Hohberghaus Bretten ehrt Renate Siegel für außergewöhnliches Engagement

(as) „Man spürt einfach, mit wie viel Herzblut Sie dabei sind“, wandte sich Christine Jung-Weyand, Vorstand des Badischen Landesvereins für Innere Mission (BLV), an Renate Siegel. Seit zehn Jahren engagiert sich die 62-Jährige ehrenamtlich im Hohberghaus Bretten, der Jugendhilfeeinrichtung des BLV.

Das war nicht nur dem Vorstand, sondern auch den Jugendlichen und Leitern der Tagesgruppe 10 ein großes Dankeschön wert. Sie studierten einen Tanz ein, präsentierten einen Rap und organisierten eine kleine Ausstellung in der Räumen der Tagesgruppe.

"Große Wertschätzung für die Jugendlichen"

Denn Renate Siegel hat mit ihnen unter anderem Schmuck, Blumenskulpturen und Gemälde gestaltet. In Kooperation mit der Hochschule Pforzheim begleitete die Ehrenamtliche ein Modeprojekt. Beeindruckt war Vorstand Christine Jung-Weyand auch davon, dass die Ehrenamtliche allen Jugendlichen der Tagesgruppe 10 jedes Jahr zu Weihnachten und zum Geburtstag ein Geschenk macht: „Das zeigt die große Wertschätzung, die Sie den Jugendlichen entgegenbringen.“

Die Jugendlichen gefordert und gefördert

Der Leiter des Hohberghauses, Alfred Gscheidle, zollte Renate Siegels Einsatz ebenfalls großen Respekt: „Sie ermöglichen den Jugendlichen, sich an Holz, Papier, Metall und anderen Materialien auszuprobieren. Sie fordern und fördern und steigern so das Selbstwertgefühl der Mädchen und Jungen. Doch den persönlichsten Dank formulierten die Jugendlichen – immer abgeschlossen mit einer Sonnenblume und einer herzlichen Umarmung – selbst. „Es hat mir immer Spaß gemacht, besonders gern erinnere mich an die Lampe aus Draht, die wir angefertigt haben“, sagte Tobi Link, ein ehemaliges „TG-10-Kind“.

Am Anfang stand ein offenes "Kreativ-Café"

Vor zehn Jahren suchte das Hohberghaus Paten für seine Schützlinge. Renate Siegel meldete sich und gründete gemeinsam mit einer anderen Ehrenamtlichen das offene „Kreativ-Café“ im Hohberghaus. Die beiden Ehrenamtlichen arbeiteten mit den jungen Besuchern künstlerisch und gestalteten unter anderem einen Mosaiktisch oder den Skulpturenweg. Doch das Projekt stieß aufgrund des breit gestreuten Alters der Teilnehmer und einem fehlenden festen Raum bald an seine Grenzen.

"Ein Anker auf hoher See"

Renate Siegel beschloss, sich auf eine von zwölf altersmäßig enger eingegrenzten Tagesgruppen zu konzentrieren: die TG 10. „Viele trauen sich nicht an Jugendliche heran, aber ich kann gut mit der Altersgruppe“, sagt Renate Siegel. "Es ist mir wichtig, dass sie meine Zuneigung spüren.“ Die Mutter von zwei erwachsenen Kindern bewundert ihrerseits die Jugendlichen für ihre Kraft: „Viele haben kein leichtes Leben und trotzdem unheimlich viel Lebensfreude.“ Einer der beiden Leiter der Tagesgruppe 10, Eric Marie, freute sich, mit einer „ganz besonderen Person“ dieses Jubiläum feiern zu können. „Allein durch dein Wesen, deine Offenheit, deinen Humor, dein Verständnis warst du vielen Jugendlichen ein Anker auf hoher See.“ Marie betonte, Renate Siegel würde sich im urdiakonischen Sinne in den Dienst des Nächsten stellen. Die so hoch Gelobte, sichtlich gerührt, übergab schließlich noch zusammen mit den Jugendlichen das letzte geschaffene Werk, ein großformatiges Bild, für den Raum der Stille. Die Sonne mit Strahlen aus Holz ist ein Meisterwerk geworden.