Schwere Dürreschäden an Altbuchen
Umfangreiche Aufforstung im Stadtwald Bretten

Bürgermeister Michael Nöltner (links) pflanzte selbst ein paar der insgesamt 600 Elsbeeren, unterstützt von Thomas Retzlaff. | Foto: Maske, Stadt Bretten
  • Bürgermeister Michael Nöltner (links) pflanzte selbst ein paar der insgesamt 600 Elsbeeren, unterstützt von Thomas Retzlaff.
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Bretten (kn) "Bei den Buchen beobachten wir in diesem Jahr zum ersten Mal großflächige Dürreschäden", erklärte Forstamtsleiter Ewald Kugler bei einem Vor-Ort-Termin mit dem Brettener Bürgermeister Michael Nöltner im Sprantaler Wald. Sein Blick glitt dabei über ein Waldgelände, das die städtischen Forstwirte an diesem Tag aufforsteten. Wo früher Buchen standen, wurden dort nun 600 Elsbeeren gepflanzt, die langsam wachsen und resistent gegen Trockenheit sind.

Mehr Aufforstung notwendig als nach Sturm "Lothar"

Mit Hilfe einer Pflanzmaschine konnten alle Setzlinge an einem Tag auf dem 6.000 Quadratmeter großen Gelände gepflanzt werden. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Pflänzchen "angehen", wie der Forst-Experte sagt, liegt bei 98 Prozent, wenn sie schnell in die Erde kommen. Von der Trockenheit betroffen, seien insbesondere die Altbuchen, die älter als 100 Jahre alt sind, so Kugler weiter. So habe man bei Temperaturen um 40 Grad Celsius im vergangenen Jahr plötzlich nach-unten-hängende Blätter beobachtet. Viele Bäume hätten sich dann in der Folge von der Dürre nicht mehr erholt. Deshalb müssten in diesem Frühjahr weit größere Flächen neu aufgeforstet werden, als nach den Stürmen Lothar oder Wiebke.

Wald wird sich verändern

Glücklicherweise gebe es auch Flächen mit üppiger Naturverjüngung, wo sich Ableger gebildet hätten und die Buchen auf natürliche Weise nachwachsen würden, betont Kugler. In diesem Fall fülle man nur die Lücken mit Douglasien. Laut Kugler werde sich der Wald in Zukunft aber weiter verändern. Mächtige Altbuchen hätten angesichts der Klimaerwärmung "wohl keine Zukunft mehr bei uns". Derzeit würden hauptsächlich Sorten wie Stieleiche, Traubeneiche, Ahorn sowie Elsbeere und Douglasie gepflanzt.

Klimaerwärmung muss gestoppt werden

Im Brettener Stadtwald seien es rund 20 Hektar Schadflächen. Die Hälfte werde sich auf natürlichem Wege selbst regenerieren, auf der übrigen Fläche würden insgesamt 25.000 Bäumchen bepflanzt. Auch auf der Gemarkung Bauerbach wurden bereits 0,7 Hektar Ackerland mit Eichen und Tannen neu aufgeforstet. Das Hauptaugenmerk der Pflanzenauswahl liege auf Trockenresistenzen Baumarten. „Sollte es nicht gelingen die Klimaerwärmung zu stoppen, kommt die Walderhaltung an ihre Grenzen“, erklärte Ewald Kugler.

"Alles tun, um dem Trend entgegenzuwirken"

Bürgermeister Michael Nöltner zeigte sich von den Auswirkungen des Klimawandels vor Ort beunruhigt. „Leider sind auch bei uns in Bretten die Folgen der Trockenheit der letzten Jahre deutlich erkennbar. Ich hoffe, dass sich das nicht weiter verstärkt und wir sollten alles in unserer Macht Stehende tun, um diesem Trend entgegenzuwirken“, so Nöltner, in dessen Zuständigkeit der Wald liegt.

Autor:

Christian Schweizer aus Bretten

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