(Aktualisierung) Festakt der CDU Bretten zur Deutschen Einheit / Fischer wendet sich gegen Wiederwahl von Caspary
"Demokratie und Einheit sind keine Selbstverständlichkeit"

Gerhard Meier-Röhn (links) mit dem Vorsitzenden der CDU Bretten, Daniel Kößler. kn
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Bretten (swiz) Die CDU Bretten hatte zum traditionellen Festakt am Tag der Deutschen Einheit vor die Einheitseiche vor dem Rathaus der Melanchthonstadt eingeladen. Das Einheitsfest diene dem Gedenken an den Kampf gegen die Trennung und den einmaligen Prozess der Wiedervereinigung. „Gerade für jüngere Menschen ist es unvorstellbar, in einem durch Grenzzaun und Mauer getrennten Deutschland zu leben. Deshalb ist ein solcher Gedenktag so wichtig. Die Demokratie, die Freiheit und die Einheit sind keine Selbstverständlichkeit“, mahnte dabei der CDU-Stadtverbandsvorsitzende, Daniel Kößler, in seiner Festrede an.

„Caspary wieder wählen wäre das falsche Signal“

Unvermeidbares Thema der Einheitsfeier war auch die Niederlage der Christdemokraten bei der jüngsten Bundestagswahl. So wiesen sowohl der Landtagsabgeordnete Ansgar Mayer als auch der bald scheidende Bundestagsabgeordnete Axel E. Fischer in ihren Grußworten auf den nun notwendigen Prozess der Erneuerung der CDU hin. „Die CDU braucht Veränderung“, so Fischer. Und weiter: "Ich habe großen Respekt vor Julia Klöckner, die nicht erneut für den Vorsitz kandidiert." Gegenüber der Brettener Woche/kraichgau.news ergänzte Fischer: "Wir werden sehen, ob unser CDU-Kreisvorsitzender die gleiche Größe hat. Oder, um es mit den Worten des sächsischen Ministerpräsidenten zu sagen: 'Caspary wieder wählen, wäre das falsche Signal'." Am 21. Oktober finde der CDU-Kreisparteitag statt, so Fischer weiter. "Wir werden sehen, ob die Kreis-CDU auch hier für Veränderung an der Parteispitze plädieren wird oder an eingefahrenen Abläufen festhalten will", betonte Fischer gegenüber der Brettener Woche. Auf Nachfrage der Brettener Woche/kraichgau.news äußerte Daniel Caspary, Vorsitzende der deutschen CDU/CSU-Gruppe im EU-Parlament, Unverständnis über Fischers Äußerungen: "Bisher war es guter Stil in der CDU Karlsruhe-Land, dass wir mögliche Meinungsverschiedenheiten intern und nicht auf offener Bühne austragen. Der richtige Ort wäre daher die schon länger angesetzte Kreisvorstandssitzung und Ortsvorsitzenden-Konferenz am heutigen Abend."

"Weiter so darf es nicht geben"

Mit Blick auf das CDU-Ergebnis bei der Bundestagswahl erklärte Fischer: „Das Ergebnis unserer Union war desaströs, da gibt es nichts zu beschönigen. Das lag nicht alleine am Kanzlerkandidaten, doch ein von der Parteispitze gegen die Basis durchgedrückter Kandidat, kann nicht erfolgreich sein.“  Ein „Weiter so“, wie es jetzt einige einreden wollten, dürfe es nicht geben, sonst werde die Union weiter schrumpfen.

"Kann man unserer Presse noch vertrauen?"

Höhepunkt des Festaktes war die Rede des Gastreferenten Gerhard Meier-Röhn. Unter dem Titel „Medien im Wandel – Kann man unserer Presse noch vertrauen?“ brachte er die Verantwortung der Medien, als inoffizielle vierte Gewalt, für die Demokratische Entwicklung zum Ausdruck. Meier-Röhn der nicht nur als Mediendirektor beim Deutschen Fußball Bund (DFB) und lange Jahre als Chefredakteur des SWR-Sport tätig war, sondern zudem auch als Chefredakteur des Politikbereiches des SWR in Stuttgart, konnte den Zuhörern dabei als Insider und Experte die Zusammenhänge zwischen Pressefreiheit, Medienvielfalt und politischer Unabhängigkeit der Presse näherbringen. swiz

Aktualisierung (8. Oktober, 10.45 Uhr): In einer Stellungnahme gegenüber der Brettener Woche/kraichgau.news hat der Bundestagsabgeordnete Axel E. Fischer (CDU) seine Äußerungen, den Sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer betreffend, präzisiert: "Ich habe die Formulierung in Anlehnung an die in den Medien veröffentlichten Äußerungen von Michael Kretschmer in Bezug auf die Personalie Marco Wanderwitz gewählt." Es handele sich dabei also nicht um ein direktes Zitat des Ministerpräsidenten, so Fischer.

Gerhard Meier-Röhn (links) mit dem Vorsitzenden der CDU Bretten, Daniel Kößler. kn
Der scheidende Bundestagsabgeordnete Axel E. Fischer (rechts) bei seiner Ansprache.
Autor:

Christian Schweizer aus Bretten

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