Preisverleihung der Heinrich-Blanc-Stiftung 2024
Sich den Veränderungen unserer Zeit stellen

Die Preisträger mit ihren Urkunden, umrahmt von den Vorständen der Stiftung und dem Management der Familienholding | Foto: Jennifer Warzecha
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  • Die Preisträger mit ihren Urkunden, umrahmt von den Vorständen der Stiftung und dem Management der Familienholding
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Oberderdingen (war) Machbarkeit (feasibility), Technologie (technology) und Wünschbarkeit (desireability) – mit diesen drei Faktoren aus der Innovationsökonomie stellte die Keynote-Speakerin Barbara Busse die Treiber für Wachstum dar, die ein Unternehmen wie die Blanco GmbH + Co KG ihrer Ansicht nach zum Erfolg führen können. Busse sprach anlässlich der Verleihung des Heinrich-Blanc-Förderpreises: Zum 17. Mal verlieh die Heinrich-Blanc-Stiftung den Peis an Studierende und junge Unternehmer.

Innovationen aus Industriedesign 

Am Mittwochabend, 9. Oktober, gingen bei der BLANC & FISCHER Familienholding zwei mit je 2.500 Euro dotierte erste Preise an Manuel Engl und David Lippert. Ein Sonderpreis - ein Anerkennungspreis in Form eines Sachpreises - ging an Laurin Hagedorn. Alle drei studieren Industriedesign an der Partner-Hochschule der Stiftung, der Hochschule Pforzheim. Zweimal im Jahr gehen die Mitglieder der Jury auf die Werkschau, die im Frühjahr und Sommer stattfindet, und suchen dort die Gewinner aus. Die Kooperation mit der Hochschule sowie den Studierenden und Absolventen des genannten Studiengangs werde in den kommenden Jahren noch weiter vertieft.

Saubere Zehen, spacige Spüle und generative KI

Saubere Zehen im Handumdrehen kann man durch Laurin Hagedorns „Sandy“, einer Putzbürste für die Füße, geliefert in einer Box, gewinnen. Die Idee dazu sei ihm gekommen, weil beide Eltern Zahnärzte sind.
Manuel Engl hat den „Space Donut“ erfunden. Die Spüle kommt im Design einer Raumstation in Mattschwarz mit nach hinten versetzten Schrauben, Bedienelementen, Stützen und Knöpfen daher. Durch die besondere Armatur könne man einerseits einen Topf gut spülen, andererseits sich ein Glas Wasser einlassen. Für beides sowie fürs Seifenwasser gibt es getrennte Abflüsse.
David Lippert nutzt generative Künstliche Intelligenz (KI). Als Grundlage dient Layers, eine digitale Plattform, und die Möglichkeit, ganz normale Tools umnutzen zu können. In seiner Präsentation diente als Beispiel ein Stift, der eine Brücke zwischen analog und digital darstellt. „Das Kernprinzip ist: Alle Informationen, nonverbal und verbal, in Echtzeit zu erfassen, abzugleichen und daraus Schlüsse zu ziehen, was dem einzelnen Nutzer wichtig ist. Diese Plattform dient dazu, alle Infos sichtbar zu machen, auszuwerten und je nach Anforderung zu betrachten. Der große Aufbau darum ist zu sagen: Wie können wir Design verändern? – Indem wir ganzheitlich Kommunikation erfassen“, so David Lippert.

Zukunft gestalten

Rund 80 Besucherinnen und Besucher verfolgten die Preisverleihung und Barbara Busses Keynote-Vortrag „Future Innovation“. Die studierte Produktdesignerin mit eigenem Beratungsunternehmen, Design- und Innovationsexpertin sowie Keynote-Speakerin begleitet seit 2016 namhafte Unternehmen wie Blanco. Blanco stehe für die eingangs erwähnten Werte, habe es sich doch in den 99 Jahren seines Bestehens vom analogen Wasserschiff bis zum digitalen Wasserplatz, vom regionalen zum globalen Anbieter gewandelt.

Sich stetig weiterentwickeln

„2030: Wie stellen wir uns die Zukunft vor?“, fragte Busse. Hier müsse man einerseits mit den Folgen des Klimawandels umgehen. In einigen Regionen werde es zu viel, in anderen zu wenig Wasser geben.
Zudem sei man in der Zukunft mit einer unermesslichen Zahl an technischen Veränderungen konfrontiert. In der Küche stehe man dann nicht nur vor der Frage: Bestellt der Kühlschrank alles selbst, was in ihn hineingelegt werden soll? Ein Roboter zum Preis eines Kleinwagens, der bei allem im Haushalt helfen und den man sich quasi in den Schrank stellen könne, entwickelt von einem Start-up, sei auch eine denkbare Entwicklung. Wenn man in die Zukunft schaue, habe man die Möglichkeit, der „Routine des Unbekannten“ disruptiv zu begegnen und sich stetig weiterzuentwickeln.

Pioniergeist zeigen

Den eigenen Ideen vertrauen, kooperativ sein und mit Pioniergeist vorangehen – auch bei Blanco möchte man diesen Weg weitergehen. Der Küchen-Wasser-Platz stehe künftig im Fokus des Unternehmens. Der Campus, in dem die Preisverleihung normalerweise stattfindet, wird zu einem Labor, Showroom und Experience Center umgebaut, um zu zeigen, was die Firma zu bieten hat. Die Blanco Unit-App stehe direkt in Verbindung mit den Produkten. Mit dem Blanco Future Thinking und Service Thinking werden 2025 sechs bis acht globale Workshops sowie ein Workshop mit der Hochschule Pforzheim angeboten. Veränderungen gibt es auch in der Stiftung: Manuel Blanc ist jetzt Stiftungsrat und war Vorstand, Marc Stoffel war Stiftungsrat und ist jetzt Vorstand.

Autor:

Kraichgau News aus Bretten

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