Easysoft setzt auf individuelle Kundenlösungen
Metzinger IT-Dienstleister wächst um 20 Prozent
Bretten (kn) Der Brettener IT-Dienstleister Easysoft hat im vergangenen Jahr 17 neue Arbeitsplätze geschaffen. Die 92 Spezialisten erwirtschafteten 2018 einen Umsatz von etwas mehr als sechs Millionen Euro. Ein Zuwachs von 20 Prozent. Die IT-Schmiede hat 2018 in neue Mitarbeiter investiert, vor allem in Entwickler und Projektmanager. „Unser Ziel ist die Usability unserer Software zu verbessern“, sagt Geschäftsführer Friedhelm Seiler. Bisher war es in der Programmentwicklung üblich, ständig neue Funktionen zu erfinden, um den Kunden einen größtmöglichen Nutzen zu bieten. Die Brettener, die in diesem Jahr ihr 25-jähriges Jubiläum feiern, gehen nun einen anderen Weg und analysieren zunächst die jeweiligen Nutzungsgewohnheiten und entwickeln ein neues Design, um dann die individuell notwendigen Funktionen zu programmieren. Die Nutzbarkeit der Software steht dadurch im Vordergrund, deshalb arbeitet das Unternehmen mit dem Ammerbucher Industriedesigner Jürgen Schmid sowie Constanze Richter, Spezialistin für Usability und Professorin der FH Aalen zusammen.
20 Prozent neue Mitarbeiter
Mehr als 20 Prozent neue Mitarbeiter bedeutet nicht nur eine finanzielle Investition. „Die Zusammenarbeit in den Teams und zwischen den Teams kann nach einer so großen Veränderung noch nicht rund laufen“, sagt Andreas Nau. Vor allem er als strategischer Geschäftsführer ist täglich in etliche kleine Gespräche und Klärungen eingebunden. Die Missverständnisse würden oft entstehen, weil die neuen Kollegen noch nicht wissen, wie die Unternehmenswerte Bestleistung, Wachstum und Entwicklung sowie Menschlichkeit und Gesunderhaltung in der alltäglichen Arbeit gelebt werden. Das Zusammenwachsen führte dazu, dass trotz des hohen Umsatzwachstum, kein Gewinn erzielt werden konnte. Das wird sich in diesem, spätestens im kommenden Jahr ändern, ist der Geschäftsführer sicher.
„Unsere Server stehen in Deutschland"
Parallel zur Usability wird die Geschwindigkeit der Programme verbessert. Spätestens 2020 wird die Seminarorganisations-, Ausbildungs- und Personalentwicklungssoftware komplett als Cloudprodukt zu Verfügung stehen. Mobiles Arbeiten ob vom Homeoffice, im Zug oder am Flughafen, wird dann noch leichter möglich sein. „Unsere Server stehen in Deutschland, diese Lösung ist zwar teurer als die von amerikanischen Anbietern, allerdings entspricht die Datensicherheit den wesentlich höheren deutschen Standards“, erklärt Seiler, das müsse für Unternehmen und Personaler das entscheidende Kriterium sein.
Während der Branchenverband Bitcom und andere IT-Unternehmen über den Fachkräftemangel klagen, hat Easysoft kaum Probleme IT-Spezialisten zu finden. So bewarben sich im vergangenen Jahr knapp 80 Interessenten für die Stelle des Technischen Leiters. Kontinuierlich arbeitet das Unternehmen an einer stärkeren Mitarbeiterbindung und investiert in das Employer Branding.
Enge Kontakte zu Hochschulen
Neben Bewerbertrainings an Gymnasien und Angeboten am Girls-Day pflegt das Unternehmen enge Kontakte zu Hochschulen. Aktuell werden eine Bachelor- und eine Masterarbeit im Auftrag von Easysoft geschrieben. Ein Hinweis auf die Attraktivität bietet das Arbeitgeberprotal Kununu: Die Bewertung durch Mitarbeiter liegt bei mehr als 4,6 und die Weiterempfehlungsquote bei 85 Prozent. Tatsächlich sind von den neuen Mitarbeitern drei Fünftel durch Empfehlung von Freunden ins Unternehmen gekommen.
Eine Folge des Wachstums ist, dass Easysoft am zweiten Standort im schwäbischen Metzingen bereits das Nachbargrundstück gekauft hat und dort ein 2800 Quadratmeter großer Anbau mit weiteren 60 bis 80 neuen Arbeitsplätzen entstehen soll. Ursprünglich ausschließlich in der Gesundheitsbranche engagiert, gewinnen die Metzinger zunehmend Stadtverwaltungen, Industrie- und Dienstleistungsunternehmen als Kunden, die erkennen, dass ihnen eine digitalisierte Personalentwicklung die tägliche Arbeit erleichtert.
Autor:Kraichgau News aus Bretten |
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