Mahnwache in Bretten zum Ukraine-Krieg
"Das ist ein riesengroßes Kriegsverbrechen"

Rund 300 Menschen versammelten sich zu einer Mahnwache auf dem Brettener Marktplatz. | Foto: Carolyn Veit
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Bretten (cv) "Bretten für den Frieden." Das war der Leitgedanke bei der Mahnwache zum Ukraine-Krieg auf dem Marktplatz der Melanchthonstadt. Über 300 Menschen waren dabei am Sonntagabend der Einladung der SPD Karlsruhe-Land gefolgt. Mitveranstalter vor Ort waren Bündnis 90/die Grünen Bretten sowie die SPD Bretten, gemeinsam mit den Kirchengemeinden vor Ort. Im Vorfeld der Mahnwache hatte außerdem ein ökumenisches Friedensgebet stattgefunden.

"In Sorge und bewegt"

Es sei jetzt nicht der Moment für große Reden, es zähle vor allem das Zusammensein und „uns gegenseitig zu versichern, dass wir alle in Sorge und bewegt sind, von dem, was in der Ukraine passiert“, so der stellvertretende SPD-Kreisvorsitzende, Volker Geisel. Diese Mahnwache stehe dafür, für den Frieden einzutreten und sich gegenseitig zu stärken und zu stützen.

Gemeinsam für den Frieden

Peace-Fahnen flatterten im Wind und die Brettener nahmen rund um den Marktpatz Stellung auf, um mit Kerzen und selbstgebastelten Plakaten in Blau und Gelb für Frieden und Freiheit in der Ukraine zu demonstrieren. Von der Pforzheimer Straße über das alte Rathaus bis hin zum Melanchthonhaus, um den Brunnen herum und an den Cafés vorbei, standen die Bürger für die Ukraine ein und im Laufe des Abends gesellten sich auch immer weitere Demonstranten dazu. Unter ihnen auch viele Kinder, die ebenfalls Plakate für den Frieden hochhielten. Gemeinschaftlich wurden verschiedene Friedenslieder angestimmt.

"Das ist ein riesengroßes Kriegsverbrechen"

Nicht nur Stjepan Nevistic, der aus Kroatien stammt, seit 1970 in Bretten lebt und seit 45 Jahren Mitglied der SPD ist, zeigte sich an diesem Abend gerührt von der Menge der Menschen, die für die stille Demonstration zusammengekommen war. Aber in Bretten sei es normal, zusammenzuhalten. Er kenne dies nicht anders, so Nevistic. Auch Gerhard Junge Lampart vom Internationalen Freundeskreis Bretten - ein Verein, der sich seit langer Zeit für Integration, Mitmenschlichkeit und Solidarität einsetzt – ist der Meinung, so eine Situation betreffe alle und besonders dann, wenn wieder Flüchtlinge kämen. Er hoffe, "dass wir dieses Mal besser vorbereitet sind". Und weiter: "Das ist ein riesengroßes Kriegsverbrechen, so einen Angriffskrieg zu führen. Im Moment kann man aus lauter Hilfslosigkeit nichts anderes sagen, als Solidarität mit der Ukraine."

Möglichst schnelle Aufnahme von Flüchtlingen

Auch der Brettener Oberbürgermeister Martin Wolff war der Ansicht, „es ist ganz wichtig, dass hier ein Zeichen gesetzt wird." Vor allem solle Solidarität mit der ukrainischen Bevölkerung gezeigt werden, "mit allen, die jetzt auf der Flucht sind". Zudem empfinde er als notwendig zu zeigen: "Wir nehmen nicht alles wortlos hin". Ihm sei es letzte Woche "eiskalt den Rücken runter gelaufen", so Wolff. "Jetzt haben wir eine weitere Flüchtlingssituation mitten in Europa und ich hoffe, dass wir alle solidarisch gemeinsam den Menschen helfen, die diese Hilfe auch brauchen." Er habe bereits alles in Bewegung gesetzt, damit man am Montag zügig zusammenstellen könne, was man an Unterkünften zur Verfügung habe, um auch möglichst schnelle Aufnahmen von Flüchtlingen gewährleisten zu können, so der OB.

"Putin hat eine rote Linie überschritten"

Auch der FDP-Landtagsabgeordnete Christian Jung sowie der CDU-Landtagsabgeordnete Ansgar Mayr nahmen an dem stillen Gedenken teil. Detlef Pfrommer, Mitglied Bündnis 90/die Grünen Karlsruhe, war damals unter Lech Walesa in Polen im Bundeswehrfeldlager. Schon zu diesem Zeitpunkt habe man vor der russischen Regierung gewarnt. Er besuchte die Veranstaltung am Abend, weil Putin mit dem Angriff „eine rote Linie überschritten hat.“

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Kraichgau News aus Bretten

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