Investor und Stadt Bretten streben eine CO2-neutrale Bauweise an
Wird Melanchthonhöhe zum Klimaprojekt?

Bisher wurde das Gelände am Alexanderplatz lediglich gerodet. hk
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  • hochgeladen von Christian Schweizer

Bretten (swiz) Nach der Präsentation des Bauprojekts "Melanchthonhöhe" der BVA Immobiliengruppe auf dem Grundstück der ehemaligen Malag-Villa an der Kreuzung der B35 und der B294 waren die Diskussionen in Bretten noch hochgekocht. Wie mehrfach berichtet sollen auf dem 25.000 Quadratmeter großen Areal mindestens zwei Gebäudekomplexe für Wohnen und Gewerbe sowie ein bis zu 82 Meter hoher Turm entstehen. Doch seit der Ankündigung im Juli des letzten Jahres ist es um das Vorhaben ruhiger geworden, zuletzt hatte lediglich die Rodung des Grundstücks wieder für etwas Aufmerksamkeit gesorgt.

Zeitschiene "sehr schwierig zu prognostizieren"

Im Gespräch mit der Brettener Woche/kraichgau.news erklärt Volker Gairing, geschäftsführender Gesellschafter der BVA, die Zeitschiene zur Verwirklichung des Großprojekts sei derzeit "sehr schwierig" zu prognostizieren. "Aber meiner Meinung nach ist es egal, ob das Projekt ein Jahr früher oder später fertiggestellt wird, solange etwas Sinnvolles dabei herauskommt", betont Gairing. Und weiter: "Wir wollen einfach keinen Schnellschuss machen, sondern im Vorfeld alles sicher festzurren. Das ist wichtig bei einem vorhabenbezogenen Bebauungsplan, wie er dort zum Einsatz kommt".

"Massives Interesse an Gebäuden"

Dazu komme, dass man für die Gebäude auch die passenden Nutzer brauche, sagt Gairing. "Wir sind dazu schon in Gesprächen mit Interessenten, die zum Beispiel dort auch ganze Gebäude kaufen wollen." Dabei handele es sich um private Investoren, aber auch um Fondsgesellschaften, "die gerade viel Geld auf dem Konto haben und händeringend nach Anlagemöglichkeiten suchen, um keine Minuszinsen zahlen zu müssen". Auf jeden Fall bestehe massives Interesse an den Gebäuden, sagt Gairing. Am viel diskutierten Turm hält der Investor indes weiterhin fest und betont: "Der Turm ist weiterhin vom Gemeinderat und der Verwaltungsspitze gewollt." Welche Höhe der "Melanchthon-Tower" dann letztendlich haben werde, sei aber offen. "Darüber kann man diskutieren", so Gairing.

"Plus-Energiehäuser" als Vorbild

Mehr Wert legt der Investor dagegen auf das energieeffiziente Bauen. "Im Blick haben wir dabei vor allem den Wunsch der Stadt, durch die neuen Gebäude zur CO2-Reduzierung in der Stadt beizutragen." Zu diesem Thema stehe man in ständigem Austausch mit dem Brettener Oberbürgermeister Martin Wolff. "Das wollen wir stark in den Fokus rücken, denn die Einstellung zum Natur- und Klimaschutz hat sich sehr gewandelt und ist inzwischen auch im Bausektor angekommen." Als Vorbild sehe die Stadt Bretten dabei vor allem die sogenannten "Plus-Energiehäuser" in Frankreich.

Mietkosten durch Energieeffizienz senken

Dies bestätigt im Gespräch auch Oberbürgermeister Wolff. "Wir haben im Gemeinderat gerade das neue Klimaschutzkonzept verabschiedet und legen daher generell großen Wert auf die angestrebte CO2-Neutralität." Als ein Beispiel für eine energieeffiziente Architektur nennt Wolff den Elithis Tower im französischen Dijon, der mehr Energie produzieren soll, als er verbraucht. Dies soll durch den Einsatz und die Kombination von energieeffizienten Techniken geschehen. Die dadurch erheblich sinkenden Energiekosten seien in der Folge natürlich auch ein großer Vorteil für die Mieter und Käufer, ergänzt Gairing. Denn wenn die Nebenkosten sinken würden, seien die Wohnungen auch erschwinglicher als vergleichbare Wohneinheiten.

Sozialwohnungsbau muss sein

Anders als noch beim Projekt "Wohnpark Bretten" greifen beim Bauvorhaben "Melanchthonhöhe" im Übrigen bereits die Richtlinien zur Förderung des sozialen Mietwohnungsbaus. Dies bedeutet, dass 20 Prozent der gebauten Wohnungen sozialer Wohnungsbau sein müssen.

Autor:

Christian Schweizer aus Bretten

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