Gefahrgutzug der Feuerwehr Karlsdorf-Neuthard wurde angefordert
Chemikalien in Strombergschule in Oberderdingen ausgelaufen

Foto: Feuerwehr Oberderdingen
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Oberderdingen (kn) Für einen technischen Hilfeleistungs- und Gefahrstoffeinsatz wurde die Feuerwehr Oberderdingen am Freitagmorgen zur Strombergschule in die Aschingerstraße gerufen. Das teilte Michael Wöhrle, Sprecher der Feuerwehr Oberderdingen, mit. Zuvor sei Kommandant Thomas Meffle von Schulmitarbeitern telefonisch darüber informiert worden, dass im Chemiesaal unbekannte Chemikalien und Flüssigkeiten in kleinem Ausmaß ausgelaufen waren.

Unbekannte Flüssigkeiten liefen in Auffangwanne

Nach dem Eintreffen hätten die Einsatzkräfte mit einem Atemschutztrupp und einem Mehrgasmessgerät die Lage erkundet. Dabei hätten sie festgestellt, dass in einem speziellen Chemikalienaufbewahrungsschrank mit angeschlossener Absauganlage in einem Vorbereitungsraum des Chemiesaals Kleingebinde mit Laugen und Säuren leckgeschlagen und die Flüssigkeiten in eine Auffangwanne gelaufen waren. Da vor Ort zunächst keine Möglichkeit bestanden habe, die ausgelaufenen Substanzen zu identifizieren und somit auch keine entsprechenden Maßnahmen eingeleitet werden konnten, habe sich Einsatzleiter Meffle dazu entschieden, den Fachberater Chemie aus Stutensee und den Gerätewagen Gefahrgut vom Gefahrgutzug Karlsruhe Land Nord mit Kräften der Feuerwehr Karlsdorf-Neuthard hinzuzuziehen, heißt es in der Mitteilung.

Keine Evakuierung wegen Corona-Pandemie

Bis zum Eintreffen der Spezialkräfte sei der Bereich des Chemiesaals abgesperrt und eine Liste der gelagerten Stoffe beschafft worden. Da aufgrund der Coronapandemie kein Präsenzunterricht an der Schule stattfunden habe, mussten keine Evakuierungsmaßnahmen durchgeführt werden. Nachdem die Teilkomponente des Gefahrgutzugs unter der Leitung von Zugführer Edgar Geißler vor Ort war, seien weitere Erkundungsmaßnahmen durchgeführt und festgestellt worden, dass es sich bei der ausgelaufenen Flüssigkeit um eine stark ätzende Flüssigkeit handele. In Absprache mit dem zwischenzeitlich eingetroffenen Fachberater Chemie, Julian Schnepperle, wurde das weitere Vorgehen abgestimmt. So sei ein Trupp - ausgerüstet mit leichten Einmalschutzanzügen und Chemikalienschutzhandschuhen sowie Augenschutz - zum Einsatz gekommen, um alle Gebinde einzeln aus dem Schrank zu entnehmen, äußerlich mit Wasser zu reinigen und in Behältern zu sichern. Nach Abschluss dieser Maßnahmen habe der Einsatz beendet werden können. Die gesicherten Chemikalien seien durch eine Fachfirma der entsprechenden Entsorgung zugeführt worden.

26 Feuerwehrangehörige im Einsatz

In Einsatz und Bereitstellung seien 20 Angehörige der Feuerwehrabteilung Oberderdingen mit drei Fahrzeugen, der Fachberater Chemie sowie sechs Kräfte des Gefahrgutzugs Karlsruhe-Land Nord mit dem Gerätewagen-Gefahrgut des Landkreises Karlsruhe und zwei weiteren Fahrzeugen gewesen. Von der Gemeindeverwaltung seien der stellvertretende Leiter des Bürgeramts, Marvin Keller, sowie Angelika Schucker, Leiterin des Bauamts, vor Ort gewesen, hätten sich ein Bild von der Lage gemacht und die Einsatzleitung unterstützt. Vorsorglich sei auch der Rettungsdienst des DRK-Kreisverbands Karlsruhe mit zwei Mitarbeitern und einem Rettungswagen von der Wache Bretten angerückt. Der Einsatz habe gegen 11.30 Uhr beendet werden können.

Autor:

Beatrix Drescher aus Bretten

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