Rehkitze erschlagen oder nicht? Unklares Bild im Prozess

Im Prozess um drei beim Mähen getötete Rehkitze hat sich zum Auftakt in Weinheim ein widersprüchliches Bild vom Ablauf der Geschehnisse gezeigt. | Foto: Rolf Vennenbernd/dpa
  • Im Prozess um drei beim Mähen getötete Rehkitze hat sich zum Auftakt in Weinheim ein widersprüchliches Bild vom Ablauf der Geschehnisse gezeigt.
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Weinheim (dpa) Im Prozess um drei beim Mähen getötete Rehkitze hat sich zum Auftakt in Weinheim ein widersprüchliches Bild vom Ablauf der Geschehnisse gezeigt. Sie hätten nichts von den Kitzen gewusst, sagten die beiden Männer, die gemäht hatten, vor dem Amtsgericht am Dienstag, 30. Mai. Sie sowie die beiden Pächter der Wiesen sind der rohen Tiermisshandlung angeklagt. Den Vorwürfen zufolge sollen sie im Juni vor zwei Jahren gemäht beziehungsweise das Mähen in Auftrag gegeben haben, obwohl sie um die in den Wiesen ruhenden Rehbabys wussten. Einer der beiden Pächter soll die drei schwer verletzten Kitze der Anklage zufolge nach Ende der Arbeiten erschlagen haben.

Erschlagen oder sofort tot?

Ob die verstümmelten Tiere letztlich erschlagen wurden oder sofort tot waren, blieb zunächst offen. Zeugen dafür gab es vor Gericht nicht. Ein als Zeuge vernommener Rehkitzretter, der mit seinen Mitarbeitern die Wiesen im Auftrag der Pächter vor dem Mähen abgesucht hatte, hielt einen sofortigen Tod aller drei Kitze für nicht plausibel. Meist verbluteten verstümmelte Kitze wegen ihrer dünnen Adern über viele Stunden.

Widersprüche über Informationen zu Kitzen

Er habe die beiden Pächter vor dem Mähen gewarnt und sie über die vielen Kitze in der Wiese informiert, sagte der Rehkitzretter. Dies habe der eine Pächter zur Kenntnis genommen und gesagt, er werde sich "darum kümmern". Die Mäher wiederum bestritten, dass die Pächter ihnen von den Kitzen erzählt hätten. "Wir hätten sonst niemals gemäht."

Strafbefehle bisher nicht akzeptiert

Im Verlauf des Dienstag sollten weitere Zeugen vernommen werden. Ein Urteil wurde noch am gleichen Tag erwartet. Zum Prozess war es gekommen, weil die vier Männer die zuvor ergangenen Strafbefehle zwischen 4500 bis 10.000 Euro nicht akzeptiert hatten.

Autor:

Kraichgau News aus Bretten

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