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So tun Antibiotika nur Gutes
Den Schutz der Darmflora sichern

Foto: privat

Von der als Mikrobiom oder Darmflora bezeichneten Bakterien-Gemeinschaft in unserem Darm hängt neben der Verdauung auch die Wirksamkeit unserer Immunabwehr, der Zustand unserer Haut und vermutlich sogar unsere Stimmungslage ab. Dieses perfekt abgestimmte Miteinander gerät in Gefahr, sobald Antibiotika eingenommen werden müssen. Wir sprachen mit Dr. med. Andreas Niedenthal aus Darmstadt über Möglichkeiten, bereits während der Behandlung mit speziell ausgewählten, schützenden probiotischen Darmbakterien das Gleichgewicht der Darmflora positiv zu regulieren.

Herr Dr. Niedenthal, warum ist unsere Darmflora, bzw. unser Darmmikrobiom, so wichtig für uns?
Dr. Niedenthal: Das Darmmikrobiom besteht aus Milliarden nützlicher Bakterien. Es schützt u.a. vor aggressiven Erregern, produziert wichtige Vitamine und sorgt dafür, dass Nährstoffe richtig verdaut und verwertet werden. Ein gesundes Darmmikrobiom ist mitentscheidend für die Stärke unserer Abwehrkräfte und hat womöglich sogar positiven Einfluss auf unsere Gefühlslage.

Während oder nach einer Antibiotika-Therapie erleben Patienten immer wieder, wie sehr der Darm in Mitleidenschaft gezogen wird. Warum ist das so?
Dr. Niedenthal: Antibiotika können nicht zwischen gesundheitsfördernden Bakterien und krankmachenden Erregern unterscheiden. Durch eine Antibiotikatherapie gerät die gesamte körpereigene Bakterien-Flora massiv aus dem Gleichgewicht. Wir nennen das Dysbiose. Vor allem die Besiedlung der Darm- und Vaginalschleimhaut mit ihren schützenden Milchsäurebakterien wird drastisch gestört und das kann die Abwehrkräfte des Körpers erheblich beeinträchtigen. Das führt häufig zu Darmbeschwerden oder bei Frauen zu quälendem Juckreiz im Intimbereich durch eine Pilzinfektion.

Wie lange dauert es denn, bis die Folgen zu spüren sind?
Dr. Niedenthal: Die Folgen einer solchen Dysbiose können vielfach schon Stunden, manchmal aber auch erst Tage oder Wochen nach der ersten Antibiotika-Anwendung auftreten. Dann kann es zu den erwähnten Darmbeschwerden wie Bauchschmerzen, Blähungen oder Übelkeit kommen. Etwa jeder Zehnte entwickelt mehr oder weniger starke, als ‚Antibiotika assoziierte Diarrhoe‘ (AAD) bezeichnete Durchfälle. Leider beeinträchtigt eine solche Dysbiose auch die natürliche Schutzbarriere unseres Körpers. Andere, oft gegen Antibiotika unempfindliche Erreger breiten sich aus.

Sie sagten ja bereits, hier sind Frauen besonders oft betroffen, richtig?
Dr. Niedenthal: Das stimmt. Bekannt ist in diesem Zusammenhang die Infektion mit dem Hefepilz ‚Candida albicans‘, der in gesundem Maße auch in einer intakten Darmflora zuhause ist. Nun werden während einer Antibiotikabehandlung ja nicht nur die krankmachenden Keime, sondern auch viele nützliche Bakterien der Darm- und Scheidenflora abgetötet. Es leiden unter anderem Milchsäurebakterien, die vor allem für die Immunabwehr wichtig sind. Dadurch verändert sich das ausgewogene Gleichgewicht zwischen Bakterien und dem Pilz, Candida albicans kann sich über das natürliche Niveau hinaus vermehren und befällt als typische Folge einer Antibiotikabehandlung dann vorzugsweise den Mund- und Vaginalbereich.

Oft wird berichtet, dass nach einer Antibiotika-Therapie grippale Infekte auftreten.
Dr. Niedenthal: Das hat vermutlich die gleiche Ursache. Diejenigen Bakterien, die das Immunsystem stärken, werden durch Antibiotika angegriffen, die Immunabwehr reagiert geschwächt und Erreger können sich so leichter ausbreiten. Um das Immunsystem zu schützen, sollte man nicht erst nach der Antibiotika-Behandlung, sondern bereits ab dem ersten Tag der Antibiotika-Einnahme die Darmflora unterstützen.

Als besonders effektiv hat sich in mehreren Studien eine ganz spezifische Zusammensetzung aus starken Lakto- und Bifidobakterienstämmen erwiesen (enthalten in Innovall® AB+, Kapseln, rezeptfrei in Apotheken). Was ist Ihnen hierzu bekannt?
Dr. Niedenthal: Der gezielte Einsatz dieses spezifischen Probiotikums stabilisiert das Darmmikrobiom laut Studienergebnissen schon ab dem ersten Tag der Antibiotika-Behandlung und hilft dabei, sie danach schneller zu regenerieren. In der Folge zeigte sich, dass dadurch die antibiotikabedingten Symptome wie Bauchschmerzen, Blähungen und Durchfall reduziert werden konnten.

Überleben die Bakterienstämme überhaupt die Reise durch den Magen?
Dr. Niedenthal: Eine wichtige Frage. Die für das Probiotikum ausgewählten Bakterienstämme sind allerdings schon natürlicherweise resistent, sowohl gegen Magen- als auch gegen Gallensaft. Sie zeigen also eine hohe Überlebensfähigkeit im Verdauungstrakt und kommen nachweislich genau dort an, wo sie wirken sollen. Genau diese gesicherte Stabilität und Haltbarkeit stellt ein großes Plus gegenüber einfachen Probiotika dar, die häufig nicht einmal die Magenpassage überstehen. Durch die Stabilisierung und schnellere Regeneration der Darmflora können Antibiotika ab dem ersten Tag nur Gutes tun.

Autor:

Kraichgau News Ratgeber aus Bretten

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