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Lebererkrankungen warten nicht
Warum Vorsorgeuntersuchungen jetzt besonders wichtig sind

Expertentelefon mit Fachmedizinern zur Lebervorsorge.
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„Wenn es nicht unbedingt sein muss, gehe ich lieber nicht zum Arzt“, so denken derzeit viele Menschen angesichts des Risikos, sich mit dem Coronavirus zu infizieren. Arztpraxen und Krankenhäuser verzeichnen einen deutlichen Rückgang, sowohl bei Arztbesuchen aufgrund akuter Beschwerden als auch bei den Vorsorgeuntersuchungen. Nach Aussage des Spitzenverbands Fachärzte Deutschlands e.V. (SpiFa) sollten Vorsorgeuntersuchungen auch während der Corona-Pandemie wahrgenommen werden. Zwar ließen sich Früherkennungsuntersuchungen durchaus für eine gewisse Zeit verschieben, Untersuchungen bei vorhandenen Beschwerden jedoch nicht . Doch genau hier liegt im Falle von Lebererkrankungen das Problem: Sie verursachen zunächst bestenfalls unspezifische Symptome, aber keine Schmerzen, da die Leber nur selten Schmerzsignale aussendet. Wird eine Virus-Hepatitis oder Fettlebererkrankung jedoch nicht rechtzeitig erkannt und behandelt, steigt das Risiko für eine Leberzirrhose und für Leberkrebs an. Worauf es bei der Lebervorsorge ankommt und welche Besonderheiten angesichts der Corona-Pandemie gelten, dazu informieren Experten des Lebervorsorge-Programms SEAL der Universitätskliniken Mainz und des Saarlands.

Heimlich, still und tückisch

Im Gegensatz zu anderen Organen verrichtet die Leber ihren Dienst vollkommen unbemerkt. Dabei leistet sie permanent Schwerstarbeit. Als körpereigene Chemiefabrik ist sie für die Verwertung, Speicherung, Umwandlung und den Abbau von Stoffen zuständig, die sie über die Blutbahn aus dem Darm aufnimmt. Sie stellt wichtige Eiweiße und Cholesterin her, produziert Gerinnungsfaktoren, entgiftet, filtert und unterstützt die Verdauung. Zudem ist die Leber äußerst widerstandsfähig. Sie funktioniert auch dann noch, wenn sie bereits geschädigt ist und regeneriert sich bei Schädigungen bis zu einem gewissen Grad selbst. Da die Leber jedoch keine Nerven enthält, bekommen wir von ihrer Aktivität – und etwaigen Schäden – nichts mit. Das bedeutet: Man kann trotz fehlender Symptome erkrankt sein.

Schleichende Schädigung

Lebererkrankungen sind keineswegs selten. Nach Angaben der Deutschen Leberstiftung gibt es hierzulande mindestens fünf Millionen Leberkranke, weltweit gehören Erkrankungen der Leber zu den häufigsten Todesursachen . Die Ursachen für Leberschädigungen sind vielfältig, in der Mehrzahl der Fälle liegt jedoch eine Entzündung der Leber vor, die auf die Anlagerung von Fett im Lebergewebe zurückzuführen ist. Grund dafür sind meist Übergewicht, Alkoholkonsum oder Diabetes. Eine weitere Ursache für Leberentzündungen sind Infektionen mit Hepatitis-Viren. Insbesondere die Zunahme von Fettleber-Erkrankungen bereitet Medizinern Sorge. Rund ein Drittel der Erwachsenen hat nach Informationen der Deutschen Leberstiftung eine durch Fetteinlagerung vergrößerte Leber – und die Zahl nimmt stetig zu. Und bereits jedes dritte übergewichtige Kind hat eine Fettleber . Wird eine Fettleber nicht rechtzeitig erkannt, kommt es zu Entzündungen in der Leber, der so genannten Fettleberhepatitis. Aus dieser kann sich eine Leberfibrose und in der Folge eine Leberzirrhose entwickeln. Auch die Entstehung von Leberkrebs ist eine mögliche Folge einer unbehandelten Fettleber. Aktuell sind in Deutschland rund 300.00 Patienten mit einer Leberzirrhose in Behandlung, weitere 500.000 Betroffene – so die Schätzungen – sind erkrankt, ohne es zu wissen .

Früherkennung kann Leben retten

Vor diesem Hintergrund wird die Bedeutung der Früherkennung von Lebererkrankungen deutlich. Wird eine Fettleber oder Hepatitis-Infektion rechtzeitig diagnostiziert, kann durch eine entsprechende Behandlung Schlimmeres verhindert werden. In vielen Fällen genügt es schon, die Lebensgewohnheiten – allen voran Ernährung, Bewegung und Alkoholkonsum – so zu verändern, dass die Leber ihre Regenerationsfähigkeit wieder entfalten kann. Doch wie kann eine Früherkennung gelingen, wenn es keine Symptome gibt? Die Antwort liefern Laborwerte des Bluts, anhand derer sich Zustand und Funktion der Leber ablesen lassen. Aufgrund dieser Messwerte können zusätzliche diagnostische Maßnahmen und eine bedarfsgerechte Therapie in die Wege geleitet werden. Allerdings ist die Lebervorsorge aktuell nicht Teil der regelmäßigen Gesundheits-Checks, die von den Krankenkassen bezahlt werden. Das SEAL-Programm der Universitätskliniken Mainz und des Saarlands (www.lebervorsorge.de) soll eine Entscheidungsgrundlage liefern, ob Leberwerte zukünftig wieder bundesweit Teil der Regelversorgung sein werden.

Expertenrat zur Lebervorsorge – zum Nulltarif
Welche Beschwerden können Hinweis auf eine Lebererkrankung sein? Kann ich mein Erkrankungsrisiko selbst einschätzen? Wer sollte zur Lebervorsorge gehen? Wie läuft die Untersuchung ab? An wen wende ich mich, wenn ich meine Leberwerte überprüfen lassen möchte? Wie hoch sind die Kosten – und muss ich in jedem Fall selbst zahlen? Was sagen die Laborwerte über meine Lebergesundheit aus? Ist die Vorsorgeuntersuchung in Zeiten von Corona sicher?

Alle Fragen rund um die Lebergesundheit und die Früherkennung von Lebererkrankungen beantworten Spezialisten der Universitätsmedizin Mainz und des Universitätsklinikums des Saarlandes:
• Univ.-Prof. Dr. med. Frank Lammert; Präsident der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS), Facharzt für Innere Medizin und Gastroenterologie, Projektleiter des SEAL-Programms im Saarland, Direktor der Klinik für Innere Medizin II, Universitätsklinikum des Saarlandes
• Univ.-Prof. Dr. med. Peter R. Galle; Facharzt für Innere Medizin, Gastroenterologe, Hepatologe, Gesamt-Projektleiter des SEAL-Programms, Direktor der I. Medizinischen Klinik und Poliklinik, Universitätsmedizin Mainz
• Dr. med. Michael Nagel; Facharzt für Innere Medizin, Gastroenterologie, Projektleiter des SEAL-Programms, I. Medizinische Klinik und Poliklinik, Universitätsmedizin Mainz
• Prof. Dr. med. Marcus A. Wörns; Facharzt für Innere Medizin, Gastroenterologe, Infektiologie, Suchtmedizinische Grundversorgung Leitender Oberarzt der I. Medizinischen Klinik und Poliklinik, Universitätsmedizin Mainz
• Prof. Dr. med. Jörn M. Schattenberg; Facharzt für Innere Medizin, Schwerpunkt Gastroenterologie und Hepatologie, Zusatzbezeichnung Infektiologie, Leiter Schwerpunkt Metabolische Lebererkrankungen, Oberarzt an der I. Medizinischen Klinik und Poliklinik, Universitätsmedizin Mainz

Rufen Sie an! Am Donnerstag, den 25. Juni zwischen 16 und 19 Uhr. Der Anruf unter 0800 – 2 811 811 ist aus allen Netzen gebührenfrei.

Autor:

Kraichgau News Ratgeber aus Bretten

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