Der blinde Kater Joschi überlebt mehr als zwei Wochen allein
Es grenzt an ein Wunder, dass der blinde Kater Joschi nach mehr als zwei Wochen lebendig zu seiner Familie zurückkehren konnte. Jetzt hat sich der Kater wieder gut Zuhause eingelebt und seine Geschichte macht vielen Haustierbesitzern, die ihren Schützling vermissen, wieder Mut.
Bretten (wh) Happy End für Kater Joschi: Nachdem die blinde Katze 15 Tage lang von Zuhause verschwunden war, konnte Familie Mandel aus Bretten ihren geliebten Vierbeiner wieder in die Arme schließen. Dass es dazu kommen würde, daran hat Brigitte Mandel nicht mehr geglaubt, nachdem die Familie nächtelang viele Kilometer, bis nach Ruit und Knittlingen, gelaufen war, um den Kater zu suchen. „Ich dachte, ein blinder Kater ist nach so langer Zeit bestimmt tot“, so die Katzenmama. Zudem sei es den ganzen Zeitraum über sehr heiß gewesen und es habe nicht geregnet, ergänzt Ehemann Werner Mandel.
Doch Joschi ließ sich nicht unterkriegen. Der große und kräftige Kater überlebte, trank wahrscheinlich altes Regenwasser, das sich in einer Plastikplane in der Nähe seines Versteckes gesammelt hatte. Gefunden wurde er schließlich bei den Schrebergärten in er Nähe des katholischen Kindergartens St. Elisabeth. Hier wurde der Kater von einem Mann gesichtet, der ironischerweise gerade vom Augenarzt kam und das Tier von den Suchplakaten wiedererkannte. Diese hat die Familie mit Hilfe von Tasso e.V., dem größten Haustierzentralregister Europas, aufgehängt.
Die darauffolgende Rettungsaktion zog sich über sechs Stunden. Das verstörte Tier wehrte sich gegen seine Retter und versteckte sich in unwegsamen Brombeerbüschen an einem Hang hinter dem Schützenhaus. Viele Nachbarn beteiligten sich an dem Rettungsversuch. „Am Ende waren es sieben Leute“, zählt Brigitte Mandel. Schließlich fand man sogar einen Nachbarn, der das Schützenhaus aufschließen konnte, sodass man den Kater besser erreichte. Beherzt griff schließlich der Sohn der Familie zu, um ihn am Ende zu fangen.
Endlich wieder Zuhause
Mit hohem Fieber brachte die Familie den Kater zum Tierarzt. Drei Kilo hatte er in der Zeit abgenommen. Heute hat er sich wieder gut in sein altes Zuhause eingelebt. „Es ist wirklich erstaunlich, wie gut eine blinde Katze zurecht kommen kann“, erzählt Brigitte Mandel. Sie ist überglücklich, das Tier wieder bei sich zu haben. „Er ist uns arg ans Herz gewachsen. Manchmal legt er sich wie ein Hund vor unsere Füße“, berichtet sie.
Der Kater brauche im Freien zwar Aufsicht, aber er springe erstaunlich agil durch den Garten und bis auf das Garagendach. Wie jede andere Katze hat er auch mal Zwist mit den Nachbarsmietzen. Sissi und Tommy, die beiden anderen Katzen der Mandels, verstehen sich aber prächtig mit dem Kater.
Neues Leben im Schoß der Familie
Joschi hat in seinem Leben aber nicht nur einmal Glück gehabt. Vor eineinhalb Jahren kam der Kater als Streuner zu Familie Mandel. „Wir haben Igel im Garten gefüttert und jeden Tag, pünktlich um elf Uhr, kam der Kater zum Fressen vorbei“, erzählt Brigitte Mandel. Eines Tages fielen der Familie die gelb unterlaufenen Augen des Katers auf. Nachdem der Sohn den Kater fing, brachte man ihn zum Tierarzt. Der stellte fest, dass Joschi eine schwere Augenkrankheit litt, die eine operative Entfernung der Augen erfoderte. Er stellte die Familie vor die Wahl: entweder wird das Tier eingeschläfert oder sie nehmen das Tier bei sich auf, denn ein blinder Kater hätte im Tierheim keine Chance auf Vermittlung. Da mussten die Tierliebhaber nicht lange überlegen.
Jetzt ist Joschi ein kleiner Star. Seine Geschichte war deutschlandweit in den Zeitungen zu lesen. Sogar das Radio hat sich bei Familie Mandel bereits angekündigt. „Wir bekommen sogar Anrufe von Fremden, die sich mit uns freuen“, schließt Brigitte Mandel diese schöne Geschichte mit Happy End.
Autor:Wiebke Hagemann aus Bretten |
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