Obergrombach: Schlossherr feiert Geburtstag
Eckbert von Bohlen und Halbach, Eigentümer von Schloss und Burg Obergrombach samt Schlosskapelle, hat seinen 60. Geburtstag mit Polit-Prominenz und den Obergrombacher Vereinen gefeiert.
Bruchsal-Obergrombach (kk) Die Ahnen leisteten im Mittelalter als Leibeigene gezwungenermaßen ihre Fronarbeit an Burg und Stadtmauer in Obergrombach ab - ihre Enkel im 21. Jahrhundert bieten ihre Dienste Burg- und Schlossbesitzer Eckbert von Bohlen und Halbach freiwillig an - wie sich doch die Zeiten ändern.
Eckbert von Bohlen und Halbach, Eigentümer von Schloss und Burg
Aber der Reihe nach: Eckbert von Bohlen und Halbach, Eigentümer von Schloss und Burg Obergrombach samt Schlosskapelle, feierte am 24. März dieses Jahres seinen 60. Geburtstag. Jetzt wollte er dieses Ereignis auch mit der Obergrombacher Bevölkerung feiern und lud aus diesem Anlass Honoratioren, Vereinsvertreter und Ortschaftsräte zu einer Feierstunde in den Burghof ein.
Schloss und Burg seit 1885 im Besitz der Familie
Die Familie von Bohlen und Halbach ist seit 1885 im Besitz von Schloss und Burg
Obergrombach und erwarb im Drei-Kaiser-Jahr 1888 auch noch das ehemalige Gotteshaus der Katholischen Gemeinde. Das Anwesen wird immer als „Schloss und Burg“ aufgeführt, da die Speyrer Fürstbischöfe 1720 zu der 1689 von den Franzosen zerstörten Marienburg einen Schlossbau errichteten.
Enges Verhältnis zur Bevölkerung
Die Familie von Bohlen und Halbach pflegt schon immer ein enges Verhältnis zur
Obergrombacher Bevölkerung. So stellt von Bohlen und Halbach alle zwei
Jahre während der Burgfeste den „Burg- und Bauernspielen“ kostenlos den Schloss-Park zur Verfügung. Obwohl Burg und Schloss als Privateigentum offiziell nicht besichtigt werden können, macht das Haus von Bohlen und Halbach Ausnahmen, etwa wenn sich Schulklassen der Obergrombacher Burgschule zur Besichtigung anmelden.
Anwesen verschlingt sechsstellige Summe im Jahr
Der Heimatverein Obergrombach hat ebenfalls die Erlaubnis, Besichtigungen unter kundiger Führung zu organisieren, etwa am „Tag des Offenen Denkmals“ oder über das Burgfest. Bei letzterem nutzen 600 bis 700 Besucher die Möglichkeit des offenen Burgtores. Dass die Familie von Bohlen und Halbach auch mit Herz und Seele an ihrem Obergrombacher Besitztum hängt, verraten die hohen finanziellen Aufwendungen, die das Anwesen verschlingt und die sich nicht selten im sechs-
stelligen Euro-Bereich bewegen.
„Heimat ist da, wo man verstanden wird!“
„Heimat ist da, wo man verstanden wird!“ - Das war die Kernaussage der Begrüßungsrede des Schlossherren. Unter den Gästen befanden sich auch Bruchsal’s Ex-Oberbürgermeister Bernd Doll, Stadtpfarrer Neidinger sowie Oberbürgermeisterin Cornelia Petzold-Schick. Diese dankte der Familie zum Erhalt von Burg, Schloss und Schlosskapelle. Gerade im vergangenen
Jahr wurden mit einem sechsstelligen Betrag Kapellendach und Kapellenturm
saniert. Dafür überreichte das Bruchsaler Stadtoberhaupt dem Geburtstagskind
die Goertz-Medaille.
Schultheiß Jens Skibbe
Für die Obergrombacher Einwohnerschaft ergriff „Dorfschultheiß“ Jens Skibbe das
Wort. Er hatte als Präsent eine Urkunde dabei, in der sich die Obergrombacher Vereine verpflichten, jeweils eine Abordnung zur „Arbeit an Burg und Stadtmauer“
an einem Samstag abzustellen. Der so Beschenkte nahm’s mit Humor: „Ich nehme
die spontanen ‚Frondienste‘ gerne an!“ Petzold-Schick beeilte sich mit
der Aussage: „Aber den Zehnten kassiere weiterhin ich!“ Für die musikalische Begleitung des Abends sorgten der Männergesangverein „Sängerbund“ Obergrombach und die aktive Kapelle des Musikvereins „Eintracht“
Obergrombach.
Autor:Kraichgau News aus Bretten |
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