Die CDU Bretten geht neue Wege bei der Feier zum Tag der Deutschen Einheit
"Was Menschen mit ihrem Mut vollbringen können"
Bretten (er) Traditionsgemäß findet am 3. Oktober der Bürgerempfang des CDU-Stadtverbands Bretten zum Tag der Deutschen Einheit statt. Wie die Stadtverbandsvorsitzende Waltraud Günther-Best in ihrer Begrüßung sagte, habe man Corona geschuldet, diesmal eine neue Möglichkeit gesucht, den Nationalfeiertag würdig zu begehen. Dazu hatte sich die CDU in diesem Jahr an der Deutschen Eiche, die zur Wiedervereinigung am 3. Oktober 1990 vor dem Rathaus Am Seedamm gepflanzt wurde, versammelt.
Ostdeutsche in der Jahnhalle untergebracht
Alt-OB Paul Metzger erinnerte in seinem Grußwort daran, wie die Eiche zusammen mit Mitgliedern der Jungen Union gepflanzt wurde und wie die ersten Ostdeutschen, die in Bretten ankamen, zuerst in der Jahnhalle untergebracht wurden und bald danach bei 200 Brettener Familien. Er betonte zudem, wie er spontan mit zwei Bussen und rund 100 Brettener Bürgern am 3. Oktober nach Wittenberg fuhr und dort mit einem Frühstück von den Wittenbergern begrüßt wurde. Und dann kam die Normalität, die Frage nach der Finanzierung der Einheit und so weiter. Dennoch hätten Firmen wie Neff auch vom Nachholbedarf in den neuen Bundesländern profitiert, die Wirtschaftskraft sei angestiegen.
Nicht immer nur das Negative sehen
Bürgermeister Michael Nöltner wies darauf hin, wie lange die Eiche brauchte, um zu einem stattlichen Baum zu werden. Auch die Wiedervereinigung brauche Zeit und man sollte nicht nur immer das Negative in den Vordergrund stellen. Wenn man aber heute zum Beispiel durch die Partnerstadt Wittenberg und ihre Stadtteile gehe und die Entwicklung nach den ganzen Investitionen sehe, sollte man darüber nachdenken, wo es in Gesamtdeutschland Schwachpunkte gibt, so Nöltner.
"Gut, dass Kohl damals Kanzler war"
Unter den Gästen konnte Günther-Best auch den Landtagsabgeordneten Joachim Kößler und Ansgar Mayr, der als Kandidat für die Landtagswahl im nächsten Jahr nominiert wurde sowie seine Ersatzkandidatin Elena Nowitzki begrüßen. Mayr wies in seiner Festrede darauf hin, dass dieser Tag für die Christdemokraten eine ganz besondere Bedeutung hat, so habe die CDU doch in all den Jahren der DDR-Diktatur immer am Glauben an die deutsche Wiedervereinigung festgehalten. "Willy Brandt sagte noch 1988, dass die Hoffnung auf Wiedervereinigung zu einer Lebenslüge der alten Bundesrepublik geworden sei. Am 9. November 1989 besiegelte der Mauerfall das Schicksal der kommunistischen Diktatur und es war ein großer Glücksfall, dass damals Helmut Kohl Bundeskanzler war", so Mayr. Kohl habe gute Kontakte zu den westlichen Partnern und zur damaligen Sowjetunion aufgebaut und als Historiker wusste er um den Wankelmut der Weltgeschichte.
Was Menschen mit ihrem Mut vollbringen können
Mayr erinnerte aber auch daran, was Menschen mit ihrem Mut vollbringen können. Diesen Menschen dankte er, die den Fall der Mauer und somit die Einheit Deutschlands herbeigeführt hätten. "Dass wir heute in einem geeinten, freien Deutschland leben können, ist für uns alle ein Glücksfall der Geschichte." Mayr dankte auch dem damaligen Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble, der innerhalb von nur acht Wochen den Einigungsvertrag verhandelte. "Am Anfang stand die Überzeugung, dass das wirtschaftliche, gesellschaftliche und politische Zusammenwachsen schnell gelingen würde, aber die ersten Jahre brachten auch Enttäuschungen, Rückschläge und Bitterkeit. Doch inzwischen sind die ostdeutschen Länder starke Regionen mit attraktiven Arbeitsplätzen und erfolgreichen Unternehmen", so der CDU-Landtagskandidat. Vieles sei gemeinsam erreicht worden, aber es bleibe noch genug zu tun. Die Feierstunde begann feierlich mit Händels Wassermusik und endete mit der Nationalhymne.
Autor:Christian Schweizer aus Bretten |
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