Serie des NABU Bretten zu Naturthemen
Naturmomente: Sommermusik der Feldgrillen

Ab Mai stellen die Feldgrillen den ersten Backgroundchor für sonnige Tage und laue Sommerabende. | Foto: Bosch
  • Ab Mai stellen die Feldgrillen den ersten Backgroundchor für sonnige Tage und laue Sommerabende.
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Bretten (sb) In einer Artikelserie will der NABU Bretten auf die Vielfalt der Natur und ihrer Lebewesen eingehen und den Leserinnen und Lesern der Brettener Woche/kraichgau.news näherbringen. Als Autor hat der NABU Stefan Bosch gewinnen können. Er ist einer der bekanntesten Arten- und Vogelexperten des NABU, der für seine Verdienste schon die höchste Auszeichnung des Naturschutzbundes, die Lina-Hähnle-Medaille, erhalten hat.

Konzertsaison bei den Heuschrecken ist eröffnet

Die Konzertsaison bei den Heuschrecken ist eröffnet! Ab Mai stellen die Feldgrillen den ersten Backgroundchor für sonnige Tage und laue Sommerabende. Das rhythmische und unüberhörbare Zirpen ist die bekannteste Lautäußerung unserer Heuschrecken. Bis in den Juli ist schon vormittags bis in die Abendstunden der „Gesang“ über 50 bis 200 Meter weit zu hören.

Zirpen in drei Varianten

Das Zirpen variiert in Abhängigkeit von der Temperatur zwischen ein bis sechs Mal Zirpen pro Sekunde und hat drei Varianten: Den lauten Lock-, einen leisen Werbe- und einen aggressiven Rivalengesang. Zirpen entsteht, indem die Schrillkante des Vorderflügels über die Zacken der Schrillader gezogen wird, so wie wenn ein Stift an den Zacken eines Kamms vorbeigezogen wird. Paarungsbereite Männchen zirpen im Eingang ihrer Erdhöhle, um ein Weibchen anzulocken. Dieses nimmt mit Hörorganen in den Vorderbeinen den Gesang wahr und nähert sich ihm zur Begattung.

Flinke und sehr scheue Läufer

Die knapp drei Zentimeter langen Feldgrillen sind mit ihrem großen kugeligen Kopf, den körperlangen Fühlern, einem tiefschwarzen Körper und dunkelgelben Flügeln unverwechselbar. Feldgrillen sind flinke Läufer und sehr scheu: Bei Annäherung stoppt das Zirpen sofort und sie verstecken sich in den 20 bis 40 Zentimeter langen Erdröhren. Als wärmeliebende Art bewohnen sie sonnige, trockene Stellen an Hängen, Feldrainen, auf Äckern und in Kiefernwäldern. Die Larven ernähren sich von Blättern und Wurzeln und überwintern in den letzten Häutungsstadien in der Erde.

Biotopvernetzung ist für Feldgrillen lebenswichtig

Aus der Agrarlandschaft wurden Feldgrillen vielfach verdrängt, sie dehnen ihr Verbreitungsgebiet jedoch wegen des Klimawandels teilweise wieder aus. Maßnahmen der Biotopvernetzung mit Blühstreifen, Ackersäumen, Hecken- und Baumreihen sind für die flugunfähige Grille lebenswichtig, um Artgenossen zu finden und sich neue Lebensräume zu erschließen.

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Kraichgau News aus Bretten

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