E-Mail von Wod Woche
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- hochgeladen von Christian Schweizer
Liebe Närrinnen und Narren,
bei uns seid Ihr Exoten. Man bewundert sie. Aber weiß, dass sie eigentlich ganz woanders zu Hause sind. Ihr Narren seid eigentlich auch ganz woanders zu Hause. Im Rheinland. Im Alemannischen. Jedenfalls nicht bei uns. Und trotzdem hat’s das Narrenvirus hierher geschafft. Wo einst ein Narhalla-Vakuum karnevalistische Heiterkeit wegsaugte, herrscht heute Lach-Konjunktur. Die Region hat faschingsmäßig aufgerüstet. Anfangs zögerlich. Kappenabende. Oststadtfasching in Bretten in einer Kneipe. Aber die Lust am Närrischen wuchs. Auch der Lachmuskel wächst mit seinen Aufgaben.
Ihr lieben Narhallesen habt es geschafft, die fröhliche Lebensart der Jecken und Fastnachtsbutze zu uns zu importieren. Bei den Prunksitzungen feiern feinsinniger Humor gepaart mit Unfug Urständ. Dazu ein paar anzügliche Witze. Nicht immer politisch korrekt. Mir gefällt das. Fasching hieße auf Befehl lachen. Sagen die, die Euch nicht verstehn. Ich sag: Besser auf Befehl als gar nicht. Eure Lieder sind einfach. Textlich gesehen. Auch melodisch. Manchmal kommen auch mir da Zweifel. Ich wisch sie weg. Weil man auch Einfaches braucht. Sinnentleertes Grölen nennen das die, die Euch nicht verstehn. Ich nenn das, die Seele aufräumen. Dazu ein Gläschen, das niemand verwehren kann, in Ehren schon gar nicht.
Wir Menschen suchen das Lachen. Weil es befreit. Der Alltag ist oft heftig genug. Tatsache ist, dass Menschen, die lachen, zumindest solange sie das tun, nicht böse sein können. Ich mag lachende Menschen. Liebe Narren, ich bin froh, dass es Euch gibt. Macht weiter so!
Herzlichst,
Euer Wod Woche
Alle E-Mails von Wod Woche finden Sie auch in unserem großen Dossier „Wod Woche“.
Autor:Christian Schweizer aus Bretten |
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