Zahnpflege-Mythen - Stimmt’s oder stimmt’s nicht?
(akz-o) Nach dem Essen muss ich sofort die Zähne putzen, für Implantate bin ich als Senior irgendwann zu alt. Kommen Ihnen diese schlauen Sprüche zum Thema Zähne bekannt vor? Dann ist es Zeit, sie einem Wahrheitstest zu unterziehen: Welche vermeintlichen Weisheiten wirklich stimmen, weiß Prof. (CAI) Dr. Roland Hille, Zahnarzt und Vizepräsident der Deutschen Gesellschaft für Zahnärztliche Implantologie (DGZI).
1. Eine schlechte Mundhygiene schadet dem ganzen Körper.
Stimmt! Denn vernachlässigen wir die Reinigung der Zähne, kann sich das Zahnfleisch entzünden. Forscher vermuten, dass Bakterien oder Botenstoffe, die bei der Entzündung freigesetzt werden, über den Blutstrom in andere Bereiche des Körpers gelangen und zum Beispiel das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen können.
2. Nach dem Essen muss ich mir sofort die Zähne putzen.
Nein, warten Sie besser eine halbe Stunde. Denn säurehaltige Lebensmittel wie zum Beispiel Obst oder Softdrinks können den Zahnschmelz kurzzeitig aufweichen, sodass er beim Putzen Schaden nehmen kann. Mineralien im Speichel helfen, die Säuren zu neutralisieren und die natürliche Schutzbarriere wiederaufzubauen. Geben Sie Ihren Zähnen also nach der Mahlzeit etwas Zeit, bevor Sie zur Bürste greifen.
3. Die elektrische Bürste reinigt besser als die Handbürste.
Kommt darauf an: Die rotierenden Aufsätze können insbesondere Menschen mit eingeschränkten motorischen Fähigkeiten dabei helfen, jeden Zahn gründlich zu reinigen. Doch wer die richtige Technik beherrscht, erzielt mit der klassischen Zahnbürste ein vergleichbares Putz-ergebnis.
4. Implantate können ein Leben lang halten.
Das ist durchaus möglich: Die statistische Haltbarkeit moderner Implantate liegt bei weit über 15 Jahren. Wichtig sind eine gewissen-
hafte Mundhygiene und die regelmäßige Kontrolle beim Zahnarzt. Im Idealfall hält der Zahnersatz ein ganzes Leben. Weitere Informationen finden Sie auf www.dgzi.de.
5. Für Implantate gibt es eine Altersgrenze.
Nein, das kann man so nicht sagen, denn allein die Gesundheit des Patienten spielt bei dieser Entscheidung eine Rolle. So kann zum Beispiel brüchige Knochensubstanz im Kiefer oder ein schlecht eingestellter Diabetes gegen das Einsetzen eines Implantats sprechen. Liegen aber keine gesundheitlichen Einschränkungen vor, kann der feste Zahnersatz auch in späteren Lebensjahren eine passende Lösung sein.
Autor:Kraichgau News Ratgeber aus Bretten |
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