Martin Knecht übernimmt im Brettener Gemeinderat den CDU-Fraktionsvorsitz von Aaron Treut
"Jeder Wechsel birgt eine Chance"
Bretten (kn) Für Aufsehen hatte die Nachricht des bisherigen Vorsitzenden der CDU-Gemeinderats-Fraktion in Bretten, Aaron Treut, gesorgt. Treut hatte erklärt, sein Amt als Fraktionschef der Partei zur Verfügung zu stellen. Als Ursache nennt er berufliche Gründe. "Aufgrund der aktuellen Krisensituation durch Corona ist der Arbeitsaufwand für einen Beschäftigten der Automobilindustrie deutlich gestiegen, sodass es mit der Arbeit als Vorsitzender der Fraktion derzeit nicht mehr in Einklang zu bringen ist", schreibt der Ruiter, der seinen Posten als dortiger Ortsvorsteher und auch als CDU-Stadtrat behalten will. Als sein Nachfolger im Gemeinderat wurde sein bisheriger Stellvertreter Martin Knecht, als neuer Stellvertreter Bernd Neuschl ins Amt gewählt. Die Brettener Woche hat mit Knecht über den Rücktritt Treuts und seine politischen Schwerpunkte als neuer Fraktionsvorsitzender der CDU gesprochen.
Herr Knecht, kam der Rücktritt von Aaron Treut für Sie überraschend? Haben Sie gezögert, das Amt anzunehmen?
Martin Knecht: In der Politik sind Wechsel auf Führungspositionen nichts Außergewöhnliches. Hierauf muss man möglichst umgehend und zielorientiert reagieren. Dies umso mehr, da unsere CDU-Fraktion als größte Fraktion besonderes Gewicht und Verantwortung im Gemeinderat hat. Die Funktion des Fraktionsvorsitzenden bringt selbstverständlich noch weitere Aufgaben mit sich und verlangt noch mehr Verantwortung von mir. Es freut mich sehr, dass die Fraktion hinter mir steht und dass Bernd Neuschl als Stellvertreter gewählt wurde und wir somit im Team arbeiten können.
Sehen Sie die Brettener CDU-Fraktion durch den Wechsel an der Spitze in ihrer Geschlossenheit gefährdet?
Jeder Wechsel, jede Veränderung birgt eine Chance in sich. So sehe ich dies auch für unsere Fraktion: Wir sind ein Team mit erfahrenen CDU-Gemeinderäten, die mit klarem Blick, detaillierter Kenntnis und umsichtig ihre Arbeit in produktiver Teamarbeit weiterhin verrichten werden.
Welche Themen wollen Sie als Fraktionsvorsitzender der CDU besonders aufgreifen?
Unsere bisherigen Erfolge als stärkste Fraktion beruhen auf unserer klaren inhaltlichen Linie und einer stetigen Weiterentwicklung. So schreiben wir aufgrund dieser Arbeit auf unsere Fahnen, dass die Nahversorgung in den Ortsteilen weiterhin starke Impulse erfährt, dass unsere Schulen und Kindergärten in einem guten baulichen Zustand sind und bleiben, dass wir mit dem von uns favorisierten Anliegen, der Süd-West-Umfahrung Brettens, einen großen Schritt zur Verkehrsentlastung in unserer Stadt weiter kommen werden. Der Antrag zur „Kleinen Landesgartenschau“ mit ihren vielfältigen städtebaulichen und ökologischen Aspekten kam von uns und wird jetzt zielführend weiterverfolgt. Ebenso der Antrag, das letzte Kindergartenjahr gebührenfrei zu machen. Dieses Anliegen allerdings, wird aufgrund der aktuellen Krise verschoben werden müssen. Dies sind nur einige exemplarische Themen, die wir weiterverfolgen werden.
Wo sehen Sie in Zukunft die großen Herausforderungen in der Brettener Stadtpolitik?
Wesentlich für das Meistern der großen Herausforderungen ist, die Fraktions- und die Gemeinderatsarbeit als Ganzes, als System zu begreifen und sich nicht im Klein-Klein zu verlieren. Konstruktive und zukunftsorientierte Stadtentwicklung beispielsweise gelingt insbesondere dann, wenn die Räte und die Verwaltung positiv-kritisch Hand in Hand arbeiten. Dann werden unsere großen Zukunftspläne wie die Bebauung des Sporgassenparkplatzes, die Altstadtsanierung mit Weißhoferstraße -Pforzheimerstraße, die „Kleine Gartenschau“, ein ausgewogenes Mobilitätskonzept und vieles anderes mehr, Wirklichkeit werden – zum Wohle unserer Bürger.
Die Fragen stellte Brettener Woche-Redaktonsleiter Christian Schweizer.
Autor:Christian Schweizer aus Bretten |
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