Verein für Stadt- und Regionalgeschichte
Durch welchen Verkaufsschlager wurde Bretten zu Beginn des 19. Jahrhunderts weithin bekannt?
» Es waren die Brettener Honiglebkuchen, die lange Zeit mit Lebkuchen aus Städten wie Nürnberg in Konkurrenz standen.
Mehrere tausend Zentner Lebkuchen wurden jährlich aus Bretten versandt, die die in ganz Europa bekannten Nürnberger Lebkuchen an „Wohlgeschmack und Güte“ weit übertroffen haben sollen und auch in das entfernteste Ausland verschickt wurden. Als Begründer dieser Tradition gilt Christoph Jakob Daler, ein Sohn des lutherischen Pfarrers, der in der Zeit zwischen 1715 und 1750 als Zuckerbäcker tätig war. Doch bald widmeten sich auch andere Weißbäcker diesem Beruf und so finden sich neben Hieronymus Weiß aus Gölshausen auch Namen wie Hesselbacher, Wilhelm, Zipperer, Gaum, Lindner oder Autenrieth in dieser Bäcker- und Konditortradition als bedeutendste Lebküchler. Josef Hesselbacher war bis zu seinem Tode 1901 der letzte der Brettener Lebkuchenbäcker, bis er dem harten Konkurrenzdruck der großen Nürnberger Hersteller weichen musste. Als ein besonderes Stück Kulturgeschichte gilt die einzigartige Sammlung von 80 meist selbstgeschnitzten Lebkuchenmodeln (Holzformen), die Georg-Wörner zusammengetragen hat. Wolfgang Stoll
Quelle: Otto Beuttenmüller, in Brettener Jahrbuch 1983/84, S. 149ff., zitiert aus S.F. Gehres, Bretten‘s kleine Chronik, Esslingen, 1805, S. 308/09
Autor:Katrin Gerweck aus Bretten |
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