Diskussion mit prominenter Besetzung in Flehingen
„Vom Feld auf den Teller"

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Oberderdingen-Flehingen (veit) "Vom Feld auf den Teller – Wie die Produktion unserer Nahrungsmittel das Klima beeinflusst". Unter diesem Motto stand eine Podiumsdiskussion in der Flehinger Schlossgartenhalle mit prominenter Besetzung. Die Gäste auf dem Podium waren neben der Grünen-Landtagsabgeordneten Andrea Schwarz auch der Brettener Landwirt und stellvertretende Kreisvorsitzender des Landesbauernverbands, Alexander Kern, Gia Tien Ngo, Geschäftsführer Alpha Protein Bruchsal und Sarah Wiener, Abgeordnete im Europaparlament sowie bekannte Fernsehköchin. 

"Was ist eigentlich Lebensmittelqualität?"

Die zentrale Fragestellung lautete „Wie können wir unsere Lebensweise und die Produktion unserer Lebensmittel in der Zukunft anpassen, um die vorhandenen Ackerböden möglichst effizient und damit klimaschonend zu nutzen?“. Sarah Wiener, die im EU-Ausschuss für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung sowie Umwelt und Verbraucherschutz ist, beschäftigt sich vor allem mit den Themen Landwirtschaft, Ernährung, Lebensmittelproduktion, Verpackung und Tierschutz. Als Fernsehköchin habe sie sich die Frage gestellt: "Was ist eigentlich Lebensmittelqualität?". Dies fange schon bei der Samenqualität, beim Klima, bei der Bodenqualität und bei den Anbaumethoden an und reiche bis zu Lagermethoden. Uns werde Vielfalt vorgegaukelt, dabei seien es global überwiegend die gleichen Hersteller, wie es die Ukrainekrise verdeutliche. „Wir müssen anerkennen, dass die Natur ein sehr komplexes, offenes System ist und deswegen müssen wir an vielen Stellschrauben gleichzeitig arbeiten,“ so Wiener.

Preise steigen, weil alles sehr knapp ist

Alexander Kern ist der Ansicht, die Landwirtschaft befinde sich in einem Transformationsprozess. Aber die Ukrainekrise habe gezeigt, dass man auch eine sichere Nahrungsmittelversorgung brauche, welche man im Moment nicht hätte. „Die Preise steigen, weil alles sehr knapp ist, das heißt, wir brauchen sowohl die biologische als auch die konventionelle Landwirtschaft. Dünger und Pflanzenschutz sind eine Ertragsabsicherung für uns und eine Nahrungsmittelabsicherung,“ erläuterte Kern.

"Insekten sind ein Schlüssel für uns"

Gia Tien Ngo war es bei der Diskussion besonders daran gelegen, wie Nahrungs- und Futtermittel aus Insekten bei der Bevölkerung ankommen und weiter aufzuklären, welches Potenzial in diesem Themengebiet stecke. "Insekten sind ein Schlüssel für uns, für eine Kreislaufwirtschaft, aber auch zur Nachhaltigkeit, weil man aus Insekten sehr viel machen kann." Man erhalte nicht nur Nahrungs- und Futtermittel, sondern man habe bei der Zucht auch die Möglichkeit, wirklich Kreislaufwirtschaft zu betreiben, indem man ungenutzte Lebensmittelreste als Ernährung für die Insekten einsetze. Bei der Futtermittelherstellung aus Insekten würde außerdem Chitin anfallen, aus welchem man wiederum biologisch abbaubaren und unschädlichen Kunststoff herstellen könnte. "Wir brauchen einen Systemwechsel," resümierte Kern abschließend.

Autor:

Kraichgau News aus Bretten

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