Mehr Unfälle, aber weniger Verletzte und Getötete
Die Zahl der Verkehrsunfälle in Baden-Württemberg ist im ersten Halbjahr 2016 um 2,4 Prozent gegenüber dem ersten Halbjahr 2015 auf 151.384 angestiegen. Dafür ist die Zahl der Verletzten und Getöteten im Verkehr zurückgegangen.
Baden-Württemberg (swiz/pm) Es ist eine Bilanz mit Licht und Schatten, die Thomas Strobl, Minister für Inneres, Digitales und Migration jetzt vorstellte. Das Schlechte zuerst: Die Zahl der Verkehrsunfälle ist in Baden-Württemberg im Vergleich zum ersten Halbjahr 2015 um 2,4 Prozent von 147.789 auf 151.384 gestiegen. Positiv sind dagegen die rückläufigen Zahlen bei verletzten und getöteten Menschen im Verkehr: So wurden bei den Unfällen 17.767 Personen leicht (- 1,8 Prozent gegenüber dem ersten Halbjahr 2015) sowie 4.112 schwer verletzt (- 6,2 Prozent) und 190 getötet (- 15,2 Prozent). Deutliche Rückgänge sind auch bei den tödlich verletzten Motorradfahrern (31 Tote, - 42,6 Prozent) und jungen Erwachsenen zwischen 18 und 24 Jahren (22 Tote, - 18,5 Prozent) festgestellt worden.
Verkehrssicherheitskonzept des Landes wird überarbeitet
„Diese Entwicklung mag positiv sein, aber trotzdem verunglücken immer noch viel zu viele Menschen auf unseren Straßen. Die Landesregierung bekennt sich zur ‚Vision Zero‘ – einer Mobilität ohne Verkehrstote und -schwerverletzte. In der Koalitionsvereinbarung ist deshalb schon festgeschrieben, dass die Landesregierung das Verkehrssicherheitskonzept überarbeitet und fortschreibt“, betonte Strobl in einem Fazit. Sorgen bereitete vor allem die gestiegene Zahl getöteter Fußgänger, die auf 37 anwuchs (+ 37 Prozent) sowie die Zunahmen von Unfällen auf der Autobahn (+ 9,7 Prozent) und Lkw-Unfällen (+ 2,1 Prozent).
Immer mehr Unfälle durch Handy-Nutzung
„Gerade schwächere Verkehrsteilnehmer wie Fußgänger müssen wir besonders schützen. Leider sind durch die Handy-Nutzung von Fahrzeuglenkern und Fußgängern immer mehr Verkehrsunfälle auf Unachtsamkeit und Ablenkung zurückzuführen“, erklärte der Minister. Deswegen werde die Polizei die unerlaubte Nutzung von Mobiltelefonen weiter kontrollieren und die Aufklärung vorantreiben.
Konsequent gegen Raser und Drängler vorgehen
Die Zahl der Autobahnunfälle, bei denen Menschen zu Schaden kamen, ist um 4,3 Prozent auf 1.182 Unfälle gestiegen. Dabei verunglückten 1.938 Personen (+ 7,4 Prozent). Hauptunfallursachen waren überhöhte oder nicht angepasste Geschwindigkeit (46 Prozent) sowie ungenügender Sicherheitsabstand (40 Prozent). „Diese Zahlen bestätigen, wir müssen weiter konsequent und beharrlich gegen Raser und Drängler vorgehen“, unterstrich Strobl.
49 Tote bei Unfällen mit Lastwagen
Keine Entwarnung gibt es bei den Lkw-Unfällen. 49 Verkehrstote, mehr als jeder vierte im ersten Halbjahr 2016, seien bei Unfällen mit Lkw-Beteiligung zu beklagen gewesen. Die Hauptunfallursachen bei Lkw-Unfällen seien zu geringer Abstand, überhöhte oder nicht angepasste Geschwindigkeit sowie Fehler beim Abbiegen, Wenden und Rückwärtsfahren. Dieser Entwicklung soll unter anderem mit Kontroll- und Präventionsmaßnahmen entgegen gewirkt werden, so Strobl.
Autor:Christian Schweizer aus Bretten |
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