"Unzumutbare Trainingsbedingungen"
SV Kickers Büchig stellt Bauantrag für neuen Trainingsplatz
Bretten-Büchig (kn) Seit nunmehr 20 Jahren ist in einem Bebauungsplan für das Gelände des SV Kickers Büchig ein neuer Trainingsplatz für den erfolgreichen Fußballverein aus dem Brettener Stadtteil vorgesehen. Bisher hatten die Verantwortlichen das Projekt aus verschiedenen Gründen zurückgestellt. Einer dieser Gründe war der Bau des neuen Clubhauses, "denn die Umsetzung von zwei Großprojekten war damals nicht machbar", betont der Kickers-Vorsitzende Wolfgang Lohkemper. Dass der neue Platz aber dringend notwendig sei, daran lässt er gegenüber der Brettener Woche/kraichgau.news keinen Zweifel: "Auf dem alten Waldsportplatz gibt es für unsere Kinder und Jugendlichen unzumutbare Trainingsbedingungen."
Bauantrag ist inzwischen beim Bauamt eingegangen
Das habe die Verantwortlichen dann vor "dem Hintergrund solider Vereinsfinanzen vor gut vier Jahren veranlasst, den Bau des dringend erforderlichen Trainingsplatzes wieder auf die Prioritätenliste zu setzen." Nach vielen Gesprächen mit Vertretern der Stadt und den zuständigen Sportverbänden, der Einholung von Gutachten zum Arten- und Lärmschutz sowie Verzögerungen, die sich durch die Corona-Pandemie ergeben hatten, "konnten wir das Projekt nun so weit voranbringen, dass der Bauantrag inzwischen beim Bauamt eingegangen ist." Beschieden sei dieser aber noch nicht. Geplant ist der neue Trainingsplatz zwischen dem Parkplatz an der Bürgerwaldhalle und der Kirchstraße. "Er wird also im Wesentlichen aus der vorhandenen Trainingswiese und dem kleinen Hartplatz unterhalb des Hauptplatzes bestehen", so Lohkemper.
Fördergelder von Sportbund und Stadt erhofft
Doch so exakt die Lage des Platzes angegeben werden kann, so unsicher sind noch die Kosten für den Bau des Grüns. "Früher bereits eingeholte Kalkulationen und Kostenvoranschläge sind überholt, auch weil wir umfangreiche Lärmschutzmaßnahmen und zusätzliche Baumaßnahmen ergreifen müssen, um die geplante Größe zu erreichen." Diese sei auch deshalb erforderlich, um die Förderung des Badischen Sportbundes für „Großfelder“ zu bekommen, betont der Kickers-Vorsitzende. Zusätzlich erhoffe man sich auch die für neue Sportstätten übliche Förderung durch die Stadt Bretten. "Wir sind derzeit mit einem renommierten Unternehmen für Sportstättenbau in Gesprächen über die anfallenden Kosten für den Bau. Erst wenn diese Kosten und die Fördergelder definitiv feststehen und der Bauantrag genehmigt wird, kann die endgültige Entscheidung getroffen werden."
"Bedenken der Anwohner nehmen wir ernst"
Die Entscheidung selbst liege dann bei den Vereinsmitgliedern, sagt Wolfgang Lohkemper. Zudem sei vorgesehen, vor einem Votum die betroffenen Anwohner und interessierte Bürger, die keine Vereinsmitglieder sind, an der Diskussion zu beteiligen. "Auch wenn der neue Trainingsplatz aus Vereinssicht alternativlos ist und die Verantwortlichen alles versuchen werden, um den Platz zeitnah zu realisieren, nehmen wir selbstverständlich auch etwaige Bedenken von Anwohnern ernst", betont Lohkemper. Der neue Platz solle für ganz Büchig ein Gewinn sein. Laut einem Lärmschutzgutachten sei der neue Trainingsplatz in jeder Hinsicht zulässig. Allerdings, so Lohkemper, seien zur Errichtung des Platzes ein Lärmschutzwall zur Hügellandstraße und wohl bis zu drei Meter hohe Lärmschutzwände zur Kirchstraße hin nötig. "Gerade die Wände, die ein weiterer Kostenfaktor sind, hätten wir auch aus optischen Gründen gerne vermieden. Das ist aber leider wegen der strengen Lärmschutzvorschriften nicht möglich."
Hochmoderne Flutlichtanlage geplant
Auf der anderen Seite wolle der Verein durch die Lärmschutzmaßnahmen die Sorgen einiger Anwohner mildern, die durch den neuen Trainingsplatz eine erhöhte Lärmbelästigung befürchten. "Zudem ist eine hochmoderne Flutlichtanlage geplant, die sich laut Experten weniger auf die Umgebung auswirkt als die bestehende alte Flutlichtanlage auf dem Hartplatz", betont Lohkemper. Eine andere Idee sei dafür ad acta gelegt worden. "Die ursprünglich einmal angestellte Überlegung, Erdaushub aus dem neuen Wohngebiet in Büchig zur Einebnung des abfallenden Geländes zu nutzen, ist längst vom Tisch." Das hätte die Stadt in der vorgesehenen Form nicht mitgemacht und sei wohl auch für den Verein organisatorisch kaum möglich gewesen.
Autor:Christian Schweizer aus Bretten |
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