9. Köhlerfest in Sprantal
Wenn im kleinsten Ortsteil die Meiler rauchen

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Bretten-Sprantal (kn) Das Köhlerfest Sprantal findet nur alle zwei Jahre statt. Das hat seinen guten Grund. Sprantal ist der kleinste Ortsteil von Bretten und hat nur knapp 400 Einwohner. Die helfenden Hände für das Fest können daher nicht jedes Jahr zupacken, sondern brauchen auch mal eine Pause. Und so geben die Veranstalter zu verstehen: „Alle anderen Ortsteile brauchen nur die Tür zu ihrer Festhalle aufschließen und haben damit ihr Festgelände schon fast aufgebaut. In Sprantal müssen wir jedes Mal, wenn gefeiert werden soll, erst alles selbst aufbauen und zwar vom Festzelt bis zur Toilettenanlage.“

„Von allen Ortsteilen Brettens feiern wir das größte Fest“

Doch wie kam es überhaupt zu dem Fest? Einige Sprantaler Bürger wollten mit einer eigenen Gruppe am Peter-und-Paul-Fest in Bretten teilhaben. Doch was sollte man auf dem Fest darstellen? Es wurde der staubige, schwarze Köhler, weil in einer Abhandlung über Sprantal als dem „alten Köhlerweiler“ geschrieben worden ist. Gegründet wurde die Köhlergruppe Sprantal durch Michael Kaufmann. Als Vereinsgelände konnte der alte Sportplatz von der Stadt Bretten gepachtet werden. Unter dem damaligen Oberbürgermeister Paul Metzger wurde ein Wasser/Abwasser- und Stromanschluss ermöglicht. Somit stand einem Fest nichts mehr im Wege. Es sollte gemäß der Darstellung der Köhler eine mittelalterliche Prägung haben, aber sonst alles bieten, was die Gäste auch sonst von einem Fest erwarten.

Salutschüsse und Fanfaren-Klänge

Und realistischer geht es nicht: Der erste Meiler ergab sogar richtige Holzkohle. Das Köhlerfest auf der grünen Wiese, umrahmt von Wald und Hecken, hat seinen ganz besonderen Reiz. Der Kohlenmeiler raucht, es werden alte Berufe dargestellt und mittelalterliche Lager sind aufgebaut. Salutschüsse der Brettener Artillerie eröffnen das Fest und unter den Klängen der Fanfaren und Trommeln der Melanchthonherolde wird der Festmeiler durch den Brettener Oberbürgermeister Martin Wolff oder einem würdigen Vertreter entzündet.

Alles ohne Hektik

Über die Grenzen von Bretten hinaus ist das Köhlerfest Sprantal bekannt. Dabei lebt das Fest vor allem von seiner attraktiven Mischung an Angeboten: Das kulinarische Angebot mit Grill, Pommes, Backwaren und Pizza, die Bar von Roland, das Festzelt, die mittelalterlichen Lager sowie Kinderspiele und Kubb-Turnier. Dazu ein lauschiger Platz auf einer großen Lichtung – für alle also etwas dabei. Dabei passiert alles ohne Hektik, denn beim Köhlerfest hat man Zeit, der Meiler brennt mindestens die vier Festtage und ging auch beim größten Regenwetter noch nie aus. Informieren können sich Besucher auf vorab auf der Website der Köhler oder bei Facebook. Eine genaue Wegbeschreibung zur Köhlerwiese in Sprantal gibt es außerdem über Google Maps.

Großes Programm wartet auf die Besucher

Am Donnerstag, 20. Juni, 11 Uhr, ist die Eröffnung. Der Meiler wird angezündet, das Freibierfass wird angestochen. Dann geht das Rothaus Kubb-Turnier los. Bei Wurst und Steak oder Kaffee und Kuchen können die Besucher das Fest genießen. Freitag ist dann gemütliches Beisammensein, Lagerleben, der Meiler wird gepflegt und überwacht. Wer Fragen zum Vorgang des Kohlemachens hat, bekommt Antwort vor Ort. Wem noch etwas an Ausrüstung für das Peter und Paul Fest fehlt, kann sich in den Lagern versorgen, dort wird allerlei feilgeboten. Am Samstag, 22. Juni, gibt es einen Gaumen-Ohren und Augenschmaus mit Gulasch im Brottopf und gegen 20 Uhr mit der Heidelberg District Pipe Band, die Dudelsackmusik vom Feinsten zum Besten gibt. Außerdem gibt es die Feuershow der Brettener Feuerbälle und die Brettener Artillerie wird noch einen historischen Brandballen entzünden. Was damals damit bezweckt wurde und wie man so was macht, erklärt Heiko Wacker. Der Sonntag beginnt um 11 Uhr mit einem Gottesdienst auf der Köhlerwiese. Danach serviert das DRK Sprantal das Mittagessen. Eine gut sortierte Kuchenbar ist auch wieder am Start und lädt zum Verweilen ein. Am späten Nachmittag gibt sich der Fanfarenzug Bretten die Ehre.

Autor:

Christian Schweizer aus Bretten

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