"Keine konkrete Gefahr für die Bevölkerung"
Streift wieder ein Wolf durch den Landkreis Karlsruhe?

In den vergangenen Tagen verdichten sich Anzeichen, dass aktuell wieder ein Wolf durch den Landkreis Karlsruhe streift. | Foto: Josef Svoboda - stock.adobe.com
  • In den vergangenen Tagen verdichten sich Anzeichen, dass aktuell wieder ein Wolf durch den Landkreis Karlsruhe streift.
  • Foto: Josef Svoboda - stock.adobe.com
  • hochgeladen von Christian Schweizer

Region (kn) In den vergangenen Tagen verdichten sich Anzeichen, dass aktuell wieder ein Wolf durch den Landkreis Karlsruhe streift, entsprechende Hinweise wurden aus den Städten und Gemeinden Stutensee, Hambrücken und Eggenstein-Leopoldshafen gemeldet. Das hat das Landratsamt Karlsruhe mitgeteilt. Zwei tote Tiere, ein Schaf und ein Damwild, mit verdächtigen Bisspuren seien aufgefunden und zusammen mit den Sichtungen zur weiteren Auswertung an das Wildtierinstitut der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt (FVA) nach Freiburg weitergeleitet worden. Eine zweifelsfreie Bestätigung ließen die Meldungen aber noch nicht zu, man müsse zuerst die Auswertungen der DNA-Abstriche abwarten, so das Landratsamt in seiner Mitteilung.

"Keine konkrete Gefahr für die Bevölkerung"

"Es ist nicht abwegig, dass erneut ein Wolf durch die Rheinebene streift und sich in den entsprechenden Bereichen des Landkreises aufgehalten hat  oder noch aufhält", sagt der Wildtierbeauftragte im Landratsamt, Daniel Reinhard. "Bei gesichteten Einzeltieren handelt es sich oft um einen Jungwolf der sein Elternrudel verlassen hat und auf der Suche nach einem neuen Revier oder einer Partnerin ist und dabei nicht selten mehrere hundert Kilometer zurücklegt." Eine konkrete Gefahr für die Bevölkerung bestehe nicht, es werde jedoch empfohlen – wie generell bei allen Wildtieren - Abstand zu halten, keine Streichel- oder Fütterungsversuche zu unternehmen, befestigte Waldwege nicht zu verlassen und Hunde an der Leine zu führen.

Beobachtungen bitte melden

Die für das Wolfsmonitoring zuständige Forstliche Versuchsanstalt Freiburg bittet, Beobachtungen direkt an info@wildtiermonitoring.de oder 0173 6041117 zu melden. Meldungen werden auch unter kreisjagdamt@landratsamt-karlsruhe.de entgegengenommen. Für eine sichere Bestätigung ist eine scharfe Foto- oder Videoaufnahme oder ein DNA-Nachweis wie Speichel an einem Riss oder abgesetzter Kot erforderlich.

Drei Wölfe sind in Baden-Württemberg sesshaft

Im jüngsten Untersuchungszeitraum wurden in Deutschland 161 Wolfsrudel erfasst, hinzu kommen bundesweit 43 Wolfpaare und 21 sesshafte Einzeltiere. Der Großteil der Wölfe lebt nach wie vor in Brandenburg, Niedersachsen und Sachen. In Baden-Württemberg wurden erstmals im Jahr 2015 wieder Wölfe bestätigt. 18 zugewanderte Wölfe konnten seitdem in Baden-Württemberg genetisch individuell nachgewiesen werden, drei davon sind aktuell sesshaft. Als Wildtierart sind Wölfe nach dem Bundesnaturschutzgesetz streng geschützt.

Autor:

Christian Schweizer aus Bretten

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

14 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.