Lust an Farbe und Kontrasten

Als letzte Ausstellung vor der Sommerpause zeigt der Kulturkreis Sulzfeld Werke von Elisabeth Bereznicki

Sulzfeld. In der letzten Ausstellung vor der Sommerpause präsentiert der Kulturkreis Sulzfeld unter dem Titel "reset" bis zum 19. Juni Malerei und Objekte der in Freiburg wohnhaften Künstlerin Elisabeth Bereznicki. In ihrer Malerei beschäftigt sich Elisabeth Bereznicki mit Objekten und Geräten des alltäglichen Gebrauchs: Möbel, Vasen, Bücher, Geschirr, Schuhe, Topfpflanzen und Lampen bevölkern ihre Bilder. In unterschiedlichsten Konstellationen kombiniert die Malerin diese Gegenstände auf dem Malgrund, einer Alu-Dibond-Platte.
Im Gegensatz zur Leinwand ist die Oberfläche dieser Platte glatt und undurchlässig und bietet dem Pinsel der Künstlerin während des Malprozesses einen größeren Widerstand. Die Farbe liegt als Farbrelief auf dem Grund und steht im Kontrast zur aseptischen Oberfläche. So scheinen die Gegenstände im luftleeren Raum den Gesetzen der Schwerkraft enthoben zu schweben. Dieser Effekt wird durch den Umstand verstärkt, dass Bereznicki die Umrisse der Motive aus der Folie herausschneidet, die werkseitig zum Schutz der Platte auf der Oberfläche aufgebracht ist. Die entstandenen Leerstellen füllt die Künstlerin mit ihrer pastosen Ölmalerei. Nach dem Abziehen der restlichen Folie bleiben scharf geschnittene Kanten stehen, die man mit einem Pinsel nicht zustande brächte. Dem additiven Vorgang des Farbauftrags wird der subtraktive Vorgang des Herausschneidens beiseite gestellt. Hier sind im Entstehungsprozess der Bilder von Bereznicki Gestaltungsprinzipien angelegt, welche für ihre Kunst eine zentrale Bedeutung haben: die Malerei und die Collage.
Während der Vorbereitung zu ihren Bildern arbeitet Bereznicki mit Fotografien ihrer Motive, die sie ausschneidet, neu zusammenfügt, wieder fotografiert, im Computer bearbeitet, malt und so immer neue Zusammenhänge erprobt. Es ist also ein Zusammenführen von analogen und digitalen Methoden, die letztlich in einer Malerei mündet, die diese Medien und Methoden reflektieren.
Die Lust an der Farbe, den Kontrasten, der Textur und Materialität der Ölfarbe zelebriert Bereznicki innerhalb der scharf umrissenen Formen. Die Binnenstruktur entwickelt dabei zuweilen ein Eigenleben, das sich von der Form und Farbe des ursprünglichen Motivs löst. So gerät eine Stuhlsitzfläche zu einem abstrakten Zusammenspiel von Farbvaleurs. Hier führt Bereznicki die Vielfalt der malerischen Möglichkeiten vor. Zweifellos beherrscht sie ihre Ausdrucksmittel und geht dementsprechend souverän mit ihnen um. (Texte: Prof. Nikolaus Bischoff)
Die Ausstellung ist dienstags und donnerstags jeweils von 16-18 Uhr und sonntags von 14-18 Uhr geöffnet. Info-Telefon im Rathaus Sulzfeld: 07269/78-0.

Autor:

Gabriele Meyer aus Bretten

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