„Rufen Sie uns nicht an – wir rufen Sie an“
Massiver Anstieg der Corona-Fallzahlen: Enzkreis-Gesundheitsamt überlastet

Angesichts des derzeitigen massiven Anstiegs bei den Corona-Neuinfektionen ist das Gesundheitsamt des Enzkreises nicht in der Lage, neue Fälle am selben Tag zu kontaktieren. | Foto: CREATIVE WONDER - stock.adobe.com
  • Angesichts des derzeitigen massiven Anstiegs bei den Corona-Neuinfektionen ist das Gesundheitsamt des Enzkreises nicht in der Lage, neue Fälle am selben Tag zu kontaktieren.
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Enzkreis (kn) Angesichts des derzeitigen massiven Anstiegs bei den Corona-Neuinfektionen ist das Gesundheitsamt des Enzkreises nicht in der Lage, neue Fälle am selben Tag zu kontaktieren. Das hat das zuständige Landratsamt mitgeteilt, bei dem das auch für die Stadt Pforzheim zuständige Gesundheitsamt angesiedelt ist. Infizierte und Kontaktpersonen, so das Amt, müssten damit rechnen, dass sie mit deutlicher Verzögerung angerufen werden.

1.000 neue Fälle in sieben Tagen

Knapp 1.000 neue Fälle wurden in Pforzheim und im Enzkreis in den vergangenen sieben Tagen registriert, davon allein fast 280 am gestrigen Mittwoch (jeweils 139 im Enzkreis und in Pforzheim). „Solche Zahlen hatten wir zuletzt im April auf dem Höhepunkt der dritten Welle“, sagt Dr. Brigitte Joggerst, Leiterin des Gesundheitsamts. Während jedoch im Frühjahr das Team weitgehend komplett gewesen sei, müsse man derzeit „nebenbei“ eine ganze Reihe neuer Fallmanager einarbeiten.

„Rufen Sie uns nicht an – wir rufen Sie an“

„Rufen Sie uns nicht an – wir rufen Sie an“, zitiert Joggerst einen alten Werbespruch. Der ernste Hintergrund: Die Mitarbeiter in der Hotline könnten zwar allgemeine Auskünfte geben, aber keine konkreten Anweisungen im Einzelfall – dazu seien nur die Fallmanager berechtigt. „Ich kann sehr gut verstehen, dass die Menschen unruhig und ungeduldig sind, wenn sie positiv getestet sind und nun auf Anweisungen und Ratschläge warten“, sagt die Ärztin. Wer sich krank fühle und starke Symptome entwickle, solle sich aber in jedem Fall an den behandelnden Hausarzt oder eine der Corona-Schwerpunktpraxen wenden (www.kvbawue.de/csp).

Keine Garantie für Anruf bei Kontaktpersonen

Was die Kontaktpersonen von Infizierten betrifft, verweist Brigitte Joggerst auf die entsprechende Verordnung des Landes: Demnach müssen sich Haushaltsangehörige umgehend in Quarantäne begeben, wenn sie nicht geimpft oder genesen sind. „Diese Pflicht besteht auch ohne Anruf aus dem Gesundheitsamt.“ Derzeit könne ohnehin nicht garantiert werden, dass Kontaktpersonen angerufen würden – weder zeitnah noch mit einiger Verspätung. „Nach zwei Wochen macht es einfach auch keinen Sinn mehr“, so Joggerst. Die Ordnungsämter erhielten die Information aber in jedem Fall. Dort könnten Bescheinigungen zur Absonderung angefragt werden.

Für Anliegen wie Test- oder Genesenen-Bescheinigungen rät die Amts-Chefin, diese per Mail an corona@enzkreis.de zu senden: „Dort geht nichts verloren“, verspricht sie – es könne eben nur einige Tage dauern, ehe sie bearbeitet werden können. Viele Informationen stünden zudem auf den laufend aktualisierten Internetseiten des Enzkreises: www.enzkreis.de/corona.

Autor:

Christian Schweizer aus Bretten

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