„Blind Power Team“ beim Radrennen Trondheim - Oslo

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Erfolgreiche Teilnahme des „Blind Power Team“ beim Radrennen Trondheim - Oslo.

 
Bretten (ef) Verena Bentele ist eine beeindruckende junge Frau. Als zwölffache Paralympics-Siegerin hat sie große sportliche Erfolge als blinde Biathletin erkämpft. In der letzten Legislaturperiode hat sie als
Behindertenbeauftrage der Bundesregierung zudem viel zur Verbesserung der Lebensbedingungen von Menschen mit Handicap beigetragen. Neben diesen Herkules-Aufgaben hat Bentele auch noch Zeit, um an außergewöhnlichen sportlichen Events teilzunehmen. Eines davon ist das Radrennen Styrkeproven (deutsch: „große Kraftprobe“) von Trondheim nach Oslo über 543 Kilometer. Bentele und Tandempartner Alexander Heim wollten dort ihre Bestzeit von 22 Stunden verbessern. Auf der Suche nach einem Pacemaker-Team wurde Egon Fenrich vom Tretlager Bretten angesprochen. Schnell fanden sich vier Fahrer vom Team Tretlager zusammen. Insgesamt acht Pacemaker plus dem Tandemteam fuhren unter dem Teamnamen „Blind Power Team“. Zusätzlich fanden sich noch zwei Begleitfahrer und eine Begleiterin für Bentele die das Team als Physiotherapeutin betreute. 

Vorbereitung auf das große Rennen

Mit viel Respekt bereitete sich das Team im April mit einem Trainingslager auf Mallorca und einem Radmarathon von über 200 Kilometer auf das Radrennen vor. Auch der Transport der Fahrräder, Ersatzteile, Verpflegung, Hotel-, Flug und Fährbuchung für 13 Personen musste akribisch geplant und vorbereitet werden.Norwegen gilt als gemütliches, stressfreies Land. Dieses Prädikat stimmt grundsätzlich. Nicht aber für das „Blind Power Team“, das am Samstag um 7.25 Uhr in Trondheim an den Start ging, um die Strecke in unter 20 Stunden zu bewältigen. Das Team setzte sich gleich an die Spitze und konnte nach wenigen Kilometern die ersten vor ihm gestarteten Gruppen einholen.

Das Rennen mit Plattfuß

Trotz eines Plattens am Tandem nach 40 Kilometer konnten der Zeitplan gehalten werden. Nach 163 Kilometern erreichte das Team die höchste Stelle der Strecke auf über 1.000 Metern über dem Meeresspiegel. Nach einer Rast bei den Verpflegungsstationen ging es an vielen Radler-Gruppen vorbei. Die gute Stimmung im Team wurde schon fast euphorisch, als nur noch die Hälfte der Strecke bei guten Wetter und in toller Landschaft vor den Radlern lag. 

Die große Panne

Doch in der Nacht vor der Zielankunft geschah es dann. 100 Kilometer vor dem Ziel übersahen die Sportler bei Dämmerlicht ein großes Schlagloch. Ausgerechnet das Tandem fuhr in das Loch und bekam an beiden Rädern einen Durchschlag. Ein Ersatzlaufrad musste her. Die ganze Aktion kostete fast 1,5 Stunden. Zwischenzeitlich hatte es zu allem Überfluss zunächst leicht zu regnen begonnen. Wenig später schüttete es wie aus Kübeln. Nach 20 Stunden und 52 Minuten erreichten das Tandem und der Rest des Teams triefend vor Nässe und vor Kälte schlotternd das Ziel. Eine Verbesserung der Bestzeit von mehr als einer Stunde.

Autor:

Christian Schweizer aus Bretten

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