Initiativkreis Energie Kraichgau e.V.
Solarstrom vom Acker

Das zweite große Thema beim letzten Treffen des Initiativkreises Energie Kraichgau in der Sängerstube in Kraichtal -Oberacker war neben der Windkraft die Sonnenstromernte vom Acker.

Um die 100% tige Energieversorgung aus unendlich verfügbaren Energien bei uns regional und deutschlandweit zu erreichen, sollten zuerst alle möglichen Potentiale der Energieeinsparung und der effizienten Energienutzung angewendet werden. Der damit dann deutlich reduzierte Rest-Energiebedarf kann dann vor allem regional vor Ort aus der Windkraft und direkt von der Sonne geerntet werden.

Solarstrommodule können dafür effektiv auf bestehenden und allen neuen Gebäuden installiert werden. Bis aber auf der letzten Dachfläche Module montiert sind, werden noch ein paar Jahrzehnte ins Land gehen, da natürlich alte Dächer vor der Installation zuerst erneuert werden sollten und
auch nicht jeder Eigentümer die Mittel für eine eigene Solarstromanlage wird aufbringen können.
Da zum Schutz gegen die fortschreitende Klimaerhitzung aber ein möglichst sofortiger Verzicht auf die weitere Nutzung fossiler, klimaschädlicher Energien nötig ist, sollten auch weitere Flächen für die Installation von Solarstrommodulen genutzt werden.

Agri-PV-Tracker-Anlage
Hierfür bieten sich Freiflächen-Solarstromanlagen an, die in der Regel über landwirtschaftlich weniger gut geeigneten Flächen montiert werden. Dort ist dann keine landwirtschaftliche Nutzung mehr wie bisher möglich. Hier gilt also ein „entweder oder“, also entweder Landwirtschaft oder Solarstromernte.
Eine interessante neuere Möglichkeit beides zu verbinden, also Landwirtschaft und Solarstromernte, ist die Installation einer sogenannten „Agri-PV Anlage“. Hier werden die Solarstrommodule nicht knapp über dem Boden aufgebaut, sondern zum Beispiel ab einer Höhe von 3 bis 4 Metern darüber. Somit kann dann unter den Modulen der Großteil der Fläche noch landwirtschaftlich genutzt werden. Oft wird darunter dann Gemüse oder Obst angebaut.

Eine andere Variante der Agri-PV Anlage sind mit Abstand senkrecht aufgestellte Solarmodule, die meist in Süd-Nordrichtung aufgebaut werden, so dass diese von Osten und Westen von der Sonne beschienen werden. Durch den recht großen Reihenabstand der Module kann dazwischen weiterhin fast wie bisher auch eingebaut werden. Um auf einen höheren Solarertrag zu erreichen, können die Module in den einzelnen Reihen auch dem Sonnenverlauf nachgeführt werden. Dies erfordert etwas mehr technischen Einsatz, erbringt dafür aber auf der gleichen Grundfläche einen deutlich höheren Solarstromertrag.
Beim Treffen wurde vereinbart, diese interessanten Varianten der Agri-PV Anlagen in einer öffentlichen Veranstaltung konkreter vorzustellen. Vor allem sollen Bilder die Technik anschaulicher machen und auch konkrete Berechnungen zum Flächenbedarf, Ertrag und zur weiteren landwirtschaftlichen Nutzung aufzeigen. Als Termin für diese Infoveranstaltung wird das kommende Frühjahr genannt.
Gez., 24.11.2024, Klaus Schestag

Autor:

Sönke Flach aus Region

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