Stabübergabe beim Amtsgericht Bretten: „Recht positiv erlebbar machen“

Der Präsident des Langerichts Karlsruhe, Jörg Müller (links), OB Martin Wolff (rechts) sowie der Ex-Direktor des Amtsgerichts Bretten, Michael Waldmann (Zweiter von rechts) und sein Nachfolger Oliver Scholz.
  • Der Präsident des Langerichts Karlsruhe, Jörg Müller (links), OB Martin Wolff (rechts) sowie der Ex-Direktor des Amtsgerichts Bretten, Michael Waldmann (Zweiter von rechts) und sein Nachfolger Oliver Scholz.
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Der Direktor des Amtsgerichts Bretten, Michael Waldmann, wurde am gestrigen Donnerstag, 19. Juli, in einer Feierstunde offiziell verabschiedet. Gleichzeitig erfolgte die offizielle Amtseinführung seines Nachfolgers, Oliver Scholz.

Bretten (swiz) „Vertrauensvolle und angenehme Zusammenarbeit“, „Große Offenheit und Respekt“, „er passt sehr gut ins Haus“ und „ein vertrauensvolles Verhältnis“. Derlei Sätze waren am Donnerstag, 19. Juli, bei der offiziellen Verabschiedung des Direktors des Amtsgerichts Bretten, Michael Waldmann, und der gleichzeitigen Amtseinführung seines Nachfolgers, Oliver Scholz, im Bürgersaal des Alten Rathauses oft zu hören. Gekommen waren zur offiziellen Stabübergabe alle Namen, die im regionalen Justizwesen Gewicht haben. So wohnten der Feierstunde unter anderem der Präsident des Landgerichts Karlsruhe, Jörg Müller, der Präsident der Rechtsanwaltskammer Karlsruhe, André Haug sowie die Direktoren mehrerer Amtsgerichte der Region bei. Gekommen war auch der Brettener Oberbürgermeister Martin Wolff.

„Fachlich vielseitig, ehrliches Interesse und große Empathie“

Intern kennen die Mitarbeiter des kleinen Amtsgerichts Bretten ihren neuen Chef Scholz schon länger. Denn Waldmann hatte das Amtsgericht schon Ende Februar verlassen, um seine neue Stelle als Vorsitzender Richter einer Kammer des Landgerichts Heidelberg zu übernehmen. Den nahtlosen und geräuschlosen Übergang zu Oliver Scholz, der bis dahin ebenfalls Richter am Heidelberger Landgericht war, lobte auch Landgericht-Präsident Müller. Und weiter: „Wir lassen sie nach dreieinhalb Jahren nicht leichten Herzens ziehen. Sie haben sich spürbar mit diesem Gericht identifiziert und sich mit ihm verbunden gefühlt.“ Aber auch der neue Chef Scholz „passt sehr gut ins Haus“, so Müller. „Er ist fachlich vielseitig, zeigt ehrliches Interesse an den Menschen und große Empathie.“ Auch OB Wolff zeigte sich dankbar, dass es „keine Vakanz am Gericht gab“ und lobte den „stets kurzen Dienstweg“ unter Waldmann und nun auch Scholz.

„Sehr gute Arbeit der Brettener Polizei“

Der viel gelobte Ex-Direktor zeigte sich, sichtlich nervös, erfreut über das große Lob und betonte seinerseits, die hervorragenden Mitarbeiter in Bretten fest ins Herz geschlossen zu haben. In seiner Rede blickte er zurück auf eine nicht ganz einfache Anfangszeit, in der er sich, oft mit zu wenig Personal, in neue juristische Felder einarbeiten musste. Die beiden neuen Blitzer am Alexanderplatz hätten ihm dann zusätzlich eine Flut an Aktenbergen wegen diverser Verkehrsdelikte beschert. Und auch die Verfahren zur Drogenkriminalität seien durch die „sehr gute Arbeit der Brettener Polizei“ deutlich mehr geworden, so Waldmann. Sein Weggang habe vor allem private Gründe. In Heidelberg könne er mit dem Rad zur Arbeit fahren und sehe seine Familie deutlich mehr. Auch Scholz lobte in seiner Antrittsrede das gute Team des Brettener Gerichts und ging auch auf die Bedeutung der kleinen Gerichte ein. „Hier kann man Justiz noch wirklich erleben.“

„Recht positiv erlebbar machen“

Dass dies auch in Zukunft noch so sein wird, bestätigte Landgericht-Präsident Müller. „Ich weiß, dass auch OB Wolff immer wieder Befürchtungen hat, dass kleine Gerichte, wie das in Bretten, geschlossen werden. Das ist aber in absehbarer Zeit nicht geplant.“ Sicher habe man, so Müller, in Baden-Württemberg in der Fläche rund 30 Prozent zu viele Amtsgerichte. Aber diese seien auch nötig, denn sie zeigten eine deutliche Präsenz des Rechtsstaates in der Fläche. „Die Leute bekommen so das gute Gefühl, wenn in ihrem Umfeld ein Verbrechen verübt wird, dass dann auch dort Recht gesprochen wird.“ Zudem habe man die Möglichkeit mit den handelnden Personen vor Ort direkt ins Gespräch zu kommen. „Das macht Recht positiv erlebbar“, so Müller.

Autor:

Christian Schweizer aus Bretten

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