Erweiterung der SEEBURGER AG in Bretten
Geschichte des Unternehmens Seeburger in Bretten

Firmengründer Bernd Seeburger | Foto: Seeburger
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Bretten (ger) „Begonnen hat alles mit der japanischen Herausforderung in den 1980er Jahren“, so Bernd Seeburger auf die Frage nach den Anfängen seines Unternehmens. Während japanische Automobilhersteller standardisierte Fahrzeuge zu günstigen Preisen anboten, setzten die deutschen Marken auf individuelle Ausstattungen, was Auswirkungen auf die Lagerbestände hatte. Opel wollte seine Lagerkosten reduzieren und suchte Testfirmen, an die Opel die Bestellungen elektronisch übermittelte, was einerseits schneller ging als über den Postweg, andererseits aber auch Fehler verhinderte, die beim Abtippen von Listen entstanden. Bernd Seeburger, damals Anfang 30, meldete den mittelständischen Automobilzulieferer,  bei dem er als IT-Leiter tätig war, dafür an.

Im Dachgeschoss seines Hauses 1986 begonnen

Die Übermittlung von Computer zu Computer klappte dank der von Seeburger entwickelten Software so gut, dass Opel aufmerksam wurde und Seeburger 1986 beschloss, sich selbständig zu machen. „Das war gerade die Zeit, in der die PCs ihren Siegeszug begannen.“ Weil er aus der Praxis heraus tätig war, funktionierte seine Lösung gut. Das sprach sich schnell herum, und „die Firma wuchs jedes Jahr zweistellig“, wie er sagt. Im Dachgeschoss seines Wohnhauses in Bretten hatte er mit seinem Unternehmen begonnen, doch es kamen neue Mitarbeiter dazu und neue Räumlichkeiten waren nötig. Bei der Suche danach unterstützte ihn der damalige Oberbürgermeister Paul Metzger immer nach Kräften, was Seeburger ihm heute noch hoch anrechnet. Räume bei Neff, im alten Feuerwehrhaus oder der ehemaligen Landesbußgeldstelle, heute Technisches Rathaus, waren Zwischenstationen, bis im Jahr 2000 die Zentrale an der Edisonstraße am Rechberg entstand.

"Bretten liegt 30 Kilometer südlich von SAP"

Damals zählte das Unternehmen rund 150 Mitarbeiter, Großkunden wie Hewlett Packard konnten gewonnen werden und die Internationalisierung des Unternehmens begann. „Die Nähe zu SAP war hier auch hilfreich“, so der Firmengründer. Die meisten Kunden der Seeburger AG sind SAP-Anwender, und so war schon damals die gängige Antwort auf die oft gestellte Frage: „Wo liegt eigentlich Bretten?“ – „30 Kilometer südlich von SAP.“ Als größte Herausforderung seiner 30 Jahre im Unternehmen bezeichnet Bernd Seeburger das Thema „Mitarbeiter“. „Für mich war es ein Leitsatz, dass derjenige, der das Produkt verkauft, es auch beim Kunden zum Laufen bringen muss.“ Das sorgte von Anfang an für zufriedene Kunden. Inzwischen sind die Systeme für diesen Anspruch zu komplex, aber die Qualität der Produkte aus dem Hause Seeburger ist nach wie vor zentral. Anfang 2016 hat sich Bernd Seeburger aus dem aktiven Geschäft zurückgezogen. Die Führung ist in den Jahren nach und nach auf langjährige Mitarbeiter übergegangen, in die er volles Vertrauen hat. Dass seine Tochter Katrin Seeburger in den Aufsichtsrat und sein Sohn Jan Seeburger in die Firma einsteigt – damit hatte Bernd Seeburger nicht gerechnet. „Es hat sich einfach so ergeben“, sagt er.

Autor:

Katrin Gerweck aus Bretten

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