Trainingsakademie im Neff-Werk in Bretten
Talentschmiede für die Zukunft
Bretten (hk) Im Juni 2019 wurde die sogenannte „Trainingsakademie“ im Neff-Werk in Bretten eröffnet. „Nun können wir auf etwas mehr als zwei Jahre erfolgreichen Trainingsbetrieb zurückblicken – ein guter Zeitpunkt, um ein Resümee zu ziehen und einen Ausblick in die Zukunft zu geben“, sagen Boris Zach und Kristian Kipcic-Suta. Zach hat das Projekt Trainingsakademie seit der Planung begleitet, aufgebaut und inzwischen auch im Unternehmen erfolgreich etabliert. Ansprechpartner für die Trainingsakademie ist inzwischen Kristian Kipcic-Suta, der die künftigen „Potenzialträger“ coacht. Im Rahmen einer Presseeinladung haben Zach und Kipcic-Suta die Talentschmiede, die exklusiv den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, Auszubildenden und Praktikanten der Neff GmbH vorbehalten ist, vorgestellt. Anhand verschiedener Stationen haben Jurica Lukacin, Montierer bei Neff, sowie Praktikant Kajen Sitzler von der Hochschule Heilbronn die Methoden und Inhalte einiger Trainingsmodule eindrucksvoll präsentiert.
Ausbildung in drei Monaten
„Der Mensch steht im Vordergrund unserer täglichen Arbeit“, betont Kipcic-Suta, als er die Tür der Trainingsakademie öffnet. Die steht im Übrigen direkt in der Produktionshalle. Mithilfe eines speziell abgestimmten Coachings, erzählt Kipcic-Suta weiter, werden die für die Trainingsakademie Auserwählten zu sogenannten Multiplikatoren ausgebildet. Die Ausbildung erfolgt in drei aufeinanderfolgenden Ausbildungsstufen in einem Zeitraum von drei Monaten. In fünf Säulen (Onboarding, Basistraining, Führung stärken, Spezialtraining, Industrie 4.0), die der Trainingsakademie als Leitfaden gelten, erweitern die Mitarbeiter in verschiedenen Trainingsangeboten ihr Wissen weiter aus, etwa zu den Themen Arbeitssicherheit, Ergonomie am Arbeitsplatz, Qualitätssicherung, Robotik und Standards in der Produktion.
Trainingsakademie als „Versetzungsstation“ für Azubis
Im Anschluss sind die Multiplikatoren dazu befähigt, dieses Wissen weiterzugeben. Man sei davon überzeugt, dass das Vernetzen und der Wissensaustausch innerhalb der verschiedenen Bereiche und Hierarchieebenen die tägliche Zusammenarbeit vor Ort verstärke. „Hierbei sehen wir uns auch als eine Art Talentschmiede für die Zukunft“, betont Kipcic-Suta. Denn immerhin hätten sich 35 Prozent der Multiplikatoren nach ihrer Zeit in der Trainingsakademie in neuen Positionen im Unternehmen wiedergefunden. Zudem werden die Auszubildenden der Fachrichtungen Industriemechaniker und Elektroniker für Automatisierungstechnik am Standort Bretten im zweiten beziehungsweise dritten Lehrjahr in die Trainingsakademie miteingebunden: In der Trainingsakademie, die vierwöchig als „Versetzungsstation“ auf dem Programm steht, durchlaufen die Azubis nicht nur die Trainingsangebote, sondern werden parallel zu „Junior-Multiplikatoren“ ausgebildet. Insgesamt 10.000 Arbeitsstunden pro Jahr lässt sich Neff die Trainingsakademie „kosten“.
Vom Montierer zum Multiplikator
Das Trainingsangebot, so Kipcic-Suta, werde laufend geprüft und angepasst, um das Angebotsspektrum attraktiv und bedarfsgerecht auszubauen. Lukacin, der normalerweise als Montierer an der „Linie“, also am Fließband steht, ist als Quereinsteiger zu Neff gekommen. „Eigentlich bin ich Fliesenleger“, sagt er mit einem Lachen. An der „Linie“ habe er sich wie einer von vielen gefühlt. So sei in ihm der Wunsch gereift, sich weiterentwickeln zu wollen. „Ich wollte zeigen, was ich drauf habe“, sagt er. Durch die Trainingsakademie habe er nicht nur gelernt, zum Beispiel selbst Schulungen selbst konzipieren, auch in seiner persönlichen Entwicklung habe er einen großen Schritt nach vorne gemacht: „Man tritt einfach viel sicherer auf.“
Autor:Havva Keskin aus Bretten |
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