Wählergemeinschaft Aufbruch Bretten
Kritische Töne zur Kommunalpolitik

BRETTEN (kn) Zu einem kommunalpolitischen Stammtisch trafen sich letzten Donnerstag Freunde und Interessenten der Wählergemeinschaft „Aufbruch Bretten“ im Lokal „Schweizer Hof“. Nach einem einleitenden Bericht von Stadtrat Hermann Fülberth über den Verlauf der letzten Gemeinderatssitzung gab es eine angeregte Diskussion über verschiedene kommunalpolitische Themen.

"Zerstückeltes" Nahverkehrssystem als Ursache

Hierzu gehörten auch die unhaltbaren Zustände im ÖPNV rund um Bretten, z.B. die laufenden Zugausfälle auf der Strecke Bruchsal – Bretten -Mühlacker. Man habe vor allem während der neunziger Jahre ein gut funktionierendes Nahverkehrssystem entwickelt, das jetzt aber immer mehr Schaden nehme. Hier müsse man nach den tieferen Ursachen suchen, merkte Peter Bahn in der Diskussion an. Habe man zunächst umsteigefrei von Bretten aus z.B. nach Freudenstadt oder Bad Herrenalb fahren können, seien diese und andere Strecken irgendwann gebrochen und zerstückelt worden. Im nächsten Schritt habe man „aus Wettbewerbsgründen“ und auf Geheiß der EU die einzelnen Teilstrecken, darunter auch Mühlacker – Bruchsal, über eine Landesgesellschaft an Investoren verscherbelt. Diese, z.B. die Fa. Abellio, seien ihrer Aufgabe, einen funktionierenden Betrieb zu gewährleisten, aber nicht gerecht geworden, da das fahrende Material (geeignete Züge) der Fa. Bombardier nur unter Schwierigkeiten geliefert werden kann. Schuld an der Misere seien aber nicht in erster Linie die Firmen, sondern die politischen Entscheidungsträger, die mit der Zerstückelung des bisherigen Nahverkehrssystems die Misere überhaupt erst in Gang gesetzt hätten.

Anträge zur Barrierefreiheit

Ein weiteres Thema war das Brettener „Mobilitätskonzept“, bei dem trotz gut besuchter Auftaktveranstaltung bisher noch keine greifbaren Konturen sichtbar geworden seien. Es bestehe die große Gefahr, dass man an der jahrzehntelangen Bevorzugung des motorisierten Individualverkehrs (Auto) letztlich festhalten werde und Stadtbahnnutzer, Fußgänger, Rollstuhlfahrer und andere Verkehrsteilnehmer buchstäblich „unter die Räder“ kommen würden. In diesem Zusammenhang drängten die Teilnehmer der Runde denn auch darauf, dass „Aufbruch Bretten“ für die kommenden Haushaltsberatungen Anträge zum Thema „Barrierefreiheit“ entwickeln solle.

Autor:

Kraichgau News aus Bretten

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