Gruppe betreibt McDonald’s-Restaurants in Nordbaden
Generationswechsel in Unternehmensgruppe Leander Schnell
Bretten/Baden-Baden (kn) Generationswechsel in der Unternehmensgruppe Leander Schnell KG’s aus Steinbach bei Baden-Baden: Dennis Schnell hat zum Jahresanfang die Leitung des Unternehmens von seinem Vater Leander Schnell übernommen – und damit die Verantwortung für insgesamt acht McDonald’s-Restaurants in Nordbaden mit rund 330 Beschäftigten, darunter auch ein Restaurant in Bretten. Mit Leander Schnell tritt ein bundesweit angesehenes Unternehmer-Urgestein der Systemgastronomie von der operativen Bühne, der im November 1995 als Franchisenehmer sein erstes McDonald’s-Restaurant in Bruchsal eröffnete.
Stabübergabe seit Jahren vorbereitet
Die Stabübergabe innerhalb der Familie wurde seit Jahren vorbereitet. Dennis Schnell, der bereits mit 16 Jahren in den Restaurants mitgearbeitet hatte, hat ein duales BWL-Studium und parallel dazu die dreijährige Ausbildung zum zertifizierten Restaurantmanager von McDonald’s durchlaufen. Anschließend hat er als Restaurant- und später Gebietsmanager gearbeitet, eher er 2016 als Franchisenehmer seine ersten beiden Restaurants führen konnte.
Strenges Auswahlverfahren bei McDonalds
Diese umfassende Ausbildung und Vorbereitung hat seinen guten Grund: Denn ein automatisches Übergehen der Restaurant-Lizenzen von einer auf die nächste Generation gibt es im strengen Franchisesystem von McDonald’s nicht – im Gegenteil: Nur rund 30 Prozent der geplanten generationsübergreifenden Unternehmens-Übergaben werden genehmigt. „Es handelt sich um ungemein begehrte Lizenzen, die nach einem strengen Auswahlverfahren nur an Unternehmer vergeben werden, die über ein hohes Management-Know-how verfügen und auch sämtliche notwendigen Zusatzqualifikationen von McDonald’s vorweisen können“, so Leander Schnell, der sich noch gut an seine erste Bewerbung erinnert: „Auf die Lizenzen für zehn freie Restaurants im Jahr 1995 kamen mehr als 3.300 Bewerbungen.“ Schnell hat den Zuschlag für das Restaurant in Bruchsal bekommen, das mit 80 Plätzen zwar klein, aber dank der Lage direkt an der B35 sehr umsatzstark war und bis heute ist.
"Etwas Neues machen"
Dem vorausgegangen war die Entscheidung von Leander Schnell im Jahr 1994, sich als Gesellschafter und Geschäftsführer der Josef Schnell Bauunternehmung zurückzuziehen: „Ich wollte etwas ganz Neues machen und unternehmerisch gestalten“, erklärt der heute 61-Jährige. So meldete er sich für das Management-Ausbildungsprogramm bei McDonald’s an – und nach eineinhalb Jahren hatte er nicht nur die Zertifizierung, sondern auch den Vertrag als Franchisenehmer für das Bruchsaler Restaurant in der Tasche. Rückblickend kann zweifelsohne von dem Beginn einer Erfolgsgeschichte gesprochen werden. Denn in den Folgejahren übertrug ihm der Konzern die Lizenzen für weitere sieben Restaurants: In Karlsdorf-Neuthard, Bretten, zwei Häuser in Pforzheim, Germersheim, Oberhausen-Rheinhausen und Niefern-Öschelbronn.
Großer Respekt vor Leistung des Vaters
Germersheim und Oberhausen-Rheinhausen hat Dennis Schnell bereits 2016 übernommen – nun ist er auch Franchisenehmer der anderen sechs Restaurants. „Ich habe ungemein hohen Respekt vor der unternehmerischen Leistung meines Vaters, der vor 25 Jahren den Mut hatte, einen nur schwer kalkulierbaren neuen beruflichen Weg einzuschlagen“, betont der 35-Jährige und ergänzt: „Ich freu mich sehr darauf, die Geschichte unseres Unternehmens fortzuschreiben und das Geschäftsmodell weiterzuentwickeln.“
Familienrestaurant für alle Generationen
Dabei setzt der junge Unternehmer auf die hohe Innovationskraft des weltweit umsatzstärksten Fast-Food-Konzerns. „McDonald’s schafft es seit Jahrzehnten, sich stetig weiterzuentwickeln und so auf die sich verändernden Wünsche der Gäste einzustellen – und damit die Markführerschaft trotz zunehmender Konkurrenz zu sichern“, betont Dennis Schnell. Sein Vater kann dies angesichts seiner 25-jährigen Erfahrung nur bestätigen. Entscheidend für den anhaltenden Erfolg des Konzerns und der Marke McDonald’s war aus seiner Sicht der vollzogene Wandel vom früheren Fast-Food-Imbiss mit überwiegend rein jugendlichen Gästen hin zum heutigen Familienrestaurant für alle Generationen. „Dies wurde insbesondere durch eine klare Qualitäts-Strategie erreicht“, so Leander Schnell. Diese beinhaltete: Weg von vorgefertigter Massenproduktion hin zu frisch zubereiteten Burgern, eine Erweiterung des Angebots unter Berücksichtigung des zunehmenden Gesundheitsbewusstseins der Gäste, eine hohe Transparenz hinsichtlich Herkunft und Zusammensetzung der Speisen und ein klarer Fokus auf regionale Waren und Lieferketten.
90 Prozent der verwendeten Produkte kommen aus Deutschland
Leander Schnell: „Circa 90 Prozent der verwendeten Produkte kommen aus Deutschland, und außerdem ist McDonald’s bundesweit der größte Salatabnehmer.“ Die nicht zuletzt durch die Implementierung der McCafés ab dem Jahr 2003 forcierte Qualitätsausrichtung wurde in einem hochwertigeren Interieur sichtbar, und auch die Qualifikation der Mitarbeiter gewann an Bedeutung. Kam vor 25 Jahren noch zumeist ungelerntes Personal zum Einsatz, so wird seit Jahren auf Fachkräfte gesetzt. „Unsere Restaurants sind IHK-Ausbildungsbetriebe“, stellt Dennis Schnell heraus. Aktuell beschäftige das Unternehmen zehn Auszubildende.
„Dennis hat ungemein viel Erfahrung“
„McDonald’s erwartet von seinen Franchisenehmern eine hohe Innovationsbereitschaft, aber belohnt diese mit einer ungemein verlässlichen und fairen Partnerschaft“, resümiert Leander Schnell. Digitale Bestellvorgänge über Bedienterminals im Restaurant oder per App vom Smartphone aus, vermehrter Tischservice und der Einsatz digitaler und technischer Möglichkeiten für effiziente Küchen sind die aktuellen Weiterentwicklungen, die Dennis Schnell bereits umgesetzt hat und an allen acht Restaurants weiterentwickeln wird. Für Leander Schnell steht fest, dass er den neuen Inhaber der Unternehmensgruppe nicht mit wohlmeinenden Ratschlägen strapazieren wird. „Dennis hat ungemein viel Erfahrung und braucht das nicht“, ist er sich sicher. Und wenn ein Rat gewünscht ist, dann gerne in Verbindung mit einem Restaurant-Besuch, wobei die Bestellung jetzt schon feststeht: Der Vater greift zum Hamburger Royal und der Sohn zum Bic Mac.
Autor:Kraichgau News aus Bretten |
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