Hacken oder Spritzen? Vortrag und Diskussion über nachhaltige Landwirtschaft

Abgeschwemmter Ackerboden bei ökoloigschem Anbau nach Starkregen | Foto: privat
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Kraichtal (art).

"Der Boden ist für mich als Landwirt das wichtigste Gut ", sagte Horst Sandbühler bei einem Diskussionsabend über nachhaltige Landwirtschaft in der Weierbachsiedlung. "Der Boden braucht ein Dach, damit er erhalten bleibt."

Dieses "Dach" sei zum einen die Feldfrucht und bei abgeernteten Feldern die Zwischenfrucht, erläuterte er den Zuhörern. Sandbühler ist Landwirt in Kraichtal und baut auch die Versuchsfelder an für das staatliche Landwirtschaftsamt.

Große Erosionsgefahr im Kraichgau

Gerade im Kraichgau bestehe durch die hügelige Landschaft und den Lössboden eine große Erosionsgefahr. Bei Starkregen werde der Boden ausgeschwemmt und bei Trockenheit fege der Wind die Ackerkrume von den Felder. Durch die Abhängigkeit des landwirtschaftlichen Anbaus von der Bodengüte ergibt sich dann auch die Bedeutung der Bodenbearbeitung."Hier unterscheidet sich der konventionell arbeitende Landwirt vom Landwirt mit ökologischem Anbau", sagt Sandbühler. "Wir müssen nach der Zwischenfrucht ein Herbizid einsetzen, um die Felder wieder für die Neusaat vorzubereiten.

Verantwortunsvoller Umgang mit der Natur

Der ökologisch arbeitende Kollege beseitigt die Beikräuter durch maschinelles Hacken." Letzteres fördere die Erosion. Im Bemühen um den Bodenaufbau und -erhalt gebe es verschiedene Wege, von denen keiner ohne Nachteile sei, sagte Sandbühler. Er bekannte sich zudem unumwunden zur "Massentierhaltung". "Ich habe zigtausende von Regenwürmern in meinem Boden, die mir bei der Bodenverbesserung helfen", sagte er.
In der Diskussionsrunde kam es zu einem intensiven Austausch unter den Beteiligten, mit mehreren Mitgliedern des Vereins Kraichtaler Landwirte, mit der Landtagsabgeordneten Andrea Schwarz, mit Vertretern des Nabu Kraichtal und mit Gemeinderäten. Auch Bürgermeister Ulrich Hintermayer war anwesend und verfolgte die rege Diskussion.

Angeregte Diskussion nach Fachvortrag

Hierbei ging es zusätzlich um Hecken als Tierdomizil und Windschutz auf den Feldern, um Ackerrandstreifen an Bächen und Teichen, um den Einsatz von Düngemitteln, um die Technisierung in der Lebensmittelproduktion und die wirtschaftlichen Zwänge, in denen die Landwirte stecken. Andrea Schwarz sprach sich aus für die Verwendung regionaler Waren in der eigenen Küche und wandte sich gegen den Einsatz von Herbiziden. Udo Eichinger, Vorsitzender des Vereins Kraichtaler Landwirte e. V. warb um Verständnis für die Situation der Bauern bei Politikern und Verbrauchern und stellte klar, "dass wir alle verantwortlich mit unserer Natur umgehen - Denn davon leben wir."

Autor:

Martin Stock aus Region

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