Region (kn) Die Brettener Woche bietet am 4. Juli, 8 bis 17 Uhr, ein Lesertelefon zum Thema "Risikofaktor Sonne: Wie schütze ich mich vor Hautschäden und hellem Hautkrebs?". Erreicht werden können die Experten unter der kostenfreien Rufnummer 0800 2811811.
Dass zu viel Sonne schädlich für die Haut ist, ist allgemein bekannt. Dennoch steigt die Zahl der Menschen, die an hellem Hautkrebs oder so genannten Aktinischen Keratosen erkranken, stetig an. Aktinische Keratosen gelten als Frühform des Plattenepithelkarzinoms, des zweithäufigsten malignen Hauttumors . Die aktuelle Behandlungsleitlinie geht davon aus, dass in Deutschland 1,7 Mio. Menschen aufgrund von Aktinischen Keratosen in dermatologischer Behandlung sind . Die Dunkelziffer liege jedoch wesentlich höher und werde in den nächsten Jahren entsprechend der Altersstruktur der Bevölkerung weiter ansteigen . Da die für die Erkrankung typischen ersten Hautveränderungen kaum Beschwerden verursachen, vergeht häufig viel Zeit, bis die Betroffenen zum Arzt gehen und mit einer gezielten Behandlung begonnen werden kann. Die Folge: Das Krebsrisiko steigt. Woran man Aktinische Keratosen erkennt, wie sie behandelt werden können und wie man sich vor ihnen schützen kann, dazu informieren Expertinnen und Experten am Lesertelefon.
Die Haut vergisst nicht
Die Haut ist mit einer Oberfläche von durchschnittlich 1,7 Quadratmetern nicht nur das größte Organ des Menschen, sie hat auch ein bemerkenswertes „Gedächtnis“: Jede Stunde, die der Mensch in der Sonne verbringt – oder unter einem Solarium – wird als Lebenszeitdosis an UV-Strahlung gespeichert. Wer sich also über Jahre direkter Sonneneinstrahlung aussetzt, erhöht sein persönliches Risiko für Aktinische Keratosen und damit für die Entstehung eines Plattenepithelkarzinoms. Von Aktinischen Keratosen sind bei den 60-jährigen Männern 20 Prozent betroffen, bei den 70-jährigen Männern sind es bereits über 50 Prozent , . Noch höher liegt das Risiko für Menschen mit einer hohen oder sehr hohen Lebenszeitdosis an UV-Strahlung. Wer beruflich oder in der Freizeit besonders lange und intensiv direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzt war, sollte daher besonders aufmerksam sein. In einigen Berufen sind Aktinische Keratosen mittlerweile eine anerkannte Berufskrankheit. Zusätzlich spielen bei der Erkrankung Faktoren wie Hauttyp, Haarfarbe und Einschränkungen des Immunsystems eine Rolle. Und: Männer erkranken deutlich häufiger als Frauen3.
Problemzone „Sonnenterrasse“
Als Sonnenterrassen bezeichnen Mediziner umgangssprachlich die Hautpartien, die beim Aufenthalt im Freien oft ungeschützt der direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt sind: Stirn, Nasenrücken, Ohren, Wangen, Lippen, aber auch Unterarme, Handrücken, Dekolleté und Unterschenkel sind besonders gefährdet. Männer mit lichtem Haar oder Glatze haben eine zusätzliche Sonnenterrasse, die zur Problemzone werden kann. Typische frühe Anzeichen von Aktinischen Keratosen sind rötliche, rötlich-braune oder auch hautfarbene Stellen mit weißlicher Schuppung oder Verhornung. Meist beträgt ihr Durchmesser zwischen fünf und zehn Millimetern. Vorwiegend kommen Aktinische Keratosen jedoch nicht einzeln, sondern flächig vor, und ganze Sonnenterrassen können betroffen sein. Nicht alle dieser Hautveränderungen sind sichtbar – es können auch nicht-sichtbare Veränderungen in der Oberhaut vorhanden sein, die das Risiko einer bösartigen Mutation bergen. Der Übergang von Aktinischen Keratosen zum Plattenepithelkarzinom ist dabei fließend. Nach Angaben der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft (DDG) kann bei etwa zehn Prozent der Patienten aus Aktinischen Keratosen ein Plattenepithelkarzinom hervorgehen , das tiefer liegende Haut- und Gewebestrukturen zerstören und sogar Tochtergeschwulste bilden kann.
Vermeiden, erkennen, behandeln – Expertentipps rund um Aktinische Keratosen
Wie hoch ist mein persönliches Risiko für Aktinische Keratosen? Kann ich auch nach jahrelanger hoher UV-Belastung mein Erkrankungsrisiko senken? Woran erkenne ich Aktinische Keratosen frühzeitig? Werden Aktinische Keratosen bei einem Hautkrebs-Screening sicher entdeckt? Wann sollte ich bei Hautveränderungen einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen? Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es bei Aktinischen Keratosen? Wovon hängt die Wahl der passenden Therapie ab und wie wirksam und sicher sind die einzelnen Verfahren?
Alle Fragen zum Thema beantworten diese Expertinnen und Experten am Lesertelefon:
• Dr. med. Christina Haut; Niedergelassene Fachärztin für Haut- und Geschlechtskrankheiten, Zusatzbezeichnungen Medikamentöse Tumortherapie, Allergologie, HAUTarztpraxis, Rheda-Wiedenbrück
• Dr. med. Dagmar Richter-Hintz; Niedergelassene Fachärztin für Dermatologie, Erftstadt
• Dr. med. Roland Aschoff; Facharzt für Dermatologie, Oberarzt und Stellvertretender Klinikdirektor, Leiter der Poliklinik für Dermatologie, Universitätsklinikum Carl Gustav Carus, Dresden
Autor:Christian Schweizer aus Bretten |