Afrikanische Auszubildende bei BGT Glas Bischoff: Nur beim Schriftlichen hat Prince noch Nachholbedarf

Migranten wollen etwas erreichen: Produktionsleiter Rainer Zoz (rechts) bei BGT Bischoff Glastechnik würdigt die Motivation von Prince Terry. | Foto: gh
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  • Migranten wollen etwas erreichen: Produktionsleiter Rainer Zoz (rechts) bei BGT Bischoff Glastechnik würdigt die Motivation von Prince Terry.
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Der Nigerianer Prince Terry ist einer von vier afrikanischen Zuwanderern, die bei der Brettener Firma BGT Bischoff Glastechnik einen befristeten Ausbildungsvertrag erhalten haben.

BRETTEN (gh) Prince Terry kommt aus Nigeria und lebt seit März 2015 in Bretten. Durch Vermittlung der Englischlehrerin Hajara Futterlieb durfte er bei der Firma BGT Bischoff Glastechnik ein Praktikum machen und wurde danach übernommen. „Prince ist hoch motiviert”, erklärt sein Chef Rainer Zoz. „Die Arbeitserlaubnis hat ein wenig gedauert, aber im Juli 2016 konnte er dann anfangen und hat einen Zeitvertrag auf zwei Jahre bekommen.”

„Die Migranten wollen etwas erreichen“

Prince sagt über seinen Arbeitsplatz: „Ich liebe meine Arbeit. Ich stehe morgens auf und will arbeiten.“ Das Arbeitsklima sei gut in einem internationalen Team. Er arbeitet in der Versandabteilung und verpackt gerade große Glasscheiben für die Harvard-Universität in Boston/USA. Er wurde gut eingelernt und hat inzwischen auch den Kranführerschein. Auf die Frage nach der hohen Leistungserwartung in einem Unternehmen an der Weltspitze antwortet Produktionsleiter Rainer Zoz: „Die Migranten wollen etwas erreichen und in der Fertigung geht das auch mit der Sprache.”

Vier Praktikanten mit Zeitverträgen übernommen

Von zwölf Praktikanten wurden vier mit Zeitverträgen übernommen. Mehr wäre aber zu viel. „Die Sprachkenntnisse sind natürlich wichtig, die Verständigung muss klappen”, sagt Zoz. „Aber natürlich ist der schriftliche Bereich schon schwer zu erlernen in kurzer Zeit.“ So viel Verständnis vom Chef zahlt sich aus. „Ich schätze meinen Chef sehr”, sagt Prince. „Er ist klar und fair und hat eine gute Einstellung.” Wenn Mitarbeiter so ein gutes Bild vom Vorgesetzten haben, ist die Motivation natürlich echt.

Migranten ersetzen fehlende Azubi-Bewerber

„Wir werden in diesem Jahr wieder Migranten in Ausbildung einstellen, weil die Bewerber bei uns fehlen. Wir haben keine Modeberufe”, erklärt Zoz. Die gute Arbeitsmarktsituation tut ihr übriges dazu. Die Berufsschule sei natürlich der schwierigere Part für die Migranten, doch mit etwas Unterstützung sei das machbar. Aktuell habe ein junger Mann aus Gambia sogar den IHK-Schein erhalten bei bester Entwicklung.

Chef schätzt Respekt und Dankbarkeit

An Prince schätzt Zoz auch seinen Respekt und seine Dankbarkeit. Und Prince ergänzt: „Ich kann nicht Pause machen, wenn ein älterer Kollege arbeitet. Da muss ich helfen.“ Noch wohnt er in der Gemeinschaftsunterkunft und lebt trotzdem sehr gerne in Bretten. Über seinen Hintergrund sagt er: „Die Familiengeschichte macht dich aus als Mensch. Was dir deine Eltern beigebracht haben, prägt dich.”

Autor:

Chris Heinemann aus Bretten

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