Bretten: „Wir dürfen uns nicht abhängen lassen”

CDU-Fraktionssprecher Günter Gauß (rechts) und CDU-Stadtrat Kurt Dickemann im Gespräch bei der Brettener Woche. | Foto: Chris Heinemann
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Die CDU fordert für Sporgasse Bebauungskonzept mit Ärztehaus, Tiefgarage, Wohnraum und kleinem Platz.

Bretten (swiz) Die Sporgasse ist in Bretten auch ein Synonym für viele, teils heftige Diskussionen um die städtebauliche Entwicklung der Melanchthonstadt. Nachdem ein ursprünglicher Investor für ein Ärztehaus auf dem Sporgassenparkplatz nach heftigen Protesten gegen die Ausmaße des gleichzeitig geplanten Parkdecks das Handtuch geworfen hatte, wurde ein Architektenwettbewerb beschlossen. Dieser soll neue Ideen für das Areal bringen. In diesen Wettbewerb setzt auch die Brettener CDU große Hoffnungen, ist nun aber erneut mit eigenen Vorstellungen für die Sporgasse in die Offensive gegangen.

Zweistöckige Tiefgarage mit Ärztezentrum

Geht es nach den Christdemokraten, soll auf dem Areal neben einem Ärztezentrum auch eine zweistöckige Tiefgarage entstehen. Darüber hinaus fordert die Partei eine Randbebauung mit zusätzlichem Wohnraum. „Die Tiefgarage soll dabei in jedem Fall mehr als die bereits vorhandenen 160 Parkplätze bieten, damit sie auch dem wachsenden Platzbedarf durch das Ärztezentrum und die zusätzlichen Wohnungen gerecht werden kann”, erläutert Fraktionssprecher Günter Gauß die Ideen seiner Partei.

CDU-naher Beraterkreis gegründet

Diese wurden jedoch nicht von der CDU alleine entwickelt. „Wir haben einen CDU-nahen Beraterkreis gegründet, um die nötige Fachkompetenz bei diesen Planungen sicherzustellen”, sagt Gauß. Zu der Expertenrunde unter Leitung des Altstadtrates Jürgen Fetzner gehören unter anderem der frühere Brettener Oberbürgermeister Paul Metzger, der ehemalige Stadtbaudirektor Gunter Lange sowie verschiedene Architekten aus der Region und die Gemeinderatsfraktion der CDU. Ausgelotet wurden von dem Expertenkreis auch mögliche Förderungen für die Tiefgarage. So könnte unter anderem das Förderprogramm „Soziale Stadt” des Bundes infrage kommen, genauso wie Zuschüsse durch die Investoren der Wohnbebauung und des Ärztehauses. „Aber natürlich wird auch die Stadt einen Teil finanzieren müssen”, räumt Gauß ein. Dies sei jedoch angesichts der sehr guten Steuereinnahmen und guten Rahmenbedingungen vertretbar.

"Wir werden abgehängt"

„Wenn wir jetzt nichts tun, dann werden wir von den umliegenden Gemeinden und ihren Projekten langsam abgehängt”, betont Gauß und plädiert daher auch klar für den Bau eines Gesundheitszentrums auf dem Sporgassen-Areal. „Dieses Zentrum muss kommen. Wir haben eine immer ältere Gesellschaft und diese Leute brauchen eine Gesundheitsversorgung in der Stadt”, so Gauß. Dazu kommt laut dem CDU-Sprecher, dass viele Ärzte mit ihrer Situation in Bretten nicht zufrieden sind. Das liege zum einen an der fehlenden Barrierefreiheit in vielen Praxen, die in Wohnhäusern untergebracht sind. Zum anderen gebe es für viele Ärzte keinen Raum für Praxis-Erweiterungen. „Diese Probleme könnten wir mit einem Gesundheitszentrum lösen.” Doch je länger man warte, desto schwieriger werde es, Ärzte für das Zentrum zu finden. Eine Konkurrenz zum Ärztezentrum, das auf dem Campus der Rechbergklinik entsteht, sieht Gauß nicht. So sollen in das Sporgassen-Zentrum vor allem Allgemeinmediziner ziehen, während auf dem Rechberg Ärzte arbeiten sollen, deren Arbeitsfeld auf das Angebot der Klinik abgestimmt ist. Gauß sieht das Gesundheitszentrum in der Sporgasse aber nicht nur als Fortschritt in der medizinischen Versorgung. Durch die Patienten und ihre Begleiter komme auch mehr Kundenfrequenz in die Innenstadt.

Zusätzliche Kundenfrequenz durch Randbebauung

Zusätzliche Frequenz soll auch durch die Randbebauung mit Wohnraum erreicht werden. „Bei der Bebauung muss sich natürlich an die Altstadtsatzung gehalten werden, damit sich die neuen Häuser harmonisch ins Stadtbild einordnen”, betont Gauß. Dabei sollten in den neuen Häusern keine Geschäfte, sondern vor allem Wohnraum entstehen. So bringe man mehr Leute zum Einkaufen in die Innenstadt. Dienstleistungsgewerbe könnte sich dort natürlich ansiedeln. Pläne hat die CDU auch für den Restplatz, der nach dem Bau des Gesundheitszentrums und der Tiefgarage bleibt. „Dort könnten zehn bis 15 Kurzzeitparkplätze sowie eine Ladestation für Elektrofahrzeuge entstehen”, erklärt CDU-Stadtrat Kurt Dickemann. Bevor die Ziele jedoch in die Tat umgesetzt werden können, braucht es einen Bebauungsplan. „Dieser muss dann aber auch die Randgebiete des Planungsraumes sowie die Verkehrsführung enthalten”, betont Gauß.

Autor:

Christian Schweizer aus Bretten

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