Melanchthonpreis für Bibliothekswissenschaftler Helmut Claus
Der Internationale Melanchthonpreis wird seit 1988 alle drei Jahre von der Stadt Bretten vergeben. Der Bibliothekswissenschaftler Helmut Claus ist der elfte Preisträger.
Bretten (ger) Der Internationale Melanchthonpreis wird seit 1988 alle drei Jahre von der Stadt Bretten vergeben. Der Bibliothekswissenschaftler Helmut Claus ist in diesem Jahr der elfte Preisträger. Er erhält die Auszeichnung am 17. Februar, aus der Hand des Brettener Oberbürgermeisters Martin Wolff für seine vierbändige Melanchthon-Bibliographie 1510-1560, die 2014 in Göttingen als Band 87 der "Quellen und Forschungen zur Reformationsgeschichte" erschien. Der 85-jährige ist studierter Slawist und Bibliothekswissenschaftler. Bis zu seiner Emeritierung 1996 war Helmut Claus an der Forschungsbibliothek in Gotha tätig, lange Jahre als deren Direktor. Seine Publikationen galten vorwiegend Bibliografien und der Druckgeschichte des 16. Jahrhunderts.
Unverzichtbares Instrument zur Erschließung der Werke Melanchthons
In der mit dem Melanchthonpreis 2018 gewürdigten Melanchthon-Bibliografie werden in einheitlicher und ausführlicher Beschreibung erstmals geschlossen die zu Lebzeiten des Reformators erschienen Werke vorgestellt. Die vier Bände umfassen alle Drucklegungen, die von Melanchthon verfasst worden sind oder an deren Abfassung und Veröffentlichung er beteiligt war. Das Kompendium erfasst dabei rund 3.850 Drucke. Eine wissenschaftliche Findungskommission hatte die wissenschaftliche Arbeit von Claus für den Melanchthonpreis 2018 vorgeschlagen, der Gemeinderat der Stadt Bretten hat sich dieser Empfehlung angeschlossen. "Claus hat mit dieser Melanchthon-Bibliographie, an der auch wissenschaftliche Hilfskräfte der Freien Universität Berlin und Mitarbeiter der Europäischen Melanchthon-Akademie Bretten beteiligt waren, nicht nur ein lange angemahntes Desiderat der Forschung eingelöst. Für alle künftigen Melanchthon-Forschungen stellt sie ein unverzichtbares Instrument zur Erschließung der Werke Melanchthons dar", heißt es in der offiziellen Begründung für die Preisvergabe.
Internationale Melanchthonpreis ist mit 7.500 Euro dotiert
Der Internationale Melanchthonpreis ist mit 7.500 Euro dotiert und soll die internationale Melanchthon-Forschung fördern. Die Auszeichnung wird für ein im Druck erschienenes Werk verliehen, das in hervorragender Weise dazu beiträgt, die Kenntnis über Melanchthons Leben und Werk oder die geistesgeschichtlichen Voraussetzungen, das Umfeld und die Folgen seines Wirkens zu vertiefen. Die Verleihung des des Internationalen Melanchthonpreises findet stets um den Geburtstag des Reformators und Universalgelehrten statt, der am 16. Februar 1497 als Philipp Schwartzerdt in Bretten zur Welt kam.
Autor:Christian Schweizer aus Bretten |
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