„Der Umsatz war einfach zu gering“: Aus für Lebensmittelgeschäft in Büchig – Geschäft wird als Bäckerei-Filiale weiterbetrieben

Derzeit ist das Geschäft in der Hügellandstraße 32 zwar noch geschlossen, wird aber nach Renovierungsarbeiten am 4. Mai als Bäckerei-Fachgeschäft wieder eröffnet.
  • Derzeit ist das Geschäft in der Hügellandstraße 32 zwar noch geschlossen, wird aber nach Renovierungsarbeiten am 4. Mai als Bäckerei-Fachgeschäft wieder eröffnet.
  • hochgeladen von Christian Schweizer

Aus für Lebensmittelgeschäft in Büchig: Die REWE-Group hat die Belieferung des kleinen Ladens eingestellt. Derzeit ist das Geschäft in der Hügellandstraße 32 zwar noch geschlossen, wird aber nach Renovierungsarbeiten am 4. Mai als Bäckerei-Fachgeschäft wieder eröffnet.

Bretten-Büchig (hk) Für Diskussionen und viel Unmut in den sozialen Netzwerken sorgt seit vergangener Woche die Nachricht, dass das Lebensmittelgeschäft mit Backwarentheke der Bäckerei Gerweck im Brettener Stadtteil Büchig schließen soll. Auf Nachfrage der Brettener Woche bestätigen Annika und Marc Thollembeek, die Anfang dieses Jahres die Bäckerei Gerweck übernommen haben sowie der ehemalige Eigentümer Hermann Gerweck die Meldung. Ab Anfang Mai soll das verkleinerte Geschäft als Bäckerei-Filiale weiterbetrieben werden.

Rückläufiger Umsatz als Grund für Schließung

Als Gerweck im Januar 2018 die Backstube und die Bäckerfachgeschäfte an das Ehepaar Thollembeek übergab, blieben die fünf Lebensmittelgeschäfte in Büchig, Kürnbach, am Marktplatz in Bretten, in der Diedelsheimer Metzgerei Haag und im Schlosscafé Sulzfeld in seinem Besitz. Zudem war Gerweck weiterhin Mieter des Objekts in Büchig. Für die Belieferung der Lebensmittelgeschäfte mit Backwaren sind jedoch die neuen Eigentümer der Bäckerei Gerweck zuständig. Aufgrund der Backwarentheke und des Namens „Gerweck“ bestehe wohl vereinzelt das Missverständnis, dass das Ehepaar Betreiber des Lebensmittelgeschäftes sei. „Den Betrieb und den Verkauf hat Herr Gerweck selbst organisiert“, betont Marc Thollembeek. Weiter teilt Thollembeek mit, dass sich Hermann Gerweck vergangenen Monat dazu entschlossen habe, das Lebensmittelgeschäft zu schließen. „Es wurde mir so zugetragen, dass die Gründe in rückläufigem Umsatz und Problematik bei der Anlieferung durch die Lebensmittellieferanten liegen“, betont er.

"Nahkauf" am Marktplatz nicht betroffen

Auf Nachfrage bestätigt Gerweck die genannten Gründe. „Der Umsatz war für die Rewe-Group einfach zu gering“, so der Bäckermeister. Bereits Ende Januar sei er von Rewe darüber in Kenntnis gesetzt worden. Man könne die „kleinen Geschäfte“ nicht mehr beliefern, heißt es laut Gerweck seitens des Unternehmens. „Der Kundenbon inklusive Backwaren war zu niedrig – das ist zu wenig, um ein Lebensmittelgeschäft aufrechtzuerhalten“, erklärt Gerweck. Bei einem Geschäft mit Vollsortiment könne das einfach nicht funktionieren. Der Nahkauf am Marktplatz in Bretten sei jedoch nicht betroffen. Dieser werde weiterhin beliefert: „Der Umsatz dort ist gut“, so Gerweck. Im Sommer 2016 hatte sich Gerweck für den Erhalt und Ausbau des Lebensmittelmarkts im Herzen der Innenstadt stark gemacht hat. „Ohne die Unterstützung des Oberbürgermeisters und den Zuschuss, den der Gemeinderat bewilligt hatte, wäre der Umbau damals nicht möglich gewesen“, sagt er.

Erfolglose Suche nach einem Nachfolger

Betreffend des Standorts in Büchig habe es Gespräche mit Frank Bohmüller, Leiter des Amts für Wirtschaftsförderung und Liegenschaften der Stadt Bretten, dem Ortsvorsteher von Büchig, Uve Vollers sowie der Vermieterin gegeben. Man habe sich gemeinsam bemüht, einen Nachfolger für den Betreiber des Lebensmittelgeschäftes zu finden. Selbst das Angebot der Stadt, die Miete für das Objekt zu übernehmen, habe damals nicht gefruchtet, berichtet Herrmann Gerweck. „Nachdem sich trotz aufwendiger Suche kein Betreiber für das Lebensmittelgeschäft finden ließ, habe ich angeboten, das Geschäft verkleinert als Bäckerei-Filiale zu betreiben, um eine Grundversorgung mit Backwaren sicherzustellen“, sagt Thollembeek.

Grundversorgung sicherstellen

Das Vorhaben soll nun Anfang Mai umgesetzt werden. Es sei ihm ein besonderes Anliegen gewesen, die Grundversorgung weiter zu betreiben, erklärt Thollembeek. „Das ist mir wichtig“, sagt er und weist die Gerüchte zurück, das Ehepaar selbst habe die Schließung des Ladens in die Wege geleitet. Auch Hermann Gerweck zeigt sich über die Schließung ab dem 1. Mai niedergeschlagen: „Ich habe mich intensiv bemüht, eine Lösung zu finden. Leider ist mir das nicht gelungen – jeder hat abgewunken.“ Ab dem 4. Mai ist das Geschäft dann nach einer kurzen Umbauphase für die Kunden wieder geöffnet.

Autor:

Havva Keskin aus Bretten

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