Ausbildungstag 2022 in Bretten
Präsenz zeigen und informieren

Foto: Jennifer Warzecha
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Bretten (war) „Man bekommt eine gute Orientierung fürs Berufsleben“ – darüber waren sich Leni Hartmann und Elisabeth Junger, beide 15 Jahre alt und aus Bretten, während des Besuchs des Ausbildungstags in der Melanchthonstadt am Samstag, 26. März, im Hallensportzentrum Bretten einig. Rund 70 Aussteller aus allen Branchen präsentierten den Schülern zusammen mit einigen Auszubildenden Eindrücke aus ihrem Alltag. „Manchmal war es schwierig herauszufinden, worum es bei den einzelnen Firmen eigentlich geht. Es ist aber schön, dass man sich mal nicht nur übers Internet informieren muss. Man lernt viel über Sachen, die man gar nicht kennt“, war sich Elisabeth Junger sicher.

Die 14-jährige Johanna Peitzmeier aus Bretten, Schülerin der neunten Klasse in der Johann-Peter-Hebel-Schule, überlegt, in Richtung Informatik oder Informationstechnik zu studieren und schaute sich bei dem für sie sehr vielfältigen Angebot um: „Es ist wirklich gut. Die Leute stehen hier, sind offen und haben Zeit, zu erzählen. Die Messe ist sehr hilfreich.“ Im Hinblick auf die IT-Berufe bestätigten Maximilian Hagmann und Daniela Hofstätter vom Brettener Unternehmen Seeburger auf der einen Seite die große Resonanz an diesem Tag und auf der anderen Seite, die Wichtigkeit der IT-systemrelevanten Berufe. „Seeburger ist ein bekannter Name in Bretten. Viele kommen her und fragen: Was habt ihr hier an Ausbildungsberufen zu bieten? Die Jugendlichen sind wirklich sehr interessiert und fragen. Man merkt, dass schon zwei Jahre keine Präsenz-Veranstaltung mehr war.“

Auch die Pflege war vertreten

Zählen mehr Vorerfahrung oder Persönlichkeit? Insgesamt ist man sich in den Firmen einig darüber, dass beides zusammenkommen darf und soll. Zum Beispiel ist die Empathie bei Pflegeberufen äußerst wichtig, wie Sarah Nonnenmann, stellvertretende Pflegedienstleistung im Alten- und Pflegeheim „Im Brückle“, betonte. Und weiter: „Persönlichkeit ist wichtig. Und was man an Bildung braucht, das sollte sich entwickeln. Pflege bedeutet Weiterentwicklung und lebenslanges Lernen.“ Ihre Erfahrung zeige im Übrigen, dass vielleicht weniger Interessenten an ihren Stand kämen, dafür würden aber diejenigen, die stehen bleiben, sich auch wieder melden, so Nonnenmann.

Interesse am Gartenbau ist groß

Mit dem Zulauf an Interessenten war man auch bei den Stadtwerken und der Stadt Bretten selbst zufrieden. Über „sehr viel Interesse, größer als die Jahre zuvor“, freute sich auch Markus Mohr, Geschäftsführer von Mohr Landschaftsgartenbau, dessen Auszubildender Niklas Burt die Vielseitigkeit seines Berufs betonte. „Von 40 Leuten, die hier anfragen, bleiben vier als Praktikanten. Alle zwei Jahre kann man auf Azubis hoffen“, freute er sich. Am Stand bot Mohr auch direkt Praktika an, nicht nur bei sich, sondern auch bei weiteren Firmen seines Verbandsbetriebs. Das große Interesse der Schüler schrieb er auch den Entwicklungen hinsichtlich Natur- und Umweltschutz zu. „Da haben wir den Vorteil und können zum Beispiel bienenfreundlich arbeiten“, so Mohr.

Polizeiberuf sehr beliebt

Sehr beliebt bei den Schüler war an diesem Tag auch die Polizei. Conny Petermann vom Polizeipräsidium Karlsruhe  sowie Jürgen Schöfer, Erster Polizeihauptkommissar und Referent im Sachbereich Einstellungsberatung, bestätigten, dass der Polizeiberuf als abwechslungsreiche und sichere Tätigkeit gut bei den Schülern ankomme. „Was mir auffällt, ist, dass viele Schüler orientierungslos sind und keine Möglichkeiten der Berufsorientierung oder Praktika haben. Sie drehen teilweise freiwillige Ehrenrunden. So eine Messe ist deshalb die perfekte Nachwuchswerbung. Es ist wie auch die vergangenen Jahre so: Immer, wenn es der Wirtschaft schlecht geht, ist das Berufsbeamtentum sehr gefragt“, so Jürgen Schöfer. Rund 150 Interessenten nahmen das Angebot an diesem Tag auch wahr, sich mit den Mitarbeitenden der Polizei zu unterhalten. Deniz Erhan Colak, 14 Jahre, der zusammen mit seinen Eltern die Messe besucht hatte, bestätigte: „Es ist ein abwechslungsreicher Beruf, wird gut bezahlt, kann nicht gekündigt werden und ist ein sicherer Arbeitsplatz, der gesucht wird.“ Seine Eltern ergänzten: „Wir haben uns überall informiert über verschiedene Berufe und Berufsgruppen. Wir brauchen Einblicke und haben unserem Sohn vorgeschlagen, reinzuschnuppern. Er will nach Regeln spielen, will immer korrekt sein. Deshalb wäre ein Platz bei der Polizei für ihn sehr gut."

Autor:

Kraichgau News aus Bretten

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