Wie sich Neff/BSH auf den Austritt Großbritanniens auf die EU vorbereitet
„Auch einen Hard Brexit berücksichtigt“

Etwa ein Viertel der bei Neff/BSH in Bretten hergestellten Produkte ist für den britischen Markt bestimmt.  | Foto: Neff/BSH
  • Etwa ein Viertel der bei Neff/BSH in Bretten hergestellten Produkte ist für den britischen Markt bestimmt.
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Bretten (ger) Das Hin und Her um den Austritt Großbritanniens aus der EU beschäftigt nicht nur die Briten. Vor allem Firmen, die Wirtschaftsbeziehungen zum Vereinigten Königreich haben, verfolgen die Entwicklungen mit Spannung. Durch den deutlichen Wahlsieg von Premierminister Boris Johnson und seiner konservativen Partei bei den vorgezogenen Neuwahlen am 12. Dezember 2019 weiß man nun immerhin, dass der Brexit auf alle Fälle kommt. In welcher Form ist jedoch nach wie vor unklar.

Etwa ein Viertel der gefertigten Produkte bei Neff/BSH am Standort Bretten, also Herde und Dunstabzugshauben, sind für den Markt in Großbritannien bestimmt. Die Brettener Woche/kraichgau.news hat bei der Zentrale der BSH Hausgeräte GmbH in München nachgefragt, wie sich das Unternehmen auf den Brexit vorbereitet.

Großbritannien ist wichtiger Kernmarkt in Europa

Laut Sprecher David Hofer ist das Vereinigte Königreich für die BSH insgesamt ein wichtiger Kernmarkt in Europa: „Wir vertreiben dort als Marktführer in mehreren Segmenten seit vielen Jahren sehr erfolgreich sowohl große als auch kleine Hausgeräte unter den Marken Bosch, Neff, Siemens und Gaggenau. Zudem arbeiten rund 1.100 Mitarbeiter für die englische BSH-Landesgesellschaft mit ihrer Zentrale in Milton Keynes.“ 
Der aktuelle Stand der Umsetzung des EU-Referendums verändere aber nicht die Geschäftsstrategie von BSH, so David Hofer weiter. Das Unternehmen werde seine Geschäftstätigkeiten im Vereinigten Königreich auch nach dem Ausstieg der Briten aus der Europäischen Union erfolgreich weiterführen, mit dem Ziel, seine starke Position im Markt weiter auszubauen.

Absicherung durch gesteigerte Lagerflächen

In den zurückliegenden Monaten des andauernden Prozesses in UK habe sich die BSH umfassend auf verschiedene Szenarien vorbereitet und dabei auch einen Hard Brexit als eine Alternative berücksichtigt. Unter anderem deckten die Maßnahmen eine Absicherung der Lieferkette („Supply Chain“) und erhöhter Bestände, abgesichert durch gesteigerte Lagerflächen, sowie die Unterstützung der Mitarbeiter aus EU-Ländern in Großbritannien ab. 

Keine Vorhersagen auf Preisentwicklungen möglich

Auf die Frage, ob die Produktpreise für den britischen Markt steigen werden und ob der Brexit womöglich auch Auswirkungen auf die Preisentwicklung in Deutschland habe, konnte der Sprecher keine verlässliche Vorhersage treffen: „Die Entwicklungen und die Situation in dieser Sache sind und bleiben weiterhin sehr volatil (unbeständig; Anmerkung der Redaktion). Daher lässt sich nicht verlässlich vorhersagen, welche Auswirkungen der Wegfall der Erleichterungen des freien Handelsverkehrs und des Arbeitsmarktes möglicherweise künftig auf unsere Geschäftsprozesse haben wird.“

Autor:

Katrin Gerweck aus Bretten

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