Kann St. Martin auch mit dem Boot kommen?
St. Martin in Diedelsheim
Schon 1987, bald nach seiner Gründung machte sich der Bürgerverein Gedanken, wie im Ort St. Martin begangen werden könnte. St. Martin auf dem Pferd musste dabei sein, denn die Mantelteilung ist ja ein wesentliches Element der St.-Martin-Geschichte. Die Kindergarten- und Schulkinder sind wichtige Teilnehmer, ja und dann ein richtiges Feuer. Groß, hoch und von weitem sichtbar, so sollte es sein. Die Anfänge waren mühsam, vielfältige Formen wurden ausprobiert. Aber mittlerweile ist das gemeinsame Miteinander am St. Martinstag aus der dörflichen Landschaft nicht mehr wegzudenken. Es ist eine wunderbare Sache, denn es macht die Feuerwehr Diedelsheim mit. Die Jugendfeuerwehr ist verantwortlich für den reibungslosen Ablauf des Sternmarsches der beiden Kindergärten. Sie nimmt ihre Aufgabe sehr ernst, wie mancher Autofahrer zu spüren bekam. Und auch sehr ernst nimmt es der Posaunenchor der Diedelsheimer evangelischen Kirchengemeinde. Die Bläser und Bläserinnen kommen manchmal in großer Eile aus ihrem Berufsleben, um zur Freude aller die zarten Stimmen der Kinder klangvoll zu begleiten.
So war es auch in diesem Jahr. Alles war auf der Festwiese und in der Halle hergerichtet. Der Bürgerverein freute sich auf die vielen kleinen und großen Besucher, die sich um das Feuer einfinden sollten. Doch es kam anders. Ein plötzlich einsetzender Regen brachte die Erwartungen ins Schwanken. Doch als das große Feuerwehrauto mit Besatzung ankam und ganz selbstverständlich trotz Regen aufgebaut wurde, verflogen ein wenig die Zweifel, ob sich denn überhaupt jemand auf den Weg zur Festwiese machen würde. Da waren auch schon die Kindergartenkinder mit ihren vielen Laternen zu sehen. Das Fest nahm seinen Lauf. Der Posaunenchor hatte sich zweckmäßigerweise in der Halle aufgebaut. Alles strömte deshalb in die Halle und erlebte ein Wohlgefühl in der drangvollen Enge. Die Begrüßungsworte von Ortsvorsteher Martin Kern gingen im Stimmengewirr fast unter. Aber sein Dank an alle Beteiligten war noch gut zu hören. Ja, und dann erklang auch schon das Martinslied, um auf den Einzug von St. Martin auf seinem Pferd hinzuweisen.
Mittlerweile hörte der Regen tatsächlich auf. Alle kamen dann zu seinem Einzug aus der Halle und erlebten, wie die armen Bettler ihn um etwas Geld baten. Da er selbst nichts mehr hatte, teilte er seinen Mantel unter Applaus mit ihnen.
Heidi Leins, Vorsitzendes des Bürgervereins, war sichtlich erleichtert. Die vielen Erwachsenen hatte alle frohe Gesichter und nutzten die Gelegenheit zum Gespräch, die Kinder konnten ungezwungen umherflitzen und genossen die Freiheit. Das große Feuer übte natürlich eine besondere Anziehung aus. Wiener, Brezel, Kinderpunsch und Glühwein waren im Angebot. Ganz bestimmt gab es und wird es auch nicht um Kaffee und Kuchen erweitert werden.
Autor:Heidemarie Leins aus Bretten |
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