Lesertelefon mit Expert*innen
Magen-Darm-Beschwerden: Wann selbst behandeln – wann zum Arzt?

Magen-Darm-Beschwerden – wer kennt sie nicht aus eigener Erfahrung? Kaum jemand, wie Zahlen der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) zeigen. | Foto: © Robert Kneschke, stock.adobe.com
  • Magen-Darm-Beschwerden – wer kennt sie nicht aus eigener Erfahrung? Kaum jemand, wie Zahlen der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) zeigen.
  • Foto: © Robert Kneschke, stock.adobe.com
  • hochgeladen von Kraichgau News

Magen-Darm-Beschwerden – wer kennt sie nicht aus eigener Erfahrung? Kaum jemand, wie Zahlen der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) zeigen : Demnach leiden 69 Prozent der Deutschen mindestens ab und zu unter Sodbrennen, Durchfall, Verstopfung, Übelkeit und Co. Mit 2,5 Millionen Behandlungen und 61.000 Todesfällen im Krankenhaus pro Jahr stuft die Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) Erkrankungen des Verdauungstrakts als Volkskrankheiten ein – in ihrer Bedeutung vergleichbar mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen . Die vielfältigen Symptome und Ursachen von Magen-Darm-Erkrankungen stellen Betroffene häufig vor die Entscheidung, ob sie die Beschwerden selbst behandeln können oder besser einen Arzt aufsuchen. Wie man Symptome einordnen kann, wann eine Selbstmedikation möglich oder ein Arztbesuch angeraten ist, dazu informieren Expert*innen am Lesertelefon.

Der Verdauungstrakt: Komplexes System mit Schwachstellen

Krankheitsbeschwerden lassen sich meist eindeutig einem Organ zuordnen. Anders bei Verdauungsbeschwerden, denn sie betreffen ein ganzes Organsystem. Neben Mund, Rachen und Speiseröhre zählen der Magen-Darm-Trakt sowie Leber und Galle dazu. Die Störanfälligkeit des Verdauungstrakts ist entsprechend hoch, die Liste der Verdauungsbeschwerden lang. Sie reicht von Magenschmerzen über Völlegefühl, Sodbrennen, Verstopfung, Krämpfe, Durchfall und Blähungen bis zu komplexen Erkrankungen wie dem Reizdarm, bei dem mehrere Symptome in unterschiedlicher Konstellation und Intensität auftreten können. Für Betroffene sind die Symptome nicht immer eindeutig zuzuordnen und sie können sowohl harmloser und vorübergehender Natur sein als auch Anzeichen einer schwerwiegenden Erkrankung.

Vorübergehende Beschwerden oder Krankheitssymptom?

Beispiel Magenbeschwerden: Völlegefühl oder Druck im Oberbauch, Übelkeit, Aufstoßen oder Krämpfe können banale Gründe wie zu fettes und reichhaltiges Essen oder zu viel an koffeinhaltigen oder alkoholischen Getränken haben. Dahinter kann sich aber auch eine funktionelle Störung verbergen, der so genannte Reizmagen, der einer genauen Diagnose und gezielten Behandlung bedarf. Ähnlich verhält es sich bei vielen anderen Magen-Darm-Beschwerden. Was ihre eigentliche Ursache ist, ob es sich um vorübergehende Beschwerden oder Anzeichen einer Erkrankung handelt, ist für Laien oftmals schwer einzuordnen. Hinzu kommt: Unsere Verdauung kann auf seelische Belastungen wie Stress und Nervosität äußerst empfindlich reagieren. Und nicht zuletzt können auch manche Medikamente Beschwerden des Magen-Darm-Trakts verursachen.

Hausmittel, Apotheke oder Arzt?

Der Leidensdruck bei Magen-Darm-Beschwerden ist hoch: Nach Angaben der ABDA fühlt sich jeder zweite Betroffene (56 Prozent) von Übelkeit oder Erbrechen sehr oder extrem beeinträchtigt. Ähnlich hoch ist der Leidensdruck bei Durchfall, Verstopfung und Magenschmerzen. Je nach Beschwerdebild versuchen es manche Betroffene zunächst mit Hausmitteln wie einer Wärmflasche oder Tee, doch die bringen nicht immer die erwünschte Linderung. Dann kommt der Apotheke als nächste Anlaufstelle eine besondere Bedeutung bei der Beratung zu. Einerseits haben Apotheker*innen den Überblick über das breite Angebot an rezeptfreien Medikamenten und können auf Grundlage gezielter Fragen gemeinsam mit dem Patienten eine sinnvolle Selbstmedikation in die Wege leiten. Andererseits kennen sie die Grenzen der Selbstmedikation und empfehlen je nach Symptomatik den Besuch beim Arzt.

Expertentipps am Lesertelefon

Was kann ich bei akutem Durchfall tun? Wie kann ich meine Verdauung fördern, um eine Verstopfung zu vermeiden? Was hilft bei Übelkeit und Erbrechen im Zusammenhang mit Migräne? Was versteht man unter einem Reizdarm-Syndrom und wie wird es behandelt? Wann sollte ich mit Magen-Darm-Beschwerden einen Arzt aufsuchen? Was kann ich im Alltag für meine Magen-Darm-Gesundheit tun? Antworten auf alle Fragen zum Thema gibt es bei den Expertinnen und Experten am Lesertelefon:

• Prof. Dr. med. Martin Storr; Facharzt für Innere Medizin, Schwerpunkte: Gastroenterologie, Endoskopie, Proktologie, Funktionelle gastrointestinale Erkrankungen (Reflux, Reizdarm), Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen, Zentrum für Endoskopie – Gastroenterologie Starnberg
• Dr. med. Sven Georgi; Niedergelassener Facharzt für Allgemein- und Ernährungsmedizin, Schwerpunkte: Ganzheitliche Gastroenterologie mit Stoffwechselstörungen, Ganzheitliche Reizdarmtherapie, Berlin
• Nadine Stampff; Fachapothekerin für Allgemeinpharmazie, Aschheim

Rufen Sie an! Am Donnerstag, den 26. November zwischen 15 und 18 Uhr. Der Anruf unter 0800 – 2 811 811 ist aus allen deutschen Netzen gebührenfrei.

Autor:

Kraichgau News aus Bretten

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

17 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.