Peter-und-Paul-Fest: Längst vergessene Berufe werden lebendig
Bruderschaft der freien Zünfte zu Brettheim - Unter diesem Namen haben sich Menschen zusammengeschlossen, die in ihrer Freizeit in eine andere Zeit reisen: Die Gruppe hat es sich zur Aufgabe gemacht, den Menschen im Hier und Jetzt das Leben des Mittelalters mit all seinen Bräuchen und Sitten näher zu bringen. In diesem Jahr feiert die Gruppe das 20-jährige Jubiläum.
Bretten (cha) „Wir sind sehr stolz, gemeinsam mit unseren mittlerweile 99 Mitgliedern, wovon 13 Jugendliche und 18 Kinder sind, diesen besonderen Anlass auf dem Peter-und-Paul-Fest feiern zu dürfen,“ so Martin Bauer, Schatzmeister des Vereins. Unter der Leitung der beiden Vorstände Robert Rupaner und Dirk Schaarschmidt haben sie wieder ein tolles Programm für die Gäste vorbereitet. Mit aktuell neun Berufen entführen sie die Gäste in das Mittelalter und stehen gerne bei Fragen rund um ihre Zünfte zur Verfügung. Alles begann tatsächlich bereits 1982 mit der Darstellung des Handwerkes Zimmermann auf dem Marktplatz. Ursprünglich unter dem Namen „Handwerkergruppe Kolping“ vergrößerte sich die Gruppe um die Gründer Herbert Meindl und Robert Rupaner. Auch die Vielfalt der dargestellten Berufe wurde ausgebaut. Das Wissen über die mittelalterlichen Handwerksberufe wurde durch Recherchen und Besuche von Museen, aber im Besonderen von alten Meistern erlernt. Die Mitglieder der Bruderschaft schlüpfen bei Veranstaltungen in selbstgeschneiderte Gewänder und stellen die teilweise längst vergessenen Berufe dar. Am Abend nach getaner Arbeit kommt auch die Geselligkeit nicht zu kurz. An einer langen Holztafel wird zusammen gespeist, gelacht und Geschichten sowie Erfahrungen ausgetauscht.
Gruppe hat in der Federhafengasse ihren festen Platz
Im Jahr 1998 gab sich die Gruppe ihren bis heute bekannten Namen „Bruderschaft der freien Zünfte zu Brettheim“, nachdem die Kolpingfamilie darum gebeten hatte, den Namensteil „Kolping“ aus dem Gruppennamen zu entfernen. Der Anfangs wohl eher als Witz gemeinten und widerwillig betrachteten Abkürzung „BdfZzB“ bedient sich die Gruppe heute gern. So wurde sie auch im Wappen und auf der vereinseigenen Homepage eingesetzt. Neu strukturiert gab es einen Neuanfang in der Federhafengasse, in der die Gruppe heute noch ihren festen Platz hat. Die stetig ansteigende Mitgliederzahl und die zunehmende Teilnahme bei auswärtigen Veranstaltungen führten in den Jahren nach der Namensänderung zu der Eintragung als gemeinnütziger Verein im Jahr 2003. Besonders die Jugendarbeit liegt dem Verein am Herzen. Durch Aktionen wird die junge Generation immer wieder motiviert, aktiv an Festen teilzunehmen und die Gruppe zu bereichern. Einige Berufe wie Weber, Schmied, Köhler und der Kettenhemdenmacher konnten „feste Lehrlinge“ für sich gewinnen. Aber nicht nur die handwerklich interessierten Jugendlichen bringen sich in das Vereinsleben ein. Auch die Tanz- und Musikgruppe erfreut auch schon bei den Kindern großer Beliebtheit.
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Autor:Havva Keskin aus Bretten |
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