Gründung einer Genossenschaft
Sicherung der kinderärztlichen Versorgung in Bretten

Den Gründungsvertrag unterzeichneten Oberbürgermeister Martin Wolff (vorne), Dr. Martin Felger von der Diomedes GmbH sowie die beiden Brettener Kinderärzte Dr. Roland Knecht und Dr. Matthias Gelb (hinten, von links).  | Foto: Marcel Winter/Stadt Bretten
  • Den Gründungsvertrag unterzeichneten Oberbürgermeister Martin Wolff (vorne), Dr. Martin Felger von der Diomedes GmbH sowie die beiden Brettener Kinderärzte Dr. Roland Knecht und Dr. Matthias Gelb (hinten, von links).
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Bretten (red) Die Sicherung der medizinischen Versorgung im Mittelzentrum Bretten stellt für die Stadtverwaltung und den Gemeinderat eine Aufgabe mit höchster Priorität dar, teilt die Pressestelle der Stadt mit. Das sich derzeit im Bau befindende Gesundheitszentrum Sporgasse sei ein entscheidender Faktor für die Sicherung der medizinischen Versorgung in der Melanchthonstadt. Darüber hinaus seien noch weitere Anstrengungen und Maßnahmen notwendig, um die drohende Versorgungslücke zu vermeiden bzw. zu schließen. Die ambulante ärztliche Versorgung wird sich in den kommenden Jahren maßgeblich verändern. Daher gehe es darum, proaktiv zu handeln und nicht erst zu reagieren, wenn es zu spät ist, heißt es in der Mitteilung weiter. 

Kinderärztliche Gemeinschaftspraxis stand vor Schließung

In Bretten sei auch die kinderärztliche Versorgung bedroht, da die einzige Gemeinschaftspraxis in der bisherigen Struktur Ende des kommenden Jahres geschlossen hätte. Daher wurde, teilt die Stadt mit, in den vergangenen Monaten in Gesprächen zwischen der Stadtverwaltung und den beiden Kinderärzten Dr. Matthias Gelb und Dr. Roland Knecht nach Lösungsansätzen gesucht, um den Fortbestand der kinderärztlichen Versorgung am Standort Bretten zu ermöglichen. Hierbei wurde insbesondere der Lösungsansatz der Gründung eines Medizinischen Versorgungszentrums (MVZ) untersucht.

Medizinisches Versorgungszentrum als Genossenschaft

Letztendlich sei die Stadt nach Gesprächen mit mehreren Beratungsunternehmen sowie in Abstimmung mit den Kinderärzten zu dem Ergebnis gekommen, dass die gemeinsame Umsetzung einer kinderärztlichen MVZ-Genossenschaft die beste Möglichkeit darstelle, die kinderärztliche Versorgung am Standort Bretten weiter zu gewährleisten. Infolgedessen hatte die Verwaltung dem Gemeinderat die Gründung einer Genossenschaft vorgeschlagen. Deren primäre Aufgabe sei es, ein kinderärztliches Medizinisches Versorgungszentrum (MVZ) zu installieren.

Diomedes GmbH hat Genossenschaftsmodell entwickelt

Die Gründung dieser Genossenschaft ist nun am vergangenen Mittwoch durch die entsprechende Gründungsversammlung im Rathaus Bretten erfolgt. Die Genossenschaft besteht zunächst aus drei Mitgliedern, den beiden Kinderärzten Dr. Matthias Gelb und Dr. Roland Knecht sowie der Stadt Bretten, die in der Genossenschaft durch Oberbürgermeister Martin Wolff vertreten wird. Zudem wurde Dr. Martin Felger als Geschäftsführer der Diomedes GmbH zum Prokuristen der Genossenschaft bestellt. Die Firma Diomedes betreut die Stadt Bretten bei der Gründung der Genossenschaft sowie der daran anschließenden Gründung des Medizinischen Versorgungszentrums. Die Firma Diomedes hat dieses MVZ-Genossenschaftsmodell entwickelt und bereits in mehreren Kommunen in Baden-Württemberg erfolgreich eingeführt. Die Gründung einer Genossenschaft ist Voraussetzung für die Installation des kinderärztlichen MVZs. In den nächsten Schritten werden nun die Vorbereitungen für die Gründung des MVZ sowie dessen Inbetriebnahme nach Zulassung durch den Zulassungsausschuss getroffen.

Versorgungsangebot im Bereich Kinder- und Jugendheilkunde von elementarer Bedeutung

Die Mitglieder der neuen Genossenschaft freuen sich über die erfolgte Gründung. „Für den Standort Bretten ist es von elementarer Bedeutung, dass wir im Bereich der Kinder- und Jugendheilkunde ein Versorgungsangebot bieten können. Ich bin daher den beiden Kinderärzten Dr. Gelb und Dr. Knecht sehr dankbar, dass wir gemeinsam einen Weg finden konnten, den Praxisbetrieb fortzusetzen“, so Oberbürgermeister Wolff nach der Unterschrift unter das Gründungsprotokoll.

Entlastung von ausufernder Verwaltungsarbeit

Und auch die beiden Kinderärzte zeigten sich zufrieden. „Wir haben eine Lösung finden müssen, wie wir unsere Arbeit als Ärzte fortsetzen können, aber von der immer ausufernden Verwaltungsarbeit entlastet werden. Für uns steht ganz klar die Versorgung und Betreuung unserer Patienten im Vordergrund. Daher sind wir froh, dass wir zusammen mit der Stadt Bretten einen Lösungsweg finden konnten. Letztendlich profitieren alle davon, an erster Stelle unsere Jüngsten, deren medizinische Versorgung gewährleistet bleibt“, so die beiden Kinderärzte.

Offen für weitere Mitglieder

Die neu gegründete Genossenschaft trägt den Namen GNK Gesundheitsnetz Kraichgau eG. „Wir haben uns bewusst dazu entschieden, einen Namen zu wählen, der den Zugang für weitere Mitglieder - und zwar sowohl Ärzte als auch Kommunen - erleichtern soll und den Fokus nicht nur auf Bretten legt“, so OB Wolff. "Aber im ersten Schritt starten wir mit den beiden Kinderärzten und der Stadt Bretten."

Start am 1. April 2024

Der Betriebsstart des Medizinischen Versorgungszentrums für die Kinder- und Jugendheilkunde soll voraussichtlich zum 1. April 2024 erfolgen. Für die Patienten wird sich dadurch aber nichts ändern. Sie werden weiterhin wie gewohnt von Dr. Gelb und Dr. Knecht in der Praxis in der Anne-Frank-Str. 27 in Bretten versorgt.

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Kraichgau News aus Bretten

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