Bürgerverein Diedelsheim auf großer Fahrt im Elsass
„Brauchen wir einen Regenschirm für die Elsassreise des Bürgervereins?“ Die Antwort kann vorweggenommen werden. Er blieb bei dem fünftägigen Ausflug im Koffer. Für den Ausflug ins südliche Elsass, an die burgundische Pforte, war der Sonnenschein der tägliche Begleiter.
Diedelsheim (hl) Der Bürgerverein Diedelsheim hat sich jüngst auf eine fünftägige Reise durch das Elsass gemacht. Der Besuch des Europaparlaments in Strasbourg war ein Muss, will man die Zukunft Europas verstehen. Wohin geht die Reise? Die Führerin bekam sorgenvolle Falten und schüttelte den Kopf. Brexit, die wirtschaftlichen und kulturellen Verflechtungen, eventuell gar zu viele arme Staaten in der EU? Und doch war ihr Plädoyer für das Modell Europa. Wenn dann bei der nächsten Station in dem Museum in Schirmeck sich der Blick nach hinten richtete, so hatte das seinen Grund, denn das Elsass ist ein Land zwischen Fronten. Durch das Beleuchten der wechselhaften Geschichte – einmal deutsch, einmal französisch – wurden viele Ungereimtheiten geklärt.
Stadtführungen und Mahnmale
Natürlich gehörte in Mülhausen eine Stadtführung dazu, die ein mehrfach geschleiftes Stadtbild zeigt. Das Automobilmuseum der Gebrüder Schlumpf ließ die Herzen höher schlagen. Wo sieht man schon so viele kostbare Autos auf einem Fleck? Für die anderen stand das Bummeln in der Stadt im Vordergrund. Zum Elsass gehören die Vogesen, die bei einer kurvenreichen Fahrt zum Grand Ballon am besten in Augenschein genommen werden können. Doch zuvor wurde noch die gotische Kirche St. Theobaldus in Thann zu besichtigen. Ein Kleinod mit einem „sprechenden Tympanon“. Dem Gedenken der vielen Toten in den Weltkriegen am Hartmannsweilerkopf, eines der vier nationalen Denkmäler in Frankreich, gehörte der nachdenkliche Teil der Reise. Am Berg des Todes starben etwa 30.000 deutsche und französische Soldaten.
Zur Zitadelle von Belfort fuhr die Reisegruppe dann mit einem kleinen Bähnchen. Der Löwe von Belfort, gestaltet von Bartholdi, dem Bildhauer der Freiheitsstatue, hat gigantische Ausmaße. Er erinnert an den heroischen Kampf der Bevölkerung im 1870/71er Krieg. Mit seiner Länge von 22 Metern und der Höhe von elf Metern schaut er mit Siegesmiene grimmig ins Tal.
Bei den Peugeot-Werken und im Blumenparadies
In Montbéliard befinden sich wiederum die Peugeot-Werke und sie sind an vielen Stellen in der Stadt sichtbar. Aber von weitem sichtbar ist die große Schloßanlage, die auf einem Felsvorsprung thront. 400 Jahre lang haben die Württemberger nicht nur durch Besitz einen Fuß in der protestantischen Landschaft des Elsass, sondern auch mit den von der württembergischen Landeskirche bezahlten Pfarrern. Die Heimfahrt führte in das putzige Örtchen Eguisheim. Mit vier Blumen – die höchste Auszeichnung, wird am Ortsschild geworben. Zu Recht, denn die Reisenden kamen aus dem Staunen nicht mehr heraus. Blumen an jedem Fleckchen in einer Pracht, die das Herz aufgehen ließ. Es gilt als das schönste Örtchen im Elsass. Der Schlusspunkt wurde mit einer Stadtrundfahrt in Colmar gesetzt.
Autor:Christian Schweizer aus Bretten |
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