauttyp in etwa einschätzen können. Zum Hauttyp I gehören sehr hellhäutige Menschen, die meist blonde oder rötliche Haare und Sommersprossen haben. Sie können sich zwischen fünf und zehn Minuten ohne Schutz in der Sonne aufhalten. Typ II zeichnet sich durch helle Haut und blonde Haare aus und kann sich zwischen zehn und 20 Minuten in der Sonne bewegen. Typ III hat eine mittlere Hautfarbe und meist braunes Haar. Er kann sich bis zu 30 Minuten ohne Schutz der Sonne aussetzen. In Deutschland entsprechen die meisten Menschen dem zweiten oder dritten Typ.
Generell gilt, wer schnell einen Sonnenbrand bekommt, braucht einen höheren Lichtschutzfaktor. Wer sich unsicher ist, kann einen Hautarzt konsultieren.Einen hundertprozentigen Schutz bieten aber auch Sonnencremes nicht. Man sollte sich daher nicht allzu lang in der prallen Sonne, besonders in der Mittagszeit, aufhalten.
Sonnencreme richtig auftragen
„Weniger ist mehr“ gilt in Sachen Sonnencreme nicht. Der Sonnenschutz sollte großzügig aufgetragen und regelmäßig erneuert werden. Das gilt vor allem nach dem Baden. Wer gern Sprays benutzt, sollte jedoch die doppelte Menge an Creme auftragen.
Vor dem Baden sollte der Schutz bereits etwa eigewirkt haben. Sonnenschutz ist im Wasser besonders wichtig, da die Tropfen wie kleine Lupen wirken können und so die Sonneneinstrahlung noch einmal intensivieren.
Übrigens ist, entgegen landläufiger Meinungen, auch im Schatten Sonnenschutz nötig.
Was bringen Aprés Sun-Cremes?
Aprés Sun-Lotion, auch After Sun-Lotion genannt, heißt so viel wie “nach dem Sonnen”. Dementsprechend werden Aprés Sun-Cremes nach dem Sonnenbad auf die Haut aufgetragen, um die Haut zu pflegen und mit Feuchtigkeit zu versorgen. Die Sonne entzieht der Haut nämlich Flüssigkeit. Im Unterschied zu einer normalen Bodylotion enthalten die After Sun-Produkte meist weniger Fett und dafür mehr Wasser.
Auch bei der Heilung von Sonnenbrand können die Cremes lindernd wirken. Hautschäden können sie jedoch nicht reparieren. Darum ersetzen sie keineswegs die normale Sonnencreme. Am besten für die Haut ist es nämlich, wenn es gar nicht erst zu Verbrennungen kommt.
Sonnenbrille nicht vergessen
Übrigens: Zu einem rundum guten Sonnenschutz gehört auch die Sonnenbrille. Sie schützt die Netzhaut vor Schäden. Aber auch hier müssen die Gläser einen wirksamen UV-Schutz bieten. Darüber sagt die Tönung der Gläser jedoch nichts aus. Darum sollte man beim Kauf auf das CE-Kennzeichen auf der Bügelinnenseite achten. Es besagt, dass die Sonnenbrille der EU-Richtlinie entspricht. Wer auf Nummer Sicher gehen will kauft, die Brille im Fachhandel oder beim Optiker. Der kann einem auch sagen, ob die Brille richtig sitzt. Für einen optimalen Schutz müssen die Augen nämlich ganz verdeckt sein.
Autor:Wiebke Hagemann aus Bretten |
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