Verwaltung sieht keine Chance auf Verwirklichung
Lasso fordert Rampe an Bahnhof Bretten

Der Bahnsteig am Bahnhof Bretten. | Foto: privat
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Der Brettener Verein Lasso hat in einer Erklärung nochmals an seinen Vorstoß erinnert, beim barrierefreien Umbau des Brettener Bahnhofs, neben den Treppen auch eine Rampe vorzusehen. Zahlreiche Beispiele in der Praxis zeigten die Notwendigkeit. "Wenn ein Fahrstuhl ausfällt, strandet ein Rollstuhlfahrer unter Umständen auf einem Bahnsteig. Stellen Sie sich vor, Sie kommen nachts am Bahnhof Bretten an, fahren mit Ihrem Elektrorollstuhl aus dem Zug zum Fahrstuhl und der Fahrstuhl ist defekt. Was nun? Das ist eine Horrorvorstellung", so Alexandra Grenzhäuser, Vorsitzende von Lasso.

Bretten (kn) Die sogenannte Treppenraupe, die die Deutsche Bahn für solche Situationen vorsieht, müsste in Bretten vorhanden und rund um die Uhr einsatzbereit sein, fordert Grenzhäuser. Der Bahnhof müsste zudem 24 Stunden personell besetzt sein. Mit einer maximalen Belastbarkeit von 200 Kilogramm komme die Raupe allerdings für Elektrorollstühle mit ihrem Eigengewicht von circa 150 Kilogramm auch nicht in Frage. Daher solle die Stadt Möglichkeiten finden, gemeinsam mit der DB Rampen zu den Fahrstühlen in die Baumaßnahmen zu integrieren. "Die Rampe benötigt eine Breite von circa 1,20 Metern und muss eine Höhe von etwa 2,50 Meter überwinden. Bei einer maximal geförderten Steigung von zehn Prozent ergibt sich eine Rampenlänge von rund 25 Meter. Dazu kommen noch Ruhepodeste von jeweils 1,5 Meter, was eine Gesamtlänge von 31 bis 32,50 Metern ergibt. Diese Länge wäre möglich zu realisieren, wenn man eine Wende einbaut", rechnet Grenzhäuser vor.

Argument klingt für Rollstuhlfahrer "zynisch"

Die Lasso-Vorsitzende hat zudem kein Verständnis für eine Äußerung des Brettener Oberbürgermeisters Martin Wolff aus einer der jüngeren Gemeinderatssitzungen. Dort hatte Wolff auf die Vorschläge des Vereins geantwortet, es sei schließlich noch nie ein Rollstuhlfahrer auf einem Bahnsteig im Brettener Bahnhof gestrandet. „Dieses Argument klingt für einen Rollstuhlfahrer, der hier schon immer ausgegrenzt ist, sehr zynisch“, so Grenzhäuser. Und weiter: "Bei Interesse der Stadt sollten sich Möglichkeiten finden lassen, mit der Bahn zusammen Rampen in die Baumaßnahmen, zu den Fahrstühlen zu integrieren. Zumal es auch Fördermittel hierfür gibt."

Für Rampen im Bahnhof kein Platz?

Im Gespräch mit der Brettener Woche betonte der Brettener Oberbürgermeister Martin Wolff, dass für Rampen im Bahnhof kein Platz sei, da bei einer Steigung von sechs Prozent diese zu lang werden würden. Die Überlegung Rampen zu bauen, habe es allerdings schon einmal gegeben, diese Ideen wurden aber von der Deutschen Bahn verworfen. "Wir können nicht für jedes Lebensrisiko hundertprozentig vorsorgen", schließt Wolff.

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Kraichgau News aus Bretten

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